Samstag, 13. April 2013

Wohin du auch gehst - Bonus Story

Bonus-Story


Es ist bereits spät und Levy wälzt sich, bereits seit einer Stunde, von einer Seite auf die andere. Gajeel ist noch nicht zurück und so langsam macht sie sich Sorgen. So wie immer, wenn er später kommt als erwartet. Sie kann nicht leugnen dass sie sich hier unwohl fühlt. Die Räume, die sie Beide bewohnen liegen direkt in der Gilde von Raven Tail. Sie sind zwar ein wenig luxuriös, aber auch düster und voller Schatten. Jedenfalls empfindet Levy es so.
Die schweren Vorhänge an den Fenstern, dunkeln den Raum zusätzlich ab und Levy kuschelt sich etwas fester in die Decke. Ihr ist mulmig zumute wenn sie alleine hier ist.
Nun ist es bereits drei Monate her, dass sie und Lily, Gajeel gefolgt sind und hier der dunklen Gilde beigetreten sind. Doch noch haben sie nichts erreicht und sie ertappt sich immer öfter dabei, wie sich der Gedanke, ob es richtig war hierher zu kommen, in ihr festsetzt und ihre Gedanken beherrscht. Sie fragt sich auch, wie lange sie ihre Deckung wohl aufrechterhalten können. Es ist fast ein Wunder, dass sie noch nicht entlarvt wurden.
Als sie hier ankamen, hat Gajeel sie als seine Gespielin vorgestellt und so bereits ausgeschlossen dass sie für diese dunkle Gilde, Missionen ausführen musste und sich ihre Hände daran schmutzig machte. Nach ein paar Streitereien, weil Levy dass nicht so zugesagt hatte, hat sie aber eingesehen dass es so wohl klüger war.
So verbringt sie die meiste Zeit also in ihren Räumen und wartet auf ihren „Herrn“ der sie offiziell nur als „Zeitvertreib“ und „Spielzeug“ hält und auch so benennt. Sie weiß, dass es nur dazu dient den Schein zu wahren, aber insgeheim fühlt sie sich doch dadurch verletzt und minderwertig. Zeitgleich fragt sie sich, ob er als er bei Phantom Lord war, auch so eine „Gespielin“ hatte und ihre Eifersucht lässt sie öfter mal bissige Kommentare in seine Richtung feuern.
Sie hat nun einen besseren Einblick in die Taten einer dunklen Gilde bekommen und ist deutlich schockiert von manchen Dingen. Sie hat nicht auch nur im Geringsten geahnt auf was sie sich da einlässt und doch bereut sie nichts. Sie würde es wieder tun! Sie würde ihm wieder folgen, egal wo hin. Sie liebt ihn…
Allerdings ist von seiner Seite noch nichts dergleichen gekommen. Anders betrachtet, hatten sie seit ihrer Ankunft hier, noch nicht mal die Zeit für so etwas gehabt. Die erste Zeit verbrachten sie damit, sich zu integrieren und dann wurde Gajeel schon auf Missionen geschickt. Lily ebenfalls, wobei er oft auf Alleingänge oder mit anderen Teams mitgeschickt wurde. Nur selten gingen Gajeel und Lily gemeinsam auf Mission und in der Öffentlichkeit war ihre Freundschaft bei weitem nicht so ausgeprägt wie sie normalerweise ist.
Lily geht es also genauso wie ihr, außer dass er zudem auch noch in einem anderen Zimmer als sie Beide untergebracht ist. Aber wenigstens kann er mit seinem alten Partner auf Missionen gehen und sich weiterhin normal verhalten, soweit dass jedenfalls möglich ist. Levy hingegen, fühlt sich fehl am Platz. Sie weiß nicht wie sie ihm helfen, ihm beistehen kann wenn sie nur hier drinnen sitzen und auf ihn warten kann.
Über seine Missionen und deren Ausgänge, spricht er nur selten. Er meint, es wäre zu hart für sie, all das zu erfahren. Von den Leuten zu erfahren mit denen er zu tun hat. Von den Aufträgen die er erledigen „muss“ um den Schein zu wahren. Es tut ihr weh, ihn so zu sehen. Ihn dabei zu beobachten, wie er sich selbst immer wieder aufs Neue belügen und betrügen muss, nur für das wohl ihrer Gilde die sie im Geheimen vertreten.
Levy weiß, er hat viel zu viel um die Ohren als dass er sich um ihre Gefühle Gedanken machen könnte. Sie nimmt nicht an, dass er es ihr sagen würde, wenn er ihre Gefühle erwidern würde, er würde es ihr zeigen, dass weiß sie mit Sicherheit. Nur stehen die Zeichen nicht gerade gut, hat sie im Gefühl. Einen einzelnen Kuss, konnte sie ihm einmal stehlen und daraufhin hat er fast fluchtartig das Zimmer verlassen. Er schläft auf der Couch, aber dass ist in Ordnung. Fürs erste jedenfalls. Sie weiß, sie kann ihn nicht auch noch damit belästigen und im Weg stehen. Allerdings wird ihr verlangen seine bloße Nähe zu spüren, immer stärker und lässt sie bereits unkontrolliert handeln und oft schon aufdringlich werden. Sie sehnt sich nach seiner Nähe, seinen starken Armen und seinem männlichen Geruch wenn sie ihm so nahe ist. Sie will seinen Herzschlag hören, wenn sie ihren Kopf an seine Brust presst und sich einfach nur an ihm fest hält.

Ein klopfen reißt sie aus ihren Gedanken und sie stützt sich etwas im Bett auf. Als das Klopfen ein weiteres mal, im selben Abstand erfolgt, schlägt sie die Decke zurück und schwingt ihre Beine aus dem Bett. Es ist das Klopfzeichen das sie und Gajeel sich ausgemacht haben.
Es ist erst eine Woche her, als es an der Tür klopfte und zwei andere Gildenmitglieder davor standen und gemeint hatten, sie hätten mit Gajeel eine Vereinbarung dass sie sich ein wenig mit ihr vergnügen durften. Wäre Lily nicht durch Zufall in dem Moment vorbei gekommen, die Typen hätten ihr wohl weiß Gott was angetan.
„Gajeel?“, flüstert sie gegen das Türblatt als sie angekommen ist und wartet sein halblautes aber deutliches „Ja“ ab, ehe sie die Regel wegschiebt und ihn herein lässt. „Willkommen zurück“, begrüßt sie ihn und schließt die Tür wieder sorgsam hinter ihm. „Wie siehst du denn aus? Bist du verletzt?!“, kommt es von ihr besorgt, ehe sie ihm ins Bad folgen will, auf dass er ohne Umwege und mit kraftlosen Schritten zusteuert. Seine Kleidung ist zerrissen und Blutgetränkt. Sein Haar zerzaust und sein Blick düster und leer. Er ist wie so oft, wenn er von einer Mission zurückkommt, vollkommen fertig und zerschlagen. Aber heute ist es besonders schlimm.
„Sind nur Kratzer… geh wieder schlafen…“, antwortet er ihr, mit tiefer und tonloser Stimme. Levy bleibt verdutzt stehen und hebt seinen Mantel auf, den er einfach fallen hat lassen. Sorgsam faltet sie ihn und legt ihn über eine Stuhllehne, ehe sie sich der Badezimmertür nähert, aus der bereits das Wasserrauschen der Dusche dringt.
Leise öffnet sie die Tür und tritt herein, darauf bedacht ihren Blick gesenkt zu halten um ihn nicht nackt zu sehen. Sie würde wohl vor Scham in Ohnmacht fallen. „Was… ist passiert?“, fragt sie vorsichtig und kommt nicht Drumherum ihren Blick ein wenig zu heben um wenigstens zu sehen wo er ist. „Ich sagte du sollst wieder ins Bett gehen!“, antwortet er ihm gewohnt streng, aber bei weitem nicht so forsch wie normal. Als sie ihren Blick hebt, wird ihr klar dass er in voller Montur unter der Dusche steht. Er steht einfach nur da, hat den Kopf im Nacken und lässt ich das kalte Wasser aus der Brause, ins Gesicht laufen. Es durchnässt seine gesamte Kleidung und ein Haar, welches in seinem Gesicht und seinem Körper klebt. Schmutz und Blut, welches zum Großteil von seinen Feinden stammt, wird mit nach unten geschwemmt und verschwindet im Abguss.
„Gajeel…“, flüstert sie leise und kommt auf ihn zu. „Es ist alles verfahren…“, seufzt Gajeel plötzlich, dreht sich zu ihr um und lässt sich an der gefliesten Wand zu Boden rutschen, wo er einfach sitzen bleibt. Seine Augen sind geschlossen und ein seltsam gequälter Ausdruck liegt in seinem Gesicht. Levy schaut ihn besorgt an, während sie vor der Dusche steht und ihn genau mustert.
„Wir treten auf der Stelle… wir kommen einfach nicht voran!“, stützt Gajeel seinen Kopf in sein Handfläche, wobei er seinen Ellbogen auf sein angewinkeltes Knie abstützt. Levy weiß was er meint. Sie sind nun bereits drei Monate hier und es ist seit diesem einen Überfall auf die Gilde von Fairy Tail, nichts mehr dergleichen passiert. Nicht mal von irgendwelchen Plänen haben sie gehört. Gajeel hat sich schon des Öfteren gefragt, warum man ihn damals aufgedeckt hat, wenn man nicht vorhat bald ernst zu machen?
„Ich… hätte dich niemals da mit reinziehen sollen…“, flüstert er nun und ein wehmütiges Lächeln erscheint in seinem Gesicht. Levy hat das Gefühl, als wäre er der Verzweiflung ziemlich nahe. So nah wie noch niemals zuvor. Nur vage, vermag sie sich vorzustellen wie es ihm früher bei Phantom Lord ergangen sein muss, wenn er mal nicht weiter wusste. Er hatte niemanden.
„Ich hätte dich… niemals mitnehmen dürfen…“, hängt er seinen Worten an und beißt die Zähne zusammen, krallt seine Finger in seinen Haarschopf. „Ich bereue nichts…“, antwortet Levy ihm flüsternd, während sie zu ihm in die Dusche kommt und sich zu ihm runter kniet. „Ich bin froh… wenn ich bei dir sein kann…“, flüstert sie und schlingt einfach ihre Arme um seinen Nacken.
Gajeel zuckt deutlich zusammen, ist versucht sie von sich zu drücken doch auch dazu scheint er keine Kraft mehr zu haben. Ein gequältes Seufzen entweicht seinen Lippen während er eine Hand auf ihren Rücken legt und ihren Trost somit annimmt. Zögernd, vergräbt er seine Nase in ihrer Halsbeuge und schmiegt sich leicht an.
„Ich… kann leider nicht viel tun um dir zu helfen… aber… in so einem Moment… bin ich da“, hat sie gesagt und sich ein Stück von ihm weg gedrückt um seinen Blick zu finden. „Lass mich dir helfen… Gajeel…“, flüstert sie und noch nie hat er ihr Antlitz als so schön empfunden wie jetzt. Das Wasser, dass von oben auf sie Beide herab stürzt, durchnässt ihre Schlafsachen und lässt viele Blicke zu. Ihr blaues Haar, klebt in ihrem Gesicht und ihrem schlanken Hals. Zögernd hebt er seine Hand und wischt ihr ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht ehe seine Hand auf ihrer Wange verweilt.
„Du hilfst mir am meisten… wenn du bei mir bist…“, hat er gehaucht und ihr Gesicht zu sich heran gezogen. Seine Lippen treffen die ihren zart und fast schüchtern, ehe er sich bald darauf wieder von ihr löst. Nur kurz, tauschen sie ihre Blicke. Es gibt nur sie Beide und das Rauschen des kalten Wassers, dass ihre Körper in denen große Hitze aufsteigt, etwas abkühlt. Levy schließt ihre Augen und presst ihre Lippen auf die von Gajeel. Er lässt es geschehen und schlingt seine Arme um ihre schmale Taille, ehe er sie etwas näher zu sich zieht.
Es dauert nicht lange, bis Gajeel mit der Zunge an ihre Lippen stupst und um Einlass bittet. Levy lässt ihn gewähren und zieht ihre Zunge zurück um ihm Platz zu machen. Levy ist das neu und doch wird sie bald mutiger und beginnt mit seiner Zunge zu spielen während sie ihren Körper unbewusst etwas dichter an den von Gajeel drückt und sich leicht im Kuss zu räkeln beginnt.
Plötzlich und ohne dass der Kuss langsam ausgeklungen wäre, löst Gajeel sich von ihr, packt sie an den Schultern und drückt sie von sich weg. „Wenn… wir jetzt weiter machen… weiß ich nicht mehr was ich tue…“, gesteht er ihr und wird deutlich rot im Gesicht. Levys verwirrter Gesichtsaudruck wandelt sich und macht einem wissenden und verliebten Lächeln platz. „Halt dich nicht zurück… ich… will endlich wissen wie das ist… “, lächelt Levy ihn schüchtern und verlegen an, gibt ihm zeitgleich zu verstehen dass es das erste Mal für sie sein wird. Gajeel lächelt, wenig überrascht und lässt es sich nicht zweimal sagen. Er drückt sie fest und stürmisch an sich, ehe er sie hungrig zu küssen beginnt. Seine Hände streichen über ihren Rücken, ihre Hüften und ihren Po. Bei dem Weg nach oben, verschwindet eine unter ihrem Shirt, ehe er sich langsam mit ihr erhebt. Feurige Küsse lassen sie das kalte Wasser vergessen, dass immer noch auf sie herabregnet.
Levy hat das Gefühl, als ob seine Hände überall wären und dabei ist er um vieles sanfter und zärtlicher als sie je vermutet hatte. Ein Kleidungsstück um das Andere, landet auf dem Boden ehe sie die Dusche verlassen und Gajeel sie einfach hoch hebt. Mit seinen Händen unter ihren Oberschenkeln und ihren Beinen fest um seine Hüften geschlungen, finden sie ihren Weg ins Schlafzimmer und fallen auf das große Bett.
„Bist du dir sicher?“, vergewissert sich Gajeel nochmals, zwischen zwei Küssen und schaut ihr mit verklärtem Blick in die Augen. „Ja…“, keucht sie gegen seine Lippen und vergräbt eine Hand in seinen Haaren, während die Andere über seine breite Brust streicht. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, beugt Gajeel sich zu ihr runter und nimmt ihre Lippen abermals in Besitz.
Er ist nicht gut mit Worten und er ist schon gar nicht sensibel. Er zeigt ihr auf seine ganz persönliche Art, wie wichtig und unersetzlich sie für ihn ist. Wie wertvoll ihre Anwesenheit, wie Lebensnotwendig ihre Nähe. Wie hell, ihr Licht ihm den richtigen Weg weißt um hier nicht verrückt zu werden. Nur dank ihr, verliert er seinen Weg nicht aus den Augen und irgendwann, wenn diese Sache vorbei ist, würden sie gemeinsam zurückkehren. Zurück nach Fairy Tail und dann würde ihre gemeinsame Zukunft ihren Anfang nehmen. Nichts und Niemand, würde sich ihnen dann noch in den Weg stellen.


Bonus-Story Ende!

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Und das war sie nun. Eine Variante so eines Szenarios. Und natürlich ist mir während der OS diese Bonus Story auch noch eingefallen auf die ich nicht verzichten konnte. Mh… ^-^`
Ich hoffe sie ist nicht zu abwegig und hat, obwohl es im Original wohl nie so ablaufen wird, trotzdem gefallen.
In dem Sinne, vielen Dank fürs Lesen und bis zur nächsten FF!
Eure Rave

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