Samstag, 13. April 2013

Valentins Wahnsinn

Leider habe ich noch kein passendes Bild für ein Cover gefunden. Es wird aber ergänzt wenn mir mal eines unterkommt.
Sollte jemand jedoch Lust haben mir für diese FF eines zu zeichnen, dann nur zu! Lasst euch nicht aufhalten. ^-^

Beschreibung:
Titel: Valentins Wahnsinn
Anime/Manga: Fairy Tail
Pairing: Gajeel x Levy, Natsu x Lucy und viele viele Hints auf alle möglichen anderen.
Genre: Romantik (??), Humor
Disclaimer: Die Welt sowie die Charaktere gehören © Hiro Mashima, nur die Idee und deren Umsetzung gehört mir.
Geschrieben im Zeitraum vom: 03.01.2013 – 19.01.2013
Kapitelanzahl: OneShot
Hinweis: Diese Geschichte spielt irgendwann nach den magischen Spielen, sie ist also nicht mit dem Original zu verbinden weil der Ausgang der magischen Spiele ja nach wie vor noch nicht bekannt ist. Diese FF ist einzig und allein in der Winterwichteln 2012-Aktion entstanden und ist Yuufa (Animexx-Mitglied) gewidmet.  
Wo anders lesen: Animexx, fanfiction.de 

Persönliche Anmerkung:
Es ist nun, seit meinem wiedereinstieg in die FF-Schreiberei, meine erste Wichtelgeschichte und wohl auch die letzte. *seufz* Obwohl ich so ein genügsames Wichtelkind hatte, ist es mir nicht ganz so leicht geschehen eine FF zu schreiben wie ich zuerst gedacht hab. Der Grund dafür bin ich ganz allein selber, ich scheine einfach nicht dafür geschaffen zu sein für jemanden eine Geschichte zu schreiben.
Es war nicht so einfach ihre Vorlieben und das Thema (das ich ohnehin totel verpeilt hab…) unter einen Hut zu bringen. Und dabei feiere ich mit dieser FF auch noch die Premiere das ich mal ein paar Hauptcharaktere mehr als nur Gajeel und Levy ins Rampenlicht zerre… Meine sozusagen „erste“ NaLu… und wohl auch letzte. *drop*
Jedenfalls habe ich ganze vier Mal (mit jeweils einer anderen Story) angefangen und dann war ich mit dieser Version hier zufrieden und habe gehofft dass sie auch Yuufa ein wenig gefallen wird. (gehofft?! Ich habe gebetet... Rotz und Wasser geheult! Gehungert und nicht geschlafen hab ich…. *ok… das ist etwas übertrieben…*) Als ich dann im Forum (hier auf Animexx) ihr erstes Kommentar las und ihre Aussage das sie doch ein leicht „warmes Gefühl“ dabei hatte, war ich dann ziemlich erleichtert.

Ich hoffe nun immer noch, dass dir die Geschichte in Erinnerung bleiben wird, liebe Yuufa. Und allen anderen die sich hierher verirren, wünsche ich nun auch gute Unterhaltung. *uff*

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Valentins-Wahnsinn



Am Tag davor:

Es ist bereits ziemlich spät und die meisten Mitglieder der Gilde Fairy Tail, sind nach Hause gegangen. Nur die letzten Überbleibsel eines Saufgelages, sitzen an der Bar und dösen bereits. In der Küche ist alles hell erleuchtet und es herrscht buntes treiben. Der süße Duft von warmer Schokolade, hängt in der Luft und hinterlässt auf den Lippen der acht Frauen ein verliebtes Lächeln.
Sie haben sich heute hier getroffen um gemeinsam Schokolade herzustellen, die sie am Valentinstag verschenken wollen. Die Kochnischen der großen Küche, sind also voll besetzt und überall stehen Schüssel, Rührgeräte und verschiedene Formen auf den Arbeitsflächen.
„Wem wirst du deine Schokolade geben?“, wendet sich Lucy an Cana, die ihr in der Kochnische gegenüber steht und gerade Schokolade in eine eckige Form gießt. „Niemandem, die esse ich selbst! Ich wollte das nur mal ausprobieren“, antwortet sie und ihr Nachhang klingt fast so als würde sie sich rechtfertigen. „Warum auch nicht?“, kommt es dabei mild lächelnd von Erza, die ein: „Ich mache es auch so“, anhängt.
„Ach so…“, wundert sich Lucy. Sie hätte eigentlich schon gedacht dass sie, wenn sie schon den Aufwand betreiben, selbst Schokolade zu machen, sie auch an jemand ganz bestimmten verschenkt wird. Aber scheinbar ist das hier in der Gilde nicht so streng.
„Nanu? Du machst gleich drei? Warum das denn?“, entkommt es der blonden Stellar-Geist-Magierin als sie Levy, die die Kochnische hinter ihr besetzt, über die Schulter schaut. Drei eckige Schokoladenformen liegen vor der Script-Magierin auf dem Tisch und wurden gerade von ihr befüllt. Lucy fällt auf, dass eine davon etwas größer ist als die anderen Beiden.
„Äh… na ja… nur zur Sicherheit! F… falls mir eine nicht gelingt!“, erklärt Levy, die sich mit unschuldiger Miene zu ihrer Freundin umdreht. „Ah… verstehe…“, gibt Lucy sich vorne herum damit zufrieden. „Jaja, wer´s glaubt…“, denkt sie sich aber im Geheimen und wendet sich von Levy ab, die ziemlich verdächtig wirkt. Lucy weiß immerhin, dass Levy ihren Teamkameraden an Valentin immer eine kleine Schokolade schenkt. Die blonde Magierin hat da so eine Ahnung und als Levy, in einem vermeintlich unbeobachteten Moment, eine Handvoll Schrauben und Nägel aus der Tasche ihrer Küchenschürze in die Schokolade befördert, hat sie Gewissheit wem diese gehört.
Mit einem heimlichen Kichern, wendet sich Lucy vollends von Levy ab und erstarrt in der Bewegung. Juvia, ihr gegenüber, starrt mit hochrotem Kopf auf ihre Schokolade hinab und hat so etwas wie ein Messer in der Hand, um sie richtig zu formen. „Kiah!! Juvia kann das nicht!“, ruft sie plötzlich verzweifelt aus und verbirgt ihr Gesicht hinter ihren Händen. „Was ist denn los?“, stürzt Erza zu ihr und Lucy beugt sich weit über die Arbeitsfläche hinüber.
Was sie sehen, lässt ihre Gesichter entgleisen und ebenfalls einen Rotschimmer auffahren, während Cana amüsiert auflacht.
Was sie sehen ist eine richtige Schokoladenskulptur und zwar von Gray. Sie sieht richtig gut aus und man erkennt ihn mit dem ersten Blick. Juvia hat sogar das typischste an ihm in dieser Figur zum Ausdruck gebracht, denn er ist splitterfasernackt. Als es nun darum ging, Grays Genitalbereich in Schokolade zu meißeln, hat sich Juvias Konzentration verabschiedet.
„Wenn du die Schokolade Gray geben willst, wäre es da nicht besser wenn die Skulptur aussieht wie du?“, wirft Levy nun ein, die bei dem spontanen Ablenkungsmanöver die restlichen Schrauben unter die Schokolade gebracht hat.
„Bring sie doch nicht auf solche Ideen!“, fährt Erza beschämt auf. Immerhin kann das auch durchaus unzüchtige Gedanken in Gray wecken. „Juvia ist frustriert…“, seufzt die Wassermagierin, die sich in eine Ecke zurückgezogen hat und über deren Kopf sich gerade eine kleine Regenwolke ergießt. „Oje…“, meint Mira mitfühlend und verziert ihre Schokolade nebenher.
„Wow… so viele?!“, staunt Lucy, als sie die ganze Reihe von Mirajanes Schokopralinen sieht. „Nun ja, immerhin freuen sich die Besucher unserer Gilde auch immer über ein kleines Präsent… und an Valentin darf man das schon gar nicht auslassen“, erklärt die Take-Over-Magierin mit einem Lächeln und geht mit einem Dressiersack, in den helle Schokolade gefüllt ist, über die Reihe von Pralinen.
„Lisanna? Wem wirst du deine Schokolade geben?“, spricht Lucy die jüngere der Strauss Geschwister an, da diese schon eine ganze Zeitlang mit dem verzieren beschäftigt ist und keinen Mucks von sich gibt. „Natsu natürlich!“, kommt es knapp und mit einem Lächeln von Lisanna, während sie ihre Verzierung vollendet.
„F… für Natsu?“, hakt Lucy halblaut nach und ihr ist, als hätte sie ein Faustschlag getroffen. „Ach so, ja… natürlich“, setzt sie dann eilig nach, um zu überspielen wie betroffen sie wirklich ist. „Und du?“, stellt Lisanna nun ihre Gegenfrage und Lucy zuckt leicht zusammen als ihr Blick sie trifft. „Ähm… also… ich weiß noch nicht so Recht… Loki vielleicht…“, erzählt sie und redet sich heraus.
„Deine ist bestimmt für Nii-chan?“, dreht sich Lisanna, fröhlich zu Evergreen herum, die ihre fertige Schokolade prüfend mustert. „Nur wenn er sie sich verdient hat…“, antwortet diese kühl, worauf die beiden Strauss Schwestern anfangen zu lachen und sich nach dem Grund erkundigen.
Lucy bekommt das nur am Rande mit. Ihr Kopf ist leer und ihr Herz hämmert hart und schmerzend gegen ihren Brustkorb. Ihr Blick fixiert ihre halbtrockene Schokolade vor sich auf der Arbeitsplatte. Sie hat sich so viel Mühe damit gegeben und nun kann sie sie vermutlich gar nicht hergeben. Jedenfalls nicht dem Richtigen.
                                                                                          

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Valentinstag:

Der nächste Tag beginnt so normal und unscheinbar wie jeder andere auch. Die meisten männlichen Mitglieder von Fairy Tail, sind aber in heller Aufregung weil sie sich eine Schokolade von jemandem erhoffen. Manchen ist es egal und ein paar wenige wissen nicht mal was es mit dem 14. Februar so alles auf sich hat.
Genau so Gajeel. Gut, er hat davon gehört, weiß wohl auch dass es am heutigen Tag ist, aber er macht sich nichts daraus. Es hat ihn nie interessiert und so würde es auch bleiben. Davon mal abgesehen: Wer sollte ihm Schokolade schenken? Er kann drauf verzichten, wenn er ehrlich ist. Dazu mag er Schokolade gar nicht so gerne. Seiner Meinung nach, schmeckt es viel zu süß.
So setzt er sich also, nichts Böses ahnend an die Theke und bestellt sich sein Frühstück. Für ihn ist ein ganz normaler Tag und er versteht nicht, warum die Anderen so einen Wind um die Sache machen. Besonders Jet und Droy übertreiben es damit besonders. Die sitzen nämlich wie erwartet, an jenem Tisch, den Team Shadow Gear immer besetzt und warten auf Levy. Die lässt aber, wie in letzter Zeit öfter, wieder einmal auf sich warten und so verfallen die Beiden bald darauf in eine Schwärmerei. Die Schwärmerei, artet allerdings bald darauf in eine Streiterei aus, weil sie darüber debattieren wer wohl die größte Schokolade bekommt und wer sie mehr verdient hat.
Als dann endlich, eine gefühlte Stunde später, Levy bei den beiden auftaucht und ihnen ihre Schokolade gibt, sind sie vollends am ausrasten. Sie fallen sich heulend in die Arme und stimmen ein „Unsre Levy ist die Beste!“ im Chor an, wobei Levy selbst ganz beschämt immer kleiner wird und sich am liebsten in irgendein Mäuseloch verkrümeln würde.
Plötzlich wendet sie ihren Kopf in seine Richtung und schaut ihm zufällig in die Augen. Er selbst ist etwas überrascht von diesem plötzlichen Augenkontakt und ist fast versucht einfach weg zu sehen. Doch dann ist da dieser deutliche Rotschimmer in Levys Gesicht und keinen Atemzug später, senkt sie verlegen ihren Blick. Mit ein paar knappen Worten an ihre beiden Verehrer, verabschiedet sie sich und stürmt an ihm, mit einem knappen „Guten Morgen“ auf den Lippen, vorbei Richtung Bibliothek.
„Was war denn das grade?“, entfährt es Gajeel, der ihr verdattert und mit einer erhobenen Augenbraue nachschaut. „Du kapierst mal wieder gar nichts, oder?“, kommentiert Lily, der sich gerade den Obstkorb näher zieht und sich eine Kiwi nimmt. „Wieso?“, wendet Gajeel sich ihm gleich zu, aber Lily wird in seiner Antwort von einem lauten Aufquietschen, welche alle Blicke auf sich zieht, unterbrochen.
Es ist Juvia, die mit einem gedehnten „Gray-samaaaa“, von ihrer Bank aufspringt und auf den Eismagier, der gerade durch die Gildentür kommt, zuhetzt. „Gray-sama…“, haucht sie ihm entgegen und befördert die in klarer Folie umwickelte Schokolade von ihrem Rücken zu ihm nach vorne. „Juvia wäre überglücklich wenn Gray-sama die Schokolade annimmt…“, kommt es von ihr mit zittriger Stimme, wobei ihre Knie zittern und ihre Wangen hochrot glühen. Allen, die ihre Schwärmerei für Gray kennen, rollen nur mit den Augen und fragen sich, was der Eismagier wohl tun wird.
„Bist das du?!“, entfährt es Gray lediglich und packt mit einer Hand nach dem Teller, der sich unter der Skulptur, welche Juvia im Bikini darstellt, befindet. „Natürlich… kann man Juvia nicht erkennen?“, setzt Juvia nach und erntet einen etwas fragenden und zugleich perplexen Blick von Gray, der sie mustert und anschließend wieder die Schokoladenfigur betrachtet. „Uwäh!! Juvia ist frustiert! Gray-sama hat sie nicht erkannt!!“, heult die Wassermagierin mit einem mal los und der ganze Eingang der Gilde steht in binnen von Sekunden unter Wasser.
„H...hey!“, begehrt Gray verzweifelt auf. „Das stimmt doch gar nicht! E… es ist…“, verteidigt er sich und sucht deutlich nach Worten. „Dir wie aus dem Gesicht geschnitten… wirklich!“, setzt er nach und klingt alles andere als überzeugend. „Gray-sama schwindelt…“, snift Juvia und schaut aus verheulten Augen zu ihm auf, während sie sich eine Träne abwischt. „N… niemals…“, kommt es von ihm zitternd, ehe er eine Hand anhebt und ihr eine Träne abwischen will.
In dem Moment realisiert Juvia, dass Gray seine Hüllen hat fallen lassen und ist augenblicklich knallrot im Gesicht. Mit einem quietschigen „Juviiii“, kippt sie nach hinten und Gray taumelt nach vorne um sie aufzufangen. Allerdings ist da auch noch die Schokoladenfigur die dabei zu Bruch gehen könnte, daher zögert er nur einen Moment und schon wird ihm die Aufgabe abgenommen.
„Oh liebste Juvia! Ich nehme deine Schokolade mit Freuden an und bin bereit, dir all meine Liebe zu schenken“, säuselt Lyon, in dessen Arm Juvia gerade die Augen aufschlägt. Dass Lyon dabei schon den Teller ihrer Schokolade gepackt hat, lässt Juvias Zorn auflodern. „Die Schokolade ist für Gray-sama!!“, faucht sie auf, während sie ihm den Teller entreißt und wieder an Gray zurückgibt. „In dem Fall, habe ich Schokolade für dich meine Liebe…“, gibt Lyon sich cool und hält ihr ein großes Schokoladenherz hin, woraufhin Juvia deutlich verlegen wird.
„Steck dir deine Schokolade sonst wo hin! Was zum Teufel machst du überhaupt hier?!“, fährt Gray nun seinerseits auf, packt Lyon am Kragen und funkelt ihn Stirn an Stirn an. „Ich gestehe Juvia meine Liebe… das macht man so am Valentinstag…“, erklärt Lyon ungerührt und grinst Gray schief an. „Wir klären das wohl draußen…“, knurrt der schwarzhaarige Eismagier lediglich zurück, da Mirajane ihnen an diesem heutigen Tag das prügeln IN der Gilde verboten hat. So funkeln sich die Zwei weiterhin gegenseitig an, während sie sich einander vor die Tür der Gilde zerren.
„E…. ein Kampf um Juvias Liebe…“, stammelt die Wassermagierin vor sich hin und folgt den Beiden, indem sie sich zur Tür schleicht und hinaus späht. „Hach… Juvia ist entzückt…“, weiten sich ihre Augen und ihr Gesicht wird noch röter, als auch Lyon seine Klamotten fallen lässt. So wie es aussieht, wird dieser Valentinstag für sie von Erfolg gekrönt sein… hofft sie zumindest.
„Aha… die Liebe gestehen… darum geht’s also?“, murmelt Gajeel in sich hinein und wendet sich wieder seinem Frühstück zu. Lily neben ihm, seufzt nur, da er schon geahnt hat dass Gajeel diesbezüglich ein wenig unwissend ist. „Sind ja alle verrückt hier…“, hängt der Dragon Slayer seinen Worten an und versteinert in der Bewegung, als er auf Evergreen und Elfman aufmerksam wird.
Die Beiden sitzen ein Stück von ihm entfernt, um die Ecke und übergeben sich gerade gegenseitig Schokolade. Evergreen funkelt ihr Gegenüber dabei lauernd und zugleich anzüglich an, während Elfman rot im Gesicht wird und etwas über das „männlich sein“ dahinstammelt. „Ich hab keine Ahnung was du damit schon wieder meinst…“, murrt die selbsternannte Fee darauf und lächelt ihr Gegenüber dann doch wieder frech und versöhnlich an.
Gajeel kann darüber nur den Kopf schütteln. Er hält es, nach wie vor, übertrieben so wie manche sich aufführen. Leider befürchtet er, dass das heute noch lange nicht alles war, was ihm an diesem Valentins-Wahnsinn untergekommen ist.


Es ist bereits Mittag, als Lucy in die Gilde kommt. Sie hat sich für heute mit Levy zum Mittagessen verabredet, die schon an einem der Tische sitzt und auf sie wartet. „Hallo Lu-chan!“, ruft sie ihr fröhlich entgegen und die Gerufene winkt nur kurz darauf.
„Was ist los? Bist du schlecht gelaunt?“, hakt Levy sofort nach, als sich ihre Freundin zu ihr setzt. „Nein… es ist nichts. Alles in Ordnung, bin wohl nur etwas müde“, erklärt die blonde Magierin, leise seufzend. Sofort erinnert sie sich wieder an die vergangene Nacht in der sie sich Stundenlang von einer Seite auf die Andere gewälzt hat, weil sie nicht schlafen konnte. Grund dafür waren Natsu und Lisanna… oder vielmehr letztere. Sie hat vor, Natsu ihre Schokolade zu geben und das hat Lucy einen ordentlichen Dämpfer in ihrer Euphorie das Selbe zu tun, verpasst.
„Und? Wem wirst du deine Schokolade nun geben?“, holt die zierliche Script-Magierin ihre Freundin aus ihren Gedanken. Lucy zuckt kaum merklich zusammen und schaut ertappt auf. Mit einem leisen seufzen, lässt sie ihre Hände in ihren Schoß sinken und beginnt bald darauf in ihrer Tasche zu kramen.
„Eigentlich… wollte ich sie Natsu geben…“, erzählt sie leise, während sie die Schokolade vor sich auf den Tisch legt und anstarrt. Lucy weiß, Levy kann sie es anvertrauen. Sie vermutet es ohnehin schon seit längerem, genauso wie sie vermutet wem Levy ihre dritte Schokolade mit den Eisenteilchen geben will. Ein Blinder würde das bemerken. „Das hab ich mir fast gedacht“, lächelt Levy sie breit an, ehe sie ihr Gegenüber sanft ansieht. „Aber warum willst du sie ihm jetzt nicht mehr geben?“, fragt sie interessiert und besorgt nach und Lucy seufzt wieder dabei.
„Es ist wegen Lisanna…“, beginnt sie doch ein wenig zögerlich und linst zur Seite, ob die genannte Take-Over-Magierin nicht irgendwo in der Nähe ist. „Verstehe… sie hat gestern gesagt, dass sie ihre Natsu geben will“, kombiniert Levy, da sie das Gespräch mitbekommen hat. Anders als Lisanna, ist ihr aber Lucys Launenumschwung danach aufgefallen.
„Genau…ich will mich da nicht dazwischen drängen…“, erklärt Lucy niedergeschlagen weiter. „Immerhin… kennen sie sich schon so lange… und soviel ich gehört habe… waren sie schon als Kinder immer eng miteinander verbunden…“, endet sie und es scheint fast, als wäre sie den Tränen nahe als ihr Blick wieder auf der Schokolade liegt.
„Mach dich nicht verrückt Lu-chan! Gib sie ihm trotzdem!“, versucht Levy ihre Freundin zu ermutigen. „Du kannst doch gar nicht wissen, ob Natsu auch Gefühle für Lisanna hat. Für mich hat es immer eher nur nach Freundschaft ausgesehen…“, beginnt sie ihre Sicht der Dinge zu erklären und ringt Lucy ein seichtes Lächeln dabei ab.
„So eine ~Freundschaft~ wie zwischen dir und Gajeel?“, hakt Lucy nach und Levy zuckt sichtlich zusammen. „N… nein… ja? Darum geht’s jetzt nicht!“, beginnt Levy zu stammeln und wehrt das Thema sofort ab. „Hast du sie ihm schon gegeben?“, fragt Lucy eifrig und mit plötzlich guter Laune nach. „W…Wer sagt überhaupt, dass die dritte Schokolade für ihn ist?!“, kommt es von Levy zögernd und ihre Wangen werden deutlich rot. „Levy… wer sonst würde sich nicht die Zähne bei einer Eisen-gespickten Schokolade ausbeißen?“, weist Lucy sie grinsend darauf hin.
Levy wird auf ihrem Platz immer kleiner und sie muss sich eingestehen, dass es wohl keinen Sinn mehr hat es zu vertuschen zu versuchen. „Na schön… sie ist für ihn… wie hast du das mit dem Eisen bemerkt?“, gibt sie sich geschlagen, will dann aber doch wissen ob sie wirklich so unachtsam war, dass man ihr einschmuggeln der Schrauben und Nägel in die Schokolade bemerkt hat. „Du warst… ziemlich auffällig… für mich jedenfalls“, lächelt Lucy und stützt ihr Kinn auf ihre Hände.
„Und? Hast du sie ihm nun gegeben oder nicht?“, bohrt die Blonde wieder nach und Levy entrinnt ein lang gezogener Seufzer. „Nein…“, antwortet sie und linst Richtung Theke, an der Gajeel wieder sitzt und ebenfalls zu Mittag isst. „Irgendwie… hab ich mich noch nicht getraut…“, beginnt sie zu erklären und Lucy nickt darauf nur verständlich. „Ich glaube… er hält ohnehin nicht viel von so was… vermutlich war es nur eine blöde Idee von mir…“, wird die Script-Magierin nun ihrerseits niedergeschlagen. „Außerdem… will ich das nicht hier vor allen Leuten tun…“, hängt sie abschließend an und Lucy nickt darauf.
Sie kann ihre Freundin gut verstehen. Sie hätte auch gewartet bis sie Natsu alleine irgendwo erwischt hätte. Ein weiteres Seufzen verlässt ihre Lippen, als sie wieder auf ihre Schokolade schaut. Nun bleibt zu überlegen, wem sie sie wirklich geben soll. Sie hatte gestern Abend zu Lisanna gesagt, sie würde sie vermutlich Loki geben, aber das kann sie nicht machen. Er ist ein Casanova und so wie er sie oft anbaggert, würde das vermutlich auch noch Hoffnungen in ihm erwecken. Nein, Loki geht nicht! Er ist ein Stellar-Geist und hat doch auch noch Aries…
In dem Moment tritt der Stellar-Geist in seiner menschlichen Erscheinung durch die Tür der Gilde. Nicht allein versteht sich. Er ist umgeben von einer Schar junger Mädchen und Frauen, die ihn wie immer anhimmeln und anbeten.
Lucys Auge beginnt nervös zu zucken und Levy schaut ebenso perplex in die Richtung. „Ja ja, meine Lieben! Ich bin für euch alle da…“, grinst Loki inmitten seines Fanclubs und nimmt wieder mit einem „Oh vielen Dank… die werde ich mir auf der Zunge zergehen lassen…“, eine Schokolade entgegen. Mittlerweile hat er so viel Schokolade bekommen, dass er sie kaum noch  halten kann, während er einen Arm immer noch um die Taille eines Mädchens gelegt hat.
„Lu-chan… ich dachte, dass Loki nur in die Menschenwelt kommt wenn du ihn rufst?“, fragt Levy nun interessiert und zugleich amüsiert nach. „Weißt du… er war schon immer ein ziemlich eigensinniger Geist…“, seufzt Lucy und wendet sich von diesem untreuen Geist und der Traube Mädchen, die um ihn hängt, ab. „Aries kann einem Leid tun!“, grollt sie innerlich und während sie darüber nachdenkt, wie sie es ihm erschweren kann zwischen den Welten zu reißen, bemerkt sie nicht dass jemand neben ihr am Tisch steht.
„Ist die Schokolade für mich?! Das passt ja! Ich hab grade Hunger!“, posaunt Natsu heraus und hat schon die Hand auf der Schokolade. „Nein!!“, fährt Lucy erschrocken auf und patscht ihre Hand auf die von Natsu. „Die ist nicht für dich! Lass los!“, fährt sie ihn an und bringt die Schokolade in Sicherheit.
„Na auch gut… kein Grund so durchzudrehen…“, kommt es von Natsu und es klingt nicht mal beleidigt oder enttäuscht. „Aye!“, stimmt Happy ihm zu. „Komm Happy… wir bestellen uns auch was…“, meint Natsu dann an seinen Freund gerichtet, ehe sie sich schon auf die Theke auf machen.
„War das nicht etwas… übertrieben?“, versucht Levy die Reaktion ihrer Freundin so positiv wie möglich auszudrücken. „Ja… wohl wahr…“, gibt Lucy ihr Recht, die sich wieder setzt, nachdem sie von dem Schrecken, den Natsu ihr eingejagt hat, von ihrem Platz aufgesprungen war. „Das war gemein…“, hängt die Blonde an und ist nun noch niedergeschlagener als zuvor. Hat er wirklich gedacht die Schokolade wäre für ihn? Aber warum? Zeitgleich fragt sie sich, ob er überhaupt weiß was es mit der Schokolade an Valentin auf sich hat?
„Mach dir keine Gedanken… vielleicht kannst du sie ihm ja doch noch geben?“, versucht Levy ihre Freundin wieder aufzuheitern. „Wie denn nach dieser Aktion? Ich habs total vermasselt!“, kommt es von Lucy weinerlich und wieder fühlt sie sich den Tränen so nahe wie noch nie zuvor.
„Hey! Was ist denn mit euch Beiden los?!“, fährt Cana auf, die plötzlich bei ihnen steht und zwei Krüge Wein auf den Tisch knallt. „Es ist Valentinstag! Der Tag der Schokolade und der Liebe! Kein Grund wie sieben Tage Regenwetter auszusehen!“, schimpft die Brünette mit den Beiden. „Los!“, fordert sie, während sich ihre Hände auf jeweils eine Schulter von den Beiden legen. „Trinkt euch Mut an und dann ran an den Mann!“, lässt sie ihren Kampfspruch durch die ganze Gilde verlauten und so mancher wendet sich zu dem Tisch hin um.
Levy ist knallrot im Gesicht und auch Lucy würde lieber im Erdboden versinken als hier nun auf einmal Mittelpunkt des Geschehens zu sein. „Du musst es ja wissen wie man die Kerle rumkriegt…“, ertönt Macaos Stimme ziemlich provokant und Cana fährt zu ihm herum. „Das geht dich gar nichts an, außerdem stimmt das nicht du Alter Sack!“, grollt Cana, die bereits schon einen schönen Schwips hat, zu ihm nach hinten. Lucy und Levy sind mehr als dankbar für diese Wendung. Immerhin liegt die Aufmerksamkeit der anwesenden Mitglieder nun auf Cana, Macao und Wakaba, die sich nun ganz schön etwas von der jungen Frau anhören können.
„O… ob Cana Recht hat?“, flüstert Levy und starrt auf den Weinkrug vor sich. Ob man sich wirklich so viel Mut antrinken kann um jemandem seine Liebe zu gestehen? Um diesem, grobschlächtigen und unsensiblen Klotz von einem Dragon Slayer zu sagen was man für ihn fühlt?
„Ich würde mich nicht drauf verlassen… obwohl es nützlich wäre, wenn das so einfach funktionieren würde…“, antwortet Lucy seufzend darauf und ihrem Gesicht zu folge ist ihr anzusehen, dass sie ähnliche Gedanken hat. Levys Blick liegt noch eine Zeitlang auf dem Krug, ehe sie ihn mit der Hand umschließt und beiseite schiebt. Sie mag Alkohol nicht so gerne und sie trinkt ihn nur ganz selten. Das letzte Mal, hatte sie so schlimme Kopfschmerzen am nächsten Tag, das braucht sie jedenfalls so schnell nicht mehr.
„Hey! Das wäre deine Chance!“, zupft Lucy nun an Levys langen Glockenärmel, als sich Gajeel von seinem Barhocker erhebt und den Mittelgang der Gilde ansteuert, um zu gehen. Levy schluckt schwer, als er an ihrem Tisch vorbei kommt. Wieder treffen sich ihre Blicke nur flüchtig und sie verabschiedet ihn mit einem seichten nicken. Zu ihrer eigenen Verwunderung tut er es ihr sogar gleich und das lässt sie stutzen. Immerhin macht er das bei sonst keinem, soweit sie bis jetzt beobachtet hat.
„Nun geh schon! Sonst ist er weg!“, drängt Lucy, die ihre Freundin wieder anstößt und diese so aus ihrer Starre weckt. „Äh… ja… du hast Recht!“, stammelt sie zuerst, klingt dann aber entschlossen. Levy zögert und linst kurz auf den Krug neben sich. Blitzschnell greift sie danach und stürzt ein paar Schlucke hinunter, ehe sie den Krug wieder auf den Tisch knallt. „Attacke!“, tobt es hinter ihrer Stirn, während sie den Riemen ihrer Schultertasche packt, sich die Tasche schwungvoll über die Schulter wirft und mit einem knappen Abschiedsgruß an Lucy, ihren Platz verlässt.
Mit weiten Schritten, geht sie den Mittelgang ebenfalls entlang und ist bald durch die Tür der Gilde getreten. Levys Blick pendelt von einer Seite auf die Andere, um den Dragon Slayer irgendwo ausfindig zu machen. Ein Stück die Straße rauf, wird sie fündig und folgt ihm noch unauffällig mit gemäßigtem Tempo.
Lucy, die allein an ihrem Tisch zurück geblieben ist, starrt nun ihrerseits den Krug vor sich an. Mit einem leichten Seufzen, nimmt sie ihn an sich und trinkt auch ein paar Schlucke, ehe sie sich erhebt und auf den Ausgang zusteuert. Als sie durch die Tür tritt, linst sie ein letztes Mal zu Natsu an die Theke zurück. Sie kann jetzt nicht hier in seiner Nähe sein. Und sie will schon gar nicht miterleben wie Lisanna ihm, ihre Schokolade gibt und er sich am Ende auch noch damit freut.


Den halben Vormittag hat Gajeel dieses ganze Getue um diesen Valentinstag ertragen und mit angehört. Wenn er ehrlich ist, dröhnt ihm der Kopf von dem ganzen Wahnsinn und er ist froh dass er Lily nun, nach dem Mittagessen, dazu bewegen konnte die Gilde zu verlassen und in den östlichen Wald trainieren zu gehen.
„Die haben ja alle ein Rad ab…“, murrt er noch immer vor sich hin, als Evergreen und ihr männlicher zukünftige Mann vor seinem geistigen Auge auftauchen. Das Geschwärme und Geflenne von Jet und Droy, welches sie veranstaltet haben als Levy nicht mal bei ihnen war, wird er eine ganze Zeit lang nicht aus den Ohren bekommen und von Juvia und diesem Stripper will er gar nicht erst anfangen.
Er ist froh endlich seine Ruhe zu haben und das tun zu können was er wirklich kann. Trainieren, Kämpfen und seine Techniken verbessern. Für diesen ganzen Gefühlskram ist er einfach nicht geschaffen. So geht er schnellen Schrittes und mit Blick nach vorne seinen Weg, während Lily neben ihm hertappst und hin und wieder sogar fliegen muss, um mit ihm mitzuhalten.
„Also ich fands ganz witzig…“, kommentiert der Exceed mit einem mal, als auch er sich an so manche Schokoladen-Übergabe erinnert. „Was war daran witzig? Lauter Idioten die sich gegenseitig anschmachten und Schokolade verschenken… wie an Weihnachten…“, grollt Gajeel zurück und Lily seufzt gepresst. „Als ob du von Weihnachten mehr halten würdest…“, kontert Lily mit der Wahrheit und erntet nur ein leises knurren von seinem Partner. „Ach, lass mich mit dem Mist in Ruhe“, mault Gajeel nur und biegt um eine Seitenstraße ein. Ist ja nicht so, dass er sich etwas draus machen würde.
Eine ganze Weile gehen sie so schweigend weiter in Richtung des östlichen Waldes. Lilys Ohren zucken zurück, als er meint ein Geräusch hinter ihnen gehört zu haben. „Was ist?“, murrt Gajeel zurück, als er bemerkt dass Lily stehen geblieben ist. „Ich… hab was gehört… denke ich…“, meint der Exceed halblaut und schaut über seine Schulter zurück. „Also ich hör nix…“, kommt es von Gajeel, der es ihm gleich tut und sich umdreht, um die Straße zurück zu schauen. „Musst du dir eingebildet haben“, meint Gajeel dann und setzt sich einfach wieder in Bewegung.
Lily nickt zögernd. Es kommt selten vor, dass er sich irrt oder sich ein Geräusch einbildet. Besonders nicht, wenn es sich wie Schritte angehört hat, die ihnen folgen. Aber wahrscheinlich hat Gajeel Recht und es hallen nur die Geräusche von der Parallelstraße zu ihnen hinüber. Mit einem letzten, ernsten Blick nach hinten, wendet auch Lily sich wieder ab und folgt seinem Partner.
Hinter einer der Hausecken, an denen Gajeel und Lily zuvor vorbei gekommen sind, hat sich Levy mit dem Rücken fest gegen die Wand gedrückt. Ihre Hand hat sich vor ihrem wild schlagenden Herzen verkrampft, während sie nicht wagt sich zu rühren und sogar den Atem anhält. „Das…war knapp! Sehr knapp!“, schießt es ihr durch den Kopf und erst nach ein paar Atemzügen, wagt sie es um die Ecke zu spähen um zu sehen wo Gajeel und Lily abgeblieben sind. Dass die Beiden schon ein ganzes Stück weiter gegangen sind, lässt sie beruhigt aufatmen.
Mit einem seufzen, entspannt sich ihre Haltung und ihre Hand legt sich auf ihre Schultertasche. Sie denkt an die Schokolade darin und dass ihr nach wie vor der Mut fehlt, sie ihm zu geben. Seitdem er die Gilde verlassen hat, ist sie ihm auf den Fersen. Noch hat er sie nicht bemerkt, aber wenn sie so weiter macht, ist das wohl nur eine Frage der Zeit. Sie muss sich mehr in Acht nehmen. Immerhin verfolgt sie einen Dragon Slayer und einen Exceed, die beide bessere Ohren haben als sie.
„Nur Mut Levy! Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen!“, versucht sie sich selbst Mut zu machen und hält ihre zu Fäusten geballten Hände hoch. „Die Lage ist nicht Aussichtslos! Wenn er sie mal hat ist es schon gelaufen!“, redet sie sich ein, doch dann stutzt sie als ihr einfällt dass er vielleicht gar keine Schokolade mag. „Ach quatsch! Die mag er bestimmt! Und wenn er sie nur wegen dem Eisen drin isst!“, denkt sie sich und ein fast schon teuflisches Grinsen ziert ihre Lippen. Sie hat die Nägel und Schrauben immerhin nicht ohne Grund mit rein getan. Er wird gar nicht anders können, als sie zu essen!
Wieder lugt sie vorsichtig um die Kante der Hauswand und sieht gerade noch, wie Gajeel und Lily hinter einer Hausecke verschwinden. Mit schnellen Schritten springt sie aus ihrem Versteck und läuft die Straße entlang nach unten. An der Ecke, bleibt sie wieder stehen und schaut vorsichtig hervor. „Mist…“, knirscht sie leicht, da es sich um eine ziemlich lange Straße handelt, genau wie vorhin. Wenn sie nicht sofort entdeckt werden will, wird sie sich noch mehr vorsehen müssen. Levy atmet einmal tief durch und schießt dann um die Ecke, läuft ein paar Schritte und bremst aus Reflex zusammen als Lily wieder stehen bleibt. Mit einem großen Satz, hat sie sich hinter einem riesigen und wunderschönen Blumentopf in Sicherheit gebracht.
„Was denn nun schon wieder?!“, grollt Gajeel mit in die Hüften gestemmten Armen. „Schon wieder! Es sind eindeutig Schritte!“, zischt Lily ihm halblaut zu, damit es sonst niemand hören kann. „Schritte in einer Stadt… Wahnsinn…“, kommt es darauf von Gajeel sarkastisch und erntet einen zerknirschten Blick von seinem Partner. „Seit wann bist du so sorglos?“, hakt Lily plötzlich nach. Er hat Gajeel eigentlich viel vorsichtiger und wachsamer in Erinnerung. „Ich hab keine Ahnung was du wieder meinst…“, kommt es von Gajeel, um dessen Lippen ein seltsames Grinsen spielt, ehe er sich wieder in Bewegung setzt. „Sei beruhigt… da ist nichts… also gehen wir weiter!“, fordert er seinen Partner dann auf und Lily bleibt gar nichts anderes übrig als ihm zu folgen.
Levy harrt eine ganze Zeit lang in einer unmöglichen Position, halb in der Hocke, halb in einer aufrechten Position, hinter diesem Blumentopf aus, ehe sie es wagt, wieder hervor zu schauen. „Wenn ich doch nur nicht so feige wäre?!“, schimpft sie sich erneut und löst sich aus ihrem Versteck, um die Verfolgung wieder aufzunehmen.
Ihr eigentlicher Plan war es, ihm zu folgen und so „rein zufällig“ mit ihm zusammen zu treffen. Natürlich müsste es ein ruhigerer Teil der Stadt sein und nicht mitten in der Einkaufsstraße. Das Glück blieb ihr allerdings verwehrt und als sie dann in weniger belebte Gassen kamen, war ihr Mut verraucht. Dazu kommt, dass er sie fragen könnte was sie hier überhaupt macht. Ihr würde kein Grund einfallen und dann würde auffliegen dass sie ihn verfolgt hat.
„Da! Schon wieder!“, fährt Lily herum, sieht aber wieder nichts hinter ihnen. „Ich habs jetzt deutlich gehört! Da sind Schritte! Jemand verfolgt uns!“, wendet er sich mit ernster Miene zu Gajeel um, der sich nur genervt seufzend über die Augen wischt. „Mann kannst du nerven!“, mault er dann und schaut seufzend zu ihm herab. „Warte hier…“, kommt dann von ihm und mit wenigen Schritten ist er in einer der dunklen Gassen verschwunden.
Levy hockt, schwer keuchend hinter einer Hauswand und hat sich hinter einem Fass verborgen. Diesmal war es noch knapper als die anderen beiden Male. Sie könnte schwören dass Lily sie nun entdeckt hat und eigentlich wartet sie nur darauf, dass er um die Ecke kommt und sie auffliegen lässt. Aber es passiert nichts und das lässt sie irgendwann erleichtert ausatmen.
„Vielleicht… sollte ich das einfach vergessen?“, denkt sie sich und wird ein wenig trübsinnig. Es ist vielleicht wirklich nur eine blöde Idee von ihr. Er würde nie ihre Schokolade annehmen und schon gar nicht ihre Gefühle erwidern. Das Einzige was ihr passieren wird ist, dass sie sich bis auf die Knochen blamiert und er sie in Zukunft nicht mal mehr ernst nimmt. Ihre seltsame „Freundschaft“ steht dabei auch noch auf dem Spiel.
Vor wenigen Tagen war sie mehr als bereit dazu, diese Freundschaft zu riskieren wenn er ihre Gefühle anhört. Jetzt ist sie sich nicht mehr Sicher. Sie würde es nicht ertragen, wenn sie nicht mehr normal miteinander reden könnten, nur weil er um ihre Gefühle weiß, sie aber nicht erwidert.
„Ich sollte nach Hause gehen…“, denkt sie sich niedergeschlagen und ringt mit den Tränen ihrer Erkenntnis. Im Grunde, geht es ihr nun genau wie Lucy. Sie stellt die Vernunft über ihr Gefühl und das ist etwas, das Levy immer vermeiden wollte. Mit einem tiefen Seufzen, gibt sie sich geschlagen und hat beschlossen sich einfach über die Gasse unbemerkt davon zu stehlen.
„Sag mal Kleine, verfolgst du mich oder was ist los?“, ertönt mit einem mal diese düster klingende Stimme hinter ihr und lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren. Levy ist wie gelähmt, als sie sich wie in Zeitlupe in ihrer Hocke umdreht und direkt in Gajeels Gesicht starrt. Auf diese Nähe, war sie nicht vorbereitet, worauf sie mit einem lauten „Kiaah!“, von ihm weg und auf die Beine springt.
„G… Gajeel?!“, stammelt sie und macht noch einen Schritt von ihm weg. „Mann… Mann…“, murrt er, während er sich aus seiner Hocke erhebt und anschließend auf sie herab schaut. „Was ist nun? Willst du was Bestimmtes oder ist das so eine Art neues Hobby von dir?“, stellt er sie zur Rede und verschränkt seine Arme vor der Brust.
„Äh… also ich… na ja…“, beginnt Levy zu stammeln und mit der Fußspitze in den Ritzen der Pflasterung zu bohren. „I… ich war nur zufällig hier?“, druckst sie herum und klingt dabei so unglaubwürdig dass sie es sich selbst nicht mal glauben würde. „Erzähl nicht so einen Mist!“, grollt Gajeel einfach über sie hinweg. „Was ist jetzt? Wenn’s nichts Wichtiges ist dann geh ich!“, macht er klar, geht an ihr vorbei und kehrt ihr den Rücken. „Das muss Juvia ihr beigebracht haben…“, denkt er sich im Geheimen und will schon gehen als Levy ihn mit einem lauten „Warte!“, zum stehen bringt.
„Was nun?“, hakt er nach und wendet sich zu ihr um, erstarrt darauf in der Bewegung. Ein in blaues Papier gewickeltes, rechteckiges, kleines Päckchen ist in seinem Sichtfeld. Levys Körper hat sich vollkommen verkrampft, als sie ihm die Schokolade mit ausgestreckten Armen hinhält. Ihre Augen sind geschlossen und ihre Lippen zu einen schmalen Strich zusammen gepresst.
„H… hier… für dich“, bringt sie hervor und ihre Wangen färben sich rot. Gajeel brauchte ein paar Atemzüge um sich erst von ihrem Anblick und dann vom Anblick der Schokolade zu lösen. „Was soll ich damit?“, fragt er und seine Stimme könnte gar nicht trockener dabei klingen.
„Du sollst sie essen du Idiot!“, braust Levy mit einem mal auf und funkelt ihn über die Schokolade hinweg an. Die ganze Anspannung, gepaart mit ihrer Nervosität, lassen ihre Stimme schrill in seinen Ohren wieder hallen, worauf er sich etwas von ihr wegduckt. „Sorry Kleine, ich bin nicht so der Süße Typ…“, meint er darauf und Levy knirscht unwirsch in sich hinein.
„Die wirst du mögen!“, kommt es von ihr überzeugt, während sie ihm das kleine Päckchen einfach hart an die Brust klatscht. „Du nimmst sie und du isst sie!“, funkelt sie ihn an und Gajeel läuft bei ihrer plötzlichen düsteren Aura ein kalter Schauer über den Rücken. „Die ist ja gruselig drauf… und das an Valentin…“, schießt es ihm durch den Kopf. „Jawohl!“, entfährt es ihm daher bei diesem „Befehl“ einfach, ehe sich seine Hand fast automatisch auf die Schokolade legt und sie weiterhin an seine Brust gedrückt hält.
Dass er Levys Hand dabei zwischen seiner und der Schokolade festhält, bemerkt er nur am Rande und es kümmert ihn nicht wirklich. Levys Gesichtsfarbe wird hingegen nur noch röter, ehe sie ihre Hand ruckartig aus seinem Griff zieht. „U… und denk drüber nach!“, kommt es von ihr, während sich ihre Statur strafft und hoch erhobenem Hauptes an ihm vorbei aus der Gasse tritt und in Richtung der Gilde abmarschiert.
„Hä? Worüber soll ich nachdenken?“, fragt er sich selbst und Lily neben ihm seufzt übertrieben. „Langsam frage ich mich, ob du blind oder einfach nur blöd bist…“, meint der Exceed trocken. „Wie bitte?!“, braust Gajeel empört auf und schaut funkelnd zu Lily hinunter. „Streng deine Gehirnzellen mal an… du Weiberheld!“, antwortet Lily provokant und sarkastisch zugleich.
Sofort hallen Lyons Worte: „Ich gestehe Juvia meine Liebe!“, in Gajeels Gedächtnis wieder und lassen ihn wie zur Salzsäule erstarrt, ausharren. „D… das kann… nicht sein?!“, tobt es hinter seiner Stirn und sein Blick senkt sich ruckartig auf seine Hand hinab, in der er die Schokolade hält. Da hat er ihn… den Beweiß! Als er das Päckchen anhebt, steigt ihm ein sehr vertrauter Geruch in die Nase.
„Mh…“, entkommt ihm dabei genüsslich und Lily rollt genervt mit den Augen. „Ich dachte du magst keine Schokolade?“, meint er dann, aber Gajeel schenkt ihm kein Gehör. Der Dragon Slayer ist viel zu sehr damit beschäftigt an dem Päckchen zu schnuppern das so herrlich nach Eisen und zugleich auch noch nach Levy riecht.


Es ist Nachmittag als Lisanna sich zu Mirajane hinter die Theke stellt, um ihr zu helfen. Der jüngsten der Strauss Geschwister kommt ihre Schicht hier allerdings sehr gelegen. Das Objekt ihrer Begierde, der Mann dem sie heute ihre Schokolade geben wird, sitzt an der Theke und starrt vor sich hin.
„Heute ist es soweit!“, denkt sie sich im Geheimen und ihr Kampfgeist ist geschürt. Nachdem sie die Gläser fertig poliert hat, würde sie ihm ihre Schokolade geben. Das ist jedenfalls ihr Plan. Wenige Momente später, stellt sie das letzte Glas ins Regal und atmet noch einmal tief durch. Gerade als sie sich zu Natsu umdrehen und ihn ansprechen will, kommt Levy durch den Mittelgang der Gilde geprescht und bleibt vor ihr stehen.
„Mira-chan!“, spricht die Blauhaarige, Lisannas Schwester an, die wie sie gar nicht bemerkt hat, plötzlich nah neben ihr steht. „Ich muss in der Bibliothek etwas recherchieren! Bitte sorge dafür, dass mich niemand stört!“, sprudelt Levy, außer Atem wegen ihrem Sprint hierher und mit deutlich roten Wangen, los. „Aber natürlich Levy…“, antwortet Mirajane mit ihrem typischen Lächeln. Im nächsten Moment ist Levy auch schon wieder auf dem Sprung und durch die Tür zur Bibliothek verschwunden.
„Scheint als hätte da jemand ihre Schokolade an den Mann gebracht“, kichert Mirajane in sich hinein und erweckt damit Lisannas Aufmerksamkeit. „Ach? Und wer ist der Glückliche?“, erkundigt sie sich, obwohl sie schon einen leisen Verdacht hat. Immerhin sind ihr, Levys Blicke ebenso aufgefallen wie so vielen anderen hier. „Ist das nicht offensichtlich?“, schmunzelt die Langhaarige, hebt ein Tablett an und trägt es in die Küche. „Mh…“, verbleibt Lisanna an ihrem Fleck und zuckt leicht zusammen, als sie erkennt dass das nun ihre Chance ist. Sie ist allein, Mirajane ist in der Küche und Natsu sitzt immer noch auf seinem Barhocker an der Theke.
Mit der Schokolade unter ihrer Schürze, tritt sie an Natsu heran, aber er starrt nach wie vor auf seinen Krug hinab. „Natsu, was ist denn mit dir? Du bist so ernst“, spricht sie ihn daraufhin leicht besorgt an. So abwesend und ernst erlebt man ihn immerhin selten. „Ach, nichts wichtiges…“, tut der Dragon Slayer es ab und seufzt dabei seicht. „Mach mir nichts vor!“, begehrt Lisanna auf und wedelt mit ihrem Zeigefinger in der Luft. „Ich sehe dir an der Nasenspitze an wenn was nicht stimmt, ich kenne dich einfach zu gut!“, hängt sie lächelnd an, während sie mit ihrem Zeigefinger gegen seine Nase tippt.
„Na schön…“, gibt er sich geschlagen und seufzt dabei leise. Vielleicht braucht er für dieses Problem ja wirklich eine alte Freundin. Lisanna ist immerhin auch eine Frau, und wer könnte ihm besser wegen einer Frau beraten als eine Frau? So jedenfalls seine Logik.
„Es ist wegen Lucy…“, beginnt er dann und starrt weiterhin in die Flüssigkeit in seinem Krug. Lisanna fährt innerlich zusammen, lässt sich aber nichts anmerken. „Lucy?“, fragt sie sich im Geheimen und ihr Gesichtsausdruck wird leicht niedergeschlagen. „Sie hat sich heute ziemlich seltsam benommen… jedenfalls hätte sie keinen Grund gehabt mich deswegen so anzufahren…“, erklärt er und knirscht mit leichter Empörung in sich hinein. „Ich weiß nicht was ich ihr getan hab…“, hängt er dem abschließend an und schaut in dem Moment zu Lisanna auf.
Ein Lächeln, liegt über ihrer Traurigkeit und verbirgt so ihre Gefühle vor dem Mann mit den rosa Haaren. „Vielleicht solltest du mit ihr reden?“, schlägt sie ihm vor. „Ich weiß nicht ob das Sinn macht… ich weiß ja nicht mal was ich falsch gemacht hab…“, grummelt Natsu darauf.
Immerhin hatte er doch nur einen Scherz gemacht, bezüglich dieser Schokolade die sie vor sich auf dem Tisch liegen hatte. Er hätte ohnehin nicht angenommen, dass sie für ihn ist, dafür ist Lucy viel zu beliebt. Sie sind zwar in einem Team und die meiste Zeit zusammen, aber das musste immerhin nichts heißen, oder?
„Ach… vermutlich hast du sie nur auf dem falschen Fuß erwischt?“, vermutet Lisanna, die die Szene zu Mittag nicht miterlebt hat weil sie noch nicht in der Gilde war. „Ich weiß nicht was zwischen euch los war, aber ich denke wenn du mit ihr darüber sprichst, wird sich alles klären“, rät sie ihm lächelnd. „Meinst du?“, schaut Natsu zu ihr auf und er wirkt doch ziemlich hilflos. „Ja, meine ich. Glaub mir Natsu… wir Frauen sind so“, setzt sie dem überzeugend nach und lächelt ihn an.
„Na gut… wenn du das sagst“, kommt es von Natsu seufzend, während er von seinem Barhocker rutscht. „Danke für deine Hilfe…“, meint er noch an Lisanna gewandt und wendet sich mit einem knappen Abschiedsgruß ab, um zu gehen. „Jederzeit wieder…“, antwortet Lisanna, deren trauriger Blick nun auf seinem Rücken haftet, während Natsu auf die Gildentür zusteuert.
„Oh Mann… sogar der hat eine Schokolade!“, tobt es hinter Natsus Stirn, als sich sein Weg an der Tür mit Gajeel kreuzt. Dieser hat ein ungewöhnliches Grinsen im Gesicht und ein kleines Päckchen, das wie eine Schokolade aussieht, in der Brusttasche seines Hemdes. Aus irgendeinem Grund, wurmt Natsu das gewaltig! Diese Eisen-Schrott-Fresse hat doch tatsächlich von jemandem Schokolade bekommen… und Lucy fährt ihn einfach nur an und gibt ihre Schokolade irgendeinem dahergelaufenen Typen! Natsu könnte kochen vor Wut! So stampft er mit eingezogenem Nacken, durch die Tür und erntet nur einen verwirrten Blick von Gajeel, der ihn dann aber doch wieder Schulterzuckend ignoriert.
Lisanna lässt unterdessen ihren Kopf hängen und starrt auf die Schokolade, die sie unter ihrer Servier-Schürze hervor gezogen hat und mit beiden Händen festhält. „Das war ganz schön ehrenhaft…“, dringt Erzas Stimme zu ihr durch, die mit einem mal ebenfalls an der Bar sitzt. „Erza?!“, fährt Lisanna auf und versteckt ihre Schokolade wieder. „Bleib ruhig… ich hab das vorhin alles beobachtet…“, erklärt die Rothaarige und schiebt sich ein weiteres Stückchen ihrer Schokolade zwischen die Lippen.
Lisanna seufzt dabei nur niedergeschlagen. Sie hat wirklich geglaubt, oder vielmehr gehofft, dass es niemand mitbekommen würde. „Warum hast du sie ihm nicht trotzdem gegeben?“, fragt Erza nun interessiert nach. „Ich wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen… ich weiß doch wie Natsu ist…“, beginnt Lisanna zu erklären. „Einerseits, erweckt er den Anschein als könnte er nicht bis Drei zählen… Andererseits nimmt er Dinge wahr, die die wenigsten bemerken würden...“, endet sie und schaut wieder auf ihre Schokolade.
„Meinst du, er hat deine Gefühle auch wahrgenommen?“, hakt Erza nach und bricht sich wieder ein Stück, ihrer Schokolade ab. „Das bezweifle ich…“, seufzt Lisanna und lässt die Schokolade in der Schürzentasche verschwinden. „In seinem Kopf und seinem Herzen ist nur Platz für eine Frau… und an die denkt er heute wohl schon den ganzen Tag…“, Lisanna unterdrückt ihre aufkommenden Tränen, während sie Erza wehmütig anlächelt. „Ganz schön bitter…“, meint Erza dazu seufzend.
„Kann man so sagen…“, antwortet Lisanna und linst auf Erzas Schokolade hinüber. „Und du? Warum isst du deine eigene Schokolade?“, fragt sie nun ihr Gegenüber. „Mh… das ist wohl ebenso bitter…“, kommt von Erza mit einem melancholischen Lächeln zurück. Sie weiß, wem sie sie gerne geben würde, diese Schokolade die sie gestern Abend selbst hergestellt und dekoriert hat. Aber sie weiß nicht mal wo er ist und selbst wenn, weiß sie nicht ob er sie annehmen würde oder „kann“.
Erza vermutet, dass er sie wegen all seiner Schuldgefühle die er noch hat, nicht annehmen würde. Seitdem sie damals, nach den magischen Spielen, auseinander gegangen sind, hat sie ihn nicht mehr gesehen. Aber vermutlich zieht er mit seiner eigens gegründeten Gilde in der Weltgeschichte umher und bekämpft das Böse.
„Lisanna! Könntest du mir bitte mit den Getränkekisten helfen?“, erklingt nun Mirajanes Stimme, als sie aus der Küche kommt und in Richtung Kellertreppe zusteuert. „Ja…“, kommt es rasch von Lisanna, die noch einen Blick mit Erza tauscht. „Könntest du inzwischen auf die Bar achten?“, fragt sie diese, aber Erza verneint. „Bleib du hier… ich gehe Mira zur Hand“, schlägt Erza lächelnd vor, während sie sich erhebt und nach hinten geht.
„Gut so! Du kennst dich mit den Zapfhähnen besser aus als unsere Erza!“, dröhnt Luxus Stimme nun über die Theke und Lisanna fährt zu ihm herum. „Was hättest du gerne?“, fragt sie ihn einfach und zapft wenige Momente später einen Krug Bier für ihn. „Sag mal, was ist heute hier nur los? Hab ich irgendwas verpasst?“, fragt der Dragon Slayer, zweiter Generation, einfach nach und Lisanna kichert bei seinem Gesichtsausdruck in sich hinein. „Heute ist Valentin, Luxus“, erklärt Lisanna ihm mit einem belustigen Lächeln im Gesicht. „Na das erklärt einiges…“, murrt er nur und nimmt sein Bier entgegen, von dem er gleich einen großen Schluck nimmt. Er wusste doch, dass heute etwas war!
Valentin! Das erklärt, dass Gray und Juvia gemeinsam und händchenhaltend, wobei Juvia einen hochroten Kopf hat und nur „Liebster Gray-sama“ von sich gibt, auf einer Bank vor der Gilde sitzen. Es erklärt, dass er seine Teamkollegin Evergreen, mit Elfman in der Einkaufsstraße gesehen hat und dass Gajeel, der an der Bar um die Ecke Platz genommen hat, auch eine Schokolade hat.
„Wer ist so verzweifelt dass er dir Schokolade schenkt?“, mault er gleich zu diesem anderen Dragon Slayer der Gilde hinüber. „Geht dich gar nichts an… wohl neidisch was?“, kontert Gajeel mit einem provokantem Grinsen. Bis grade eben, hatte er noch dieses Dauergrinsen im Gesicht, welches er nicht mehr losgeworden ist, seitdem Levy ihm die Schokolade gegeben hat.
„Nicht nötig…“, tut Luxus überlegen und zieht einfach die halb ausgewickelte Schokolade, die Eigentümerlos auf der Theke herumliegt, an sich heran. „Bin auch nicht leer ausgegangen wie du siehst…“, kommt von ihm mit angeberischem Unterton, während er sich ein Stück davon nimmt und in seinem Mund verschwinden lässt. Kaum merklich verzieht er das Gesicht dabei. Für seinen Geschmack ist die Schokolade viel zu süß… und da ist auch noch ein anderer Geschmack dabei. Wenn er sich nicht recht täuscht, schmeckt sie ein wenig nach Erdbeeren. Er könnte sich auch irren, immerhin isst er nicht so oft welche.
„Wohl noch jemand so verzweifelt, was?“, setzt Gajeel daraufhin stichelnd nach. „Das hat dich nicht zu interessieren“, meint Luxus und wird auf eine ansatzweise drohende Ausstrahlung aufmerksam. Als er in jene Richtung linst, erblickt er Jet und Droy, die noch immer an jenem Tisch sitzen an dem sie am Vormittag die Schokolade von Levy bekommen haben. Ihre festen Blicke sind bohrend auf Gajeels Rücken fixiert und sie wirken alles andere als zufrieden.
„Oi… mir scheint da hinten ist der Neid weit größer…“, kommentiert der Blitzmagier darauf und Gajeel wirft einen flüchten Blick nach hinten. „Ach die Zwei wieder…“, entkommt es dem Dragon Slayer dabei nur, ehe er sich wieder seinem Getränk vor sich widmet. Er hätte es eigentlich gleich wissen müssen dass dieses plötzliche Gefühl, als ob ihm jemand einen Dolch in den Rücken gerammt hätte, daher rühren würde.
Immerhin ist es nicht das erste Mal, dass Jet und Droy ihn so eifersüchtig anfunkeln, nur weil er sich angeblich an Levy ranmachen würde. Dabei ist eher das Gegenteil der Fall, wie er ja heute deutlich bemerkt hat. Jedenfalls, hat er mit der Zeit damit umzugehen gelernt und die Beiden so gut es geht ignoriert wenn sie wieder solche „Anwandlungen“ hatten.
Diesmal haben sie wohl die Schokolade entdeckt, die er in der Brusttasche seines Hemdes spazieren trägt. Das rote Band darum, welches auch um ihre Schokolade herumgewickelt war, lässt die beiden männlichen Mitglieder von Team Shadow Gear, wohl wissen von wem sie ist. Kein Wunder, dass sie Gajeel anfunkeln, wie ein Stier ein rotes Tuch.
„Na ja, Hauptsache du bist auch bereit eine Gegenleistung dafür aufzubringen“, merkt Luxus beiläufig an, während er über Jets und Droys Verhalten nur leicht den Kopf schüttelt. „Was für eine Gegenleistung?“, zeigt sich Gajeel mit einem mal hellhörig und nun ist Lily, der schon die ganze Zeit neben ihm auf der Theke sitzt, daran den Kopf zu schütteln. „Du hast echt von Nichts ne Ahnung oder?“, erhebt der Exceed seine Stimme und Luxus schmunzelt darauf.
„Was sollte mich der ganze Schwachsinn überhaupt interessieren?!“, fährt Gajeel ihn an und Luxus entkommt dabei ein lautes Lachen. „Warum wundert mich das nur nicht?“, meint er nebenbei und erntet einen zerknirschten Blick von Gajeel. „ Ganz einfach!“, erhebt Luxus einen Finger und beginnt zu erklären. „Am Valentinstag verschenken die jungen Frauen und Mädchen, Schokolade an ihren Angebeteten… einen Monat später am White Day, ist es an den Männern sich dafür erkenntlich zu zeigen“, erklärt er und tut überlegen.
„Wow, Luxus… ich wusste gar nicht dass du das alles so genau weißt“, kommt es von Lisanna erstaunt und Luxus schaut sie zerknirscht an. „Also bitte… ich leb doch nicht hinterm Mond so wie der da!“, erwidert er entrüstet und empört zugleich, während er in Gajeels Richtung nickt. „Sag das noch mal!“, knirscht Gajeel daraufhin lauernd zurück und wäre sofort dabei wenn es darum geht, Luxus eine rein zu hauen.
„Hör auf jetzt! Denk lieber dran, was du ihr als Gegenleistung schenken willst“, wirft Lily ein, um seinen Partner auf sein zukünftiges Problem hinzuweißen. Lily kann sich jetzt schon lebendig vorstellen wie Gajeel dabei am durchdrehen sein wird, weil er nicht weiß was er kaufen soll.
„Weiße Schokolade… ist das Gängigste“, wirft Erza ein, die gerade zurück an die Theke kommt. „Weiße Schokolade?“, wiederholt Gajeel, während er ein ungläubiges Gesicht zieht. „Wem ist denn nur so was geistreiches eingefallen?“, meint er nebenbei und seufzt unterdrückt. Na da ist er ja in was schönes reingeraten.
„Nicht nur weiße Schokolade! Sie sollte wenn möglich auch noch selbst geschöpft sein!“, wedelt Luxus, dem es scheinbar Spaß macht Gajeel derart zu verwirren, ermahnend mit seinem Finger. „Das auch noch…“, murrt Gajeel und er ist kurz davor sich gegen die Stirn zu klatschen.
„Mal ehrlich Gajeel… wenn du nicht mal das weißt, wie willst du Levy je glücklich machen?“, ist plötzlich Jets Stimme direkt neben ihm. „Wa…?!“, fährt Gajeel in sich zusammen und linst fast schon panisch von Rechts nach Links. Er war so in Luxus Erzählungen vertieft, dass er gar nicht bemerkt hat dass Jet und Droy sich, wie bei einem Verhör, einfach zu seinen Seiten niedergelassen haben und ihn nun anfunkeln. „Was wollt ihr Typen schon wieder?!“, knirscht der Dragon Slayer und linst einen nach dem anderen gefährlich an. „Wir müssen reden….“, kommt es von Jet düster und eine Zornesader beginnt an seiner Stirn zu pochen. „Über Levy…“, vervollständigt Droy den Satz seines Freundes und sein Gesichtsausdruck ist nicht viel besser als der von Jet. „Schon wieder?“, seufzt Gajeel darauf und stütz sich erschöpft mit dem Arm auf der Theke ab. Wie lange ist es her, dass sie das letzte Mal so ein ähnliches Gespräch geführt haben? Ein… zwei Tage?!
„Das nenn ich, vom Regen in die Traufe…“, meint Luxus bei dieser Szene amüsiert und ist gewillt diese „Diskussion“ von den Dreien zu verfolgen. Er ist der Meinung dass es bestimmt ganz lustig werden könnte, besonders dann, wenn der Erste zum Schlag ausholt.
„Wie sagt man noch? Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen?“, ist da nun Erzas Stimme neben ihm und Luxus fährt doch ein wenig erschrocken zu ihr herum. Eigentlich hat er angenommen dass sie schon längst wieder gegangen wäre. „Was meinst du?“, fragt er nach und er tut gut daran, das freundlich zu tun. Als er sich zu Erza nämlich umdreht, sieht er erst diese dunklen Schatten in ihrem Gesicht und diese bohrenden, glühenden Augen „Ich hoffe du nimmst das mit dieser ~Gegenleistung~ genauso ernst wie du es grade vorhin erklärt hast?!“, kommt es von der Rothaarigen lauernd und ihre Stimme klingt dabei so dunkel wie die finstere Nacht.
„Äh… warum?“, macht Luxus lediglich als ihm Erzas Blick auf die Schokolade auffällt. „Was fällt dir ein, einfach meine Schokolade zu essen?!“, zischt sie ihn halblaut an, damit die anderen es nicht mitbekommen. Immerhin hat sich Luxus damit doch ein Alibi verschafft, so weit sie das mitbekommen hat. „Hey! Gib nicht mir die Schuld! Lass deinen Kram halt nicht unbeaufsichtigt liegen!“, verteidigt er sich und hängt ein halblautes „Hat eh komisch geschmeckt…“, an.
„Komisch geschmeckt?!“, fährt Erza nun laut und empört auf. „Wohl so komisch dass du fast die Ganze allein aufgegessen hast?!“, schreit sie ihn an und ihr Blick liegt funkelnd auf ihm. „Ja, Sorry hey…“, kommt es kleinlaut von Luxus, der beschwichtigend seine Arme hebt. „Oh nein! Für dich gibt es keine Entschuldigung! Ich bestehe auf eine Gegenleistung! Weiße Schokolade! Mit Erdbeergeschmack! Und Handgeschöpft!“, fordert Erza einfach, schwingt am Absatz herum und zieht von Dannen.
„Was sich an Valentin alles so zuträgt…“, meint Lisanna und Luxus seufzt darauf zerschlagen. „So ein beschissener Tag…“, entkommt ihm, ehe er auf ein paar laute Aufschreie und ein schlitterndes Geräusch aufmerksam wird. Als er sich umwendet, kommt ihm Jet über die Theke entgegengerutscht und Luxus schafft es gerade noch Rechtzeitig, sein Bier in Sicherheit zu bringen, während sich Lisanna mit einem Satz nach hinten rettet.
„Pfoten weg hab ich gesagt!“, brüllt Gajeel, Jet hinterher. „Das gilt auch für dich, du Fettsack!“, fährt der Dragon Slayer nun herum und macht mit Droy reinen Tisch, der es sogar geschafft hat die Schokolade aus Gajeels Brusttasche zu ziehen. „Meine Schokolade! Kapiert?!“, grollt Gajeel hinter Droy hinterher.
„Hab ich euch nicht allen verboten sich hier drinnen zu prügeln?! Es ist immerhin Valentinstag! Ein Tag der Liebenden!!“, ruft Mirajane über alle hinweg und ändert schlussendlich vor Wut sogar noch ihre Form. Als „Satan Soul“, steht sie nun mit einem Tablett in der Hand, hinter der Theke und alle Anwesenden sind wie erstarrt. Die Schlägerei, hat somit ein jähes Ende gefunden.

Es ist bereits Abend und die Sonne neigt sich dem Horizont zu. Sie malt einen rötlich goldenen Schein auf die Straßen und Häuser der Stadt. Verleiht dem Wasserspiegel im schmalen Fluss, der die Stadt durchfließt, einen geheimnisvollen Schimmer. Ein paar alte Laubblätter, die sich durch die Schneeschmelze gelöst haben, ziehen mit dem Fluss südwärts und durchqueren Lucys Gesicht, welches sich im unruhigen Wasser spiegelt.
Ein leises aber doch niedergeschlagenes Seufzen, verlässt ihre Lippen ehe sie sich etwas aufrichtet und die Straße hinab schaut. Diese Straße, würde sie direkt zum Gildengebäude führen und zum wiederholten Mal, fragt sie sich ob sie noch mal hingehen soll. Doch noch im selben Moment fällt ihr ein, dass sie vorher noch mal zurück nach Hause gehen müsste, weil sie die Schokolade dort auf ihrem Schreibtisch liegen gelassen hat.
Als sie heute Mittag die Gilde verlassen hat und nach Hause gegangen war, hatte sie das feine Stück missmutig und traurig dort abgelegt und sogar ein wenig still vor sich hin geweint. In der Hoffnung sich abzulenken, hatte sie sich dann zu einem langen Spaziergang aufgemacht, doch leider war eher das Gegenteil der Fall.
Überall in der Stadt, wo sich auch hinkam, ob es nun die Einkaufsstraße, der Park oder der Strand war… überall waren frisch verliebte Pärchen oder solche, die sich die Schokolade austauschten. Ihre Gedanken waren dann sofort wieder bei Natsu und selbstverständlich Lisanna. Die weißhaarige Magierin, hatte ihre Schokolade bestimmt schon hergegeben und nun im Nachhinein, wäre es nur peinlich, wenn sie ihre auch an Natsu verschenken würde. Im ersten Moment, hatte sie wirklich ernsthaft über Levys Vorschlag, sie ihm trotzdem zu geben, nachgedacht. Doch dann hat sie sich schweren Herzens dafür entschieden, Lisanna nicht im Weg zu sein.
Und wer weiß? Vielleicht wäre es so ohnehin besser. Natsu und sie, sind immerhin in einem Team. Lucy meint sich zu erinnern, dass Levy ihr vor längerem mal erzählt hat dass eine Beziehung innerhalb eines Teams nicht erlaubt wäre, weil es zu sehr von den Missionen ablenken würde oder sich der Rest des Teams ungleichwertig vorkommen würde. So hat Lucy nach ihrer Vernunft gehandelt und sich dazu entschlossen, Lisanna den Vortritt zu lassen.
Nach ihrem Entschluss, hatte sie auch gedacht dass es einfach wäre, darüber hinweg zu kommen. Jetzt, wo sie auch noch eine vernünftige Erklärung über das warum und wieso hatte. Aber ihre Gefühle… konnte sie nicht so einfach abstellen und so war sie nun den ganzen Nachmittag niedergeschlagen in der Gegend rumgelaufen und ist doch wieder hier, eine Straße von der Gilde entfernt, gelandet.
Der Tag neigt sich dem Ende… und somit auch der Brauch des Tages, die Schokolade an einen geliebten Menschen zu verschenken. Es ist zu spät und ein weiteres, schweres Seufzen entrinnt ihrer Kehle, als sie sich zögernd von ihrem Standort löst und langsamen Schrittes nach Hause geht.
„Ich werde ein langes Bad nehmen…“, nimmt sie sich in Gedanken vor und drängt wieder neu aufkommende Tränen zurück. Warum ist es nur so schwer die Wahrheit zu akzeptieren? Es ist doch wirklich besser so! Oder? Im Grunde befürchtet sie, dass sie Natsu in den nächsten Tagen nicht mal ins Gesicht sehen kann ohne los zu heulen. Vor dem Tag, an dem sie ihn und Lisanna, gemeinsam in der Gilde sehen würde, fürchtet sie sich jetzt schon und das Gefühl eines großen Knotens, wächst in ihrem Bauch.
Mit schwerem Herzen, schleppt sie sich zurück zu ihrer Wohnung und steigt kraftlos die Treppen nach oben, ehe sie den Schlüssel zur Hand nimmt und aufsperrt. Wieder ist da ein Seufzen auf ihren Lippen, als sie eintritt und die Tür hinter sich schließt. Mit diesen überraschenden Überfällen von Natsu, wird es dann auch ein Ende haben und es wird hier ziemlich einsam und langweilig werden. Kurz erschaudert sie, denn sie meint dass diese Einsamkeit jetzt schon nach ihr greift.
Als sie vom Vorraum in den Wohnbereich kommt, bleibt sie verdutzt stehen und ihr Blick weitet sich. Ein leises schluchzen entrinnt ihrer Kehle und sie nimmt ihre Hand vor den Mund, um ihn nicht zu wecken. Natsu sitzt wie so oft am Boden und hat sich mit dem Rücken an ihr Bett gelehnt. Happy liegt quer im Bett und schläft ruhig vor sich hin.
Doch dann erstarrt sie und ihr Blick weitet sich noch mehr auf dem leeren Papier, das neben Natsu am Boden liegt. Ihr Blick huscht zu ihrem Schreibtisch, auf dem sie die Schokolade hatte liegen lassen. Sie ist weg…
Ein leises murmeln, lässt sie wieder zu Natsu herumfahren, der gerade im Begriff ist aufzuwachen. „Lucy…?“, murmelt er und reibt sich die Augen, während er sich in eine etwas aufrechtere Position setzt. „Wo warst du so lange? Ich warte hier seit Stunden auf dich!“, beschwert er sich gleich und schaut zerzaust und halb verschlafen zu ihr auf.
Lucy fehlen die Worte und sie vermag auch noch nicht sich zu rühren. Ihr Blick, gleitet von ihm wieder auf das Schokoladenpapier und Natsu zuckt heftig zusammen. „Ah! Tut mir Leid! Tut mir Leid! Tut mir Leid!!“, ruft er panisch aus und verbeugt sich unzählige male vor ihr.
„I… ich wollte sie nicht wegessen! Aber irgendwann wurde ich hungrig und in deinem Kühlschrank ist nichts interessantes und da kam es über mich und sie lag da so verlockend rum und ich konnte nicht anders… Happy hat mich dazu verleitet!!“, sprudelt es wie ein Wasserfall aus ihm heraus, während er hektisch von Links nach Rechts blickt um sich schon einen Winkel, um vor ihr Schutz zu suchen, aussucht.
„Aye?! Ich hab keinen Krümel gegessen! Es war allein Natsus Idee!!“, fährt Happy zeitgleich im Halbschlaf hoch und laut der Schokokrümel in seinem blauen Fell, schwindelt er sie an. Lucy ist immer noch sprachlos, während sie die Beiden gerührt ansieht und nach ein paar Atemzügen stiehlt sich ein verliebtes Lächeln auf ihr Gesicht.
„Nicht schlimm… ich… wusste ohnehin nicht wem ich so sonst hätte geben sollen…“, erklärt sie leise. Natsu hält stutzend in seiner Panik inne, und ein seltener Rotschimmer zeigt sich um seine Nase. „Warum hast du dann heute Mittag so einen Aufstand drum gemacht weil ich sie essen wollte?“, stellt er sie zur Rede und nun ist es an Lucy, rot und verlegen zu werden.
„Ähm… na ja… ich… nun…“, beginnt sie kleinlaut und gibt sich einen Ruck. Jetzt ist ihre Chance ihm ihre Gefühle zu gestehen! „Los Lucy! Du schaffst das!“, redet sie sich im Geheimen vor und stellt sich vor, wie Levy sie anfeuert.
„Weißt du…“, druckst sie noch mal und räuspert sich kurz. „Vor dem Mittagessen wird nicht genascht!“, braust sie auf und rettet sich damit, über das, was sie ihm wirklich sagen wollte. Sein Blick liegt ernst auf ihr und doch meint sie etwas ungewohnt Sanftes darin zu sehen. „Also weißt du…“, seufzt Natsu tief und erhebt sich endlich. „Das nächste Mal… sags einfach bevor du mich so anfährst…“, hat er murrend deutlich gemacht und sie dann angelächelt.
„D… das nächste Mal?“, hakt Lucy verdattert nach und der Rotschimmer in ihrem Gesicht wird um eines dunkler. „Natürlich! Nächstes Jahr will ich wieder eine! Die war lecker!“, erklärt er in seiner typischen und offenen Art so etwas zu sagen. „V… von mir aus… kannst du jeden Tag eine haben…“, es ist nur ein Hauch auf ihren Lippen, während sie ihn mit diesem verklärten Blick ansieht. „Nö… einmal im Jahr reicht…“, wendet sich Natsu zu ihr um und sein Blick ist fest und ernst.
„Bis dahin… begnüge ich mich damit…“, seine Stimme ist mit einem Mal leise und fast ein wenig rau, als er nahe an sie herantritt und mit Daumen und Zeigefinger ihr Kinn umfasst. Lucy schlägt das Herz bis zum Hals, als er sich ihr nähert. Er wird sie Küssen! Oh Gott! Mit dieser Wendung hat Lucy nicht gerechnet, so schließt sie voller Erwartung ihre Augen um seine Lippen auf ihren Willkommen zu heißen.
Mit einem Mal und noch bevor sich ihre Lippen berühren können, erklingt ein lautes: „Er maaag sie!“ und die Beiden fahren entsetzt und entrüstet zu Happy herum, der sich mit einem Satz erhebt, seine Flügel ausbreitet und aus dem Fenster flieht. „Happy!!!“, rufen die beiden verbliebenen Magier ihm synchron hinterher und schauen sich danach gegenseitig an. „Jetzt… sind wir unter uns“, grinst Natsu und Lucys Gesicht beginnt wie eine reife Tomate zu glühen.

Es ist bereits Abend und die Sonne ist schon lange unter gegangen, als sich Levy aus der Bibliothek traut. Den ganzen Nachmittag, hatte sie sich dort unten verschanzt und es sogar vermieden in den Schankraum zu gehen. Als es einmal laut, über ihr wurde, und sie Gajeels Geschrei und gepolter, deutlich von all den anderen heraushören konnte, vermied sie es gleich noch mehr, sich zu zeigen.
Sie hatte heute zwar den Mut, wie sie das auch immer geschafft hat, ihm die Schokolade einfach in die Hand zu drücken, doch nun weiß sie nicht weiter. Sie weiß nicht, wie sie reagieren soll, wenn sie ihm das nächste Mal begegnet. Dazu ist die Angst vor einem Korb nicht gerade klein und dazu auch die Sorge, diese seltsame Freundschaft zu ihm zu verlieren. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen ihm zu folgen? Aber nun im Nachhinein zu bereuen bringt nichts und es fühlt sich zudem auch noch falsch und feige an. Sie kann dabei aber auch nur hoffen, dass er überhaupt verstanden hat was sie meint. Den Eindruck, als sie ihn dort in dieser Gasse hat stehen lassen, hatte sie nämlich nicht.
Mit nachdenklicher Miene und langsamen Schritten, geht sie an der Theke vorbei und steuert den Mittelgang an, um zur Eingangstür zu kommen. Seit längerem, ist es wieder sehr ruhig in der Gilde und das hatte ihr signalisiert, dass die Meisten wohl schon gegangen waren. Als sie an Jet und Droy vorbeikommt, die an einem der Tische sitzen, bleibt sie allerdings verdutzt stehen.
„Was ist denn mit euch passiert?“, fragt sie besorgt und besieht sich die Pflaster in ihren Gesichtern und die Verbände an Armen und Beinen. „Ach nichts wildes, Levy…“, kommt es von Jet lächelnd und winkt es mit einer Handbewegung ab. „Gab nur ne kleine Schlägerei“, erklärt Droy und Levys Blick wird um eines besorgter. „Für eine Schlägerei, seid ihr aber ziemlich zugerichtet!“, kommt es von ihr entsetzt und erst jetzt wird sie auf noch jemanden aufmerksam, der am unteren Ende der Theke setzt.
„Das liegt daran, weil die hier alle nie wissen wann Schluss ist! Man muss es mit roher Gewalt in sie reinprügeln!“, erklärt Luxus, der selbst das eine oder andere Pflaster auf der Haut hat. „Aha…“, entkommt es Levy und wenn sie ehrlich ist, ist sie fast froh dass sie diese Aktion verpasst hat. Ein Blick auf Mirajane, lässt sie ebenfalls leicht zusammenzucken. Sogar die Take-Over-Magierin trägt einen Verband an ihrem Arm und ein leichtes Humpeln macht sich bemerkbar, als sie in der Küche verschwindet.
„I… ich geh dann mal…“, verabschiedet sich die zierliche Magierin lächelnd, ehe sie sich in Gang setzt. Ein fast schon erleichtertes Seufzen entkommt ihr, während sie den Mittelgang entlang zur Tür geht. Als sie vorhin durch den Schankraum geblickt hat, ist ihr aufgefallen dass Gajeel nicht da ist. Aus irgendeinem Grund, ist sie deshalb auf einmal um vieles ruhiger als zuvor, wo sie sich dessen noch nicht sicher war.
Mit einem milden, aber doch unsicheren Lächeln, weil sie noch nicht weiß was wohl passiert wenn sie ihm morgen über den Weg läuft, zieht sie die schwere Tür auf und geht nach draußen. Sorgsam zieht sie die Tür zu und schlingt ihre Jacke etwas fester um ihre Schultern. Es ist erst Mitte Februar und daher noch deutlich kühl. Mit schnellen Schritten setzt sie sich in Gang und verlässt den Schatten des Torbogens, der in die Gilde führt.
„Das wurde aber endlich Zeit, Kleine!“, grollte Gajeels Stimme hinter ihr, als sie ihn passiert hat und er sich von der Mauerwand abstößt. „Hast du eine Ahnung wie lange ich hier stehe und mir einen abfriere?! Wird dir das Lesen nie zu blöd oder warum verbringst du den ganzen Tag in diesem staubigen Keller?!“, mosert er weiter und geht einfach auf sie zu.
Levy ist wie zur Salzsäule erstarrt und starrt mit weit offen stehendem Mund zu ihm nach oben. „Was ist los? Hats dir die Sprache verschlagen?“, fragt er nach und schaut auf diese hilflos erscheinende Gestalt hinab. „Äh… also ich… ähm…“, stammelt Levy und ein kalter Schauer läuft über ihren Körper. Dass auch er einige Pflaster und Verbände trägt, machen ihr klar dass er ebenso in dieser Schlägerei verwickelt war, aber das wundert sie nicht. Er ist bei so was doch immer dabei! „Ist dir kalt oder was? Warum ziehst du auch nichts Anständiges an? Wir haben immer noch Winter!“, redet Gajeel dann einfach weiter und wartet auf keine weitere Antwort von ihr.
Noch ehe Levy sich versieht, hat er ihr seinen Mantel über den Kopf geworfen und ihr entkommt ein empörtes: „Hey!“, als er ihr einfach den Stapel Bücher aus dem Arm nimmt. „Gewöhn dich lieber dran, Kleine!“, grollt er nur und setzt sich in Bewegung, wobei er den Weg, Richtung Fairy Hills ansteuert. „B… bringst du mich etwa nach Hause?“, entfährt es Levy und sie ist sichtlich überrascht von dieser Wendung. „Natürlich! Gehört sich doch so! Hat Lily jedenfalls gesagt…“, antwortet Gajeel nur knapp, wobei er letzteres mehr an sich selbst gerichtet hat und starrt stur vor sich auf den Weg. Am Ende würde sie sonst noch diesen leichten Rotstich in seinem Gesicht bemerken.
Levy starrt noch ein paar Atemzüge verdattert auf seinen Rücken, ehe sie sich schlussendlich von ihrem Standort löst und mit weiten Schritten zu ihm aufholt. Seinen Mantel fest um sich geschlungen und mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht, tapst sie neben ihm her und schaut zu ihm auf. Gajeel linst zu ihr nach unten als er ihren Blick spürt und wendet seinen Blick sofort wieder grade aus, ehe er ein wenig dunkler im Gesicht wird. Mit einem überforderten Schnauben lässt er es zu, dass sie sich an seinem Arm einhakt und sich etwas an ihn schmiegt. Augenblicklich ist sein Körper verkrampft und ein seltsamer Schauder jagt ihm über den Rücken.
„Wehe, wenn Lily mich angelogen hat…“, denkt er sich im Geheimen und erinnert sich an diese vielen Ratschläge und Hinweise die der Exceed ihm noch gegeben hat, bevor er alleine nach Hause gegangen ist und ihn sich selbst überlassen hat. „Gut dass mich jetzt keiner sehen kann…“, denkt er sich noch verzweifelt und linst verstohlen zu Levy hinab, die ziemlich zufrieden vor sich hinlächelt. Ihr Anblick allein schon, lässt ein warmes und neues Gefühl in ihm aufkeimen, worauf sich auch in seinen Zügen ein kaum erkenntliches Lächeln zeigt.
                                                        

Es ist bereits spät in der Nacht und die meisten Gildenmitglieder sind schon nach Hause gegangen und liegen in ihren Betten. Lisanna sitzt an einem Tisch und starrt in ihren halbleeren Bierkrug. Eine ganze Zeitlang sitzt sie nun schon hier, lümmelt über ihren Krug und beobachtet die kleinen Blubberbläschen in ihrem Bier, wie sie sich vom Boden absondern und nach oben steigen.
Ein tiefes Seufzen entrinnt ihrer Kehle während sie an den heutigen Tag zurück denkt. Heute… in wenigen Stunden ist der heutige Tag vorbei und ihre Chance verstrichen, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Aber es ist wohl ohnehin schon zu spät. Selbst wenn sie jetzt noch loslaufen würde, sie würde wohl keinen anständigen Satz mehr hervorbringen um ihm ihr Anliegen deutlich zu machen.
Cana hat sie in eine wahre Sauforgie hinein gezogen und in Anbetracht ihres niedergeschlagenen Gemütszustandes, tut es Lisanna nicht mal Leid, sich darauf eingelassen zuhaben. Man betrachtet mit einem mal alles aus einem viel heiteren Blickwinkel als sonst, wenn man leicht angetrunken ist.
„Ich hätte sie ihm einfach geben sollen… ohne Rücksicht…“, denkt sie sich und doch weiß sie, dass es falsch gewesen wäre. Natsu hat nur Lucy im Kopf und es ist wohl schon allen aufgefallen, dass sich die Beiden auf seltsame Art und Weise zueinander hingezogen fühlen. Allen ist es aufgefallen! Nur den Beiden selbst scheinbar nicht. Sonst hätte Lucy ihn heute nicht so behandelt und Natsu wäre nicht so durcheinander. Das Ironische dabei ist, dass Lisanna nun selbst Schuld dran hat, wenn die Beiden heute tatsächlich noch zusammen gekommen sind. Immerhin hat sie selbst Natsu den Rat gegeben, das Gespräch mit Lucy zu suchen.
„Ich könnte mir die Haare einzeln ausraufen!“, tobt es hinter ihrer Stirn, ehe sie hastig ihren Krug ergreift und den Inhalt in einem Zug hinunter stürzt. Geräuschvoll lässt sie den Krug auf der Tischplatte nieder und ein lauter „Hicks“ entkommt ihr dabei. „Zum Wohl…“, kommentiert Cana darauf, die endlich von ihrem kleinen Schläfchen, das sie mit dem Gesicht auf ihren Armen gehalten hat, aufgewacht ist.
Ausgiebig streckt sie sich und hält in der Bewegung inne, als ein Schatten über ihren Tisch fällt. „Yo Mädels!“, es ist Bixlow, der sie unter seiner Maske heraus angrinst und sogar die Hand zum Gruß hebt. „Yo…“, kommt es von Cana und Lisanna synchron zurück. „Was ist mit euch? Seid ihr schon Bettfertig oder darf ich euch noch einen Ausgeben?“, bietet sich Bixlow an und Cana wirkt etwas unschlüssig.
„Für mich nicht, danke… aber beim nächsten Mal bin ich dabei!“, entscheidet die Brünette und erhebt sich bei ihren Worten. „Wo willst du jetzt auf einmal hin?“, erkundigt sich die jüngste der Strauss Geschwister und beobachtet wie Cana sich ihre Federtasche umhängt. „Ich hab noch ein Date…“, kommt es geheimnisvoll von der Karten-Magierin und Lisanna versteht. „Na dann hoffe ich, dass du nicht zu viel getrunken hast“, erwidert Lisanna grinsend und Cana nickt darauf. „Keine Sorge… der wird noch Augen machen wie viel ich vertragen kann!“, kommt es von ihr selbstsicher, während sie ihre Hand zum Abschiedsgruß hebt und sich in Gang setzt.
Ihr Weg wird sie in dieser Nacht noch in den Schankraum einer anderen Gilde führen. Einer Gilde mit lauter saufwütigen Kötern und ein Bestimmter ist der Allerschlimmste davon. Cana stellt sich bereits darauf ein, morgen früh unter einem ihrer Tische aufzuwachen weil es meistens so endet. Desweiteren will sie endlich einen Schritt nach vorne machen. Viel zu lange lässt sie diesen Mann schon zappeln und immer wieder auflaufen. Heute, wenn sie ihm ihre eigens geschöpfte Schokolade, mit einem extra Schuss Rum, andrehen würde, würde sie ja sehen wie viel Wahrheit in seinen Worten wirklich verborgen ist.
„Da waren’s nur noch zwei…“, merkt Bixlow an und setzt sich einfach Lisanna gegenüber. „Hey, was ist los mit dir? Warum so düster? Sollte ein Mädchen wie du, an Valentin nicht sprühen vor Liebe?“, fragt der Seith-Magier gleich scherzhaft nach und Lisanna zuckt nur mit den Achseln.
„Ach weißt du… dieser Valentinstag wird völlig überbewertet… finde ich…“, seufzt sie als Antwort und willigt nebenbei ein, ein Bier mit ihm zu trinken. Während Bixlow also die Getränke von der Theke holt, holt sie die Schokolade aus ihrer Schürzentasche und legt sie vor sich auf den Tisch. „Ach was soll’s… esse ich sie eben selbst…“, kommt sie zu dem Schluss und beginnt das Papier aufzuwickeln. Irgendwie ahnt sie nun, wie Erza sich fühlen muss. Jedenfalls ist es ein bitteres Gefühl.
„Oh Mann! Du hast deine Schokolade noch?“, fährt Bixlow auf, als er zurück kommt und das sieht. „Ja…“, erwidert Lisanna leise und kostet ein Stückchen. „Scheint wohl nicht der richtige Typ gewesen zu sein?“, hakt Bixlow nach und Lisanna schüttelt nur ihren Kopf. „Na mach dir nix draus! Ein Mädel wie du hat bestimmt bald einen anderen am Start!“, grinst er sie an und klopft ihr versöhnlich auf die Schulter.
Lisanna hebt ihren Blick und bei seinem nächsten Gesichtsausdruck, der von annähernd normal in eine Grimasse wandelt, muss sie lachen. „Wirst Recht haben…“, meint sie lächelnd und wischt sich eine heimliche Träne weg. Bis vor wenigen Momenten, war ihr wirklich noch zum heulen zumute, doch nun ist sie eine Erkenntnis reicher.
„Lieber eine wertvolle Freundin für jemanden sein, als seine Geliebte die er irgendwann vielleicht als solche verlieren kann“
„Weißt du was? Iss du sie wenn du magst… ich hab heute keine Lust mehr auf Schokolade…“, kommt es lächelnd von Lisanna, die sich zeitgleich erhebt. „Na wenn du meinst… aber das hat nix zu bedeuten oder?“, erwidert Bixlow überrascht und fragt sicherheitshalber nach. Bei Schokolade kann er so ziemlich nie nein sagen und so lässt er sich hier auch nicht lange bitten und kostet ein Stück.
„Nein, keine Sorge… so schnell verliebe ich mich nicht mehr“, hat Lisanna darauf geantwortet und doch klingt ihre Stimme etwas bitter dabei. „Was ist mit deinem Bier?“, weist Bixlow sie darauf hin, immerhin hat er es gerade erst geholt und sie hat noch keinen Schluck davon getrunken. „Tut mir leid, ich glaube ich trinke heute besser nichts mehr…“, antwortet sie lächelnd und kommt in Bewegung. „Aber ein andernmal… gerne…“, hat sie dem noch lächelnd angefügt und ein freches: „Ich nehm dich beim Wort“, von Bixlow geerntet.
„Hey pass auf!“, fährt Bixlow dann plötzlich auf, als er sieht dass Lisanna beinahe Rücklings gegen eine Bank rennt. „D… danke…“, winkt die Weißhaarige verlegen und geht um die Bank herum. „Soll ich dich nicht besser nach Hause bringen? Du hast ziemlich hohen Seegang…“, bietet er ihr seine Hilfe an und kommentiert ihren vom Alkohol wankenden Schritt. „Nein, es geht schon! Ich bin nur leicht beschwippst“, antwortet Lisanna dankbar und wendet sich mit einem Abschiedsgruß um, um zu gehen.
„Mh…“, macht Bixlow nur, während er ihr kurz nachschaut und ein Stückchen Schokolade um das Nächste in seinem Mund verschwinden lässt. „Gar nicht so übel… die Kleine…“, denkt er sich beiläufig und fragt sich, ob Lisanna wohl wirklich wohlbehalten zuhause ankommen würde.
Es vergeht keine Minute, ehe er die Schokolade einpackt, in seine Tasche steckt und sich mit einem knappen: „Wir sehen uns morgen“, von Fried verabschiedet und das Gebäude verlässt um der weißhaarigen Magierin zu folgen.
„Gute Nacht!“, ruft Fried ihm noch hinterher und wendet sich an der Theke wieder zu Mirajane um. „Ich hoffe dein Freund hat keinen Blödsinn mit meiner Schwester im Sinn?“, meint Mirajane und es hat fast den Anschein, als würde „Satan Soul“ hinter ihren Augen lauern.
„Ich nehme an da kommt der Beschützerinstinkt der großen Schwester zum Vorschein?“, meint Fried und linst beiläufig die verbliebenen Schokopralinen für die Gäste der Gilde an. „Du hast heute wohl auch keine Schokolade bekommen?“, spricht Mirajane ihn darauf an und Fried wirkt deutlich ertappt dabei. „Das Ganze….wird überbewertet“, bedient sich der Gefragte an Lisanna´s Worten und klingt ziemlich kühl dabei. Mirajane entlockt er damit allerdings ein leichtes Lächeln.
„Wenn es so überbewertet wird, dann hat es auch nichts zu bedeuten wenn ich dir nun diese Schokolade geben und du sie dir schmecken lässt“, erklärt Mirajane, ehe sie eine, in schönes Papier gewickelte, Schokolade vor ihm ablegt und mit einem zwinkern in der Küche verschwindet. Fried schaut ihr verdattert nach, lächelt dann aber und nimmt das kleine Päckchen entgegen.


An Valentin geschehen dank der Liebe oft Zeichen und Wunder.
Menschen finden zueinander…
oder finden zu neuen Erkenntnissen die sie lehren wie das Leben so spielt…
Eines haben sie alle gemeinsam… das Licht der Liebe, scheint sogar in die dunkelsten Herzen und bringt sie dazu sich zu öffnen.


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Einen Monat später:


„Verfluchter Mist verdammter!“, es ist Gajeels Stimme, die durch den Raum hallt und alle Anwesenden zu ihm hinsehen lassen. „Ähm… was hast du am ~White Day~ nicht verstanden?“, entkommt Luxus sofort, als er sieht was der Grund seiner wüsten Aussprache ist. „Die Schokolade sollte ~weiß~ sein… nicht schwarzgesprenkelt…“, erklärt Luxus noch mal genauer und klingt mehr als neunmalklug dabei.
„Halt die Schnauze du Haubenkoch! Schuld ist der Vollpfosten da!“, grollt Gajeel zurück und packt Natsu gleich am Kragen. „Ich hab dir gesagt dass es mit Feuer nicht funktioniert!“, zischt er den Rosahaarigen an und dieser schaut aus schmalen Augen zurück. „Einen Versuch war es wert!“, kommt es fest von Natsu, der sich sicher war, dass er mit Feuer die Schokolade schneller zum erhärten bringt als auf die normale Art. Leider ist das Ganze nur noch weicher und dann sofort verkohlt worden.
„Versuch das, das nächste Mal mit deiner Schokolade du Rindvieh!“, knirscht Gajeel ihn an und schupst ihn einfach von sich. „Nochmal den ganze Mist…“, murrt er anschließend und bückt sich zu den unteren Schränken, um sich eine neue Schüssel zu suchen.
„Es wäre leichter, wenn wir das aus Eis machen könnten…“, kommentiert Gray und zieht mit einem kleinen Messer ein paar Linien auf seiner Schokoladen-Figur nach. „Für dich vielleicht…“, erwidert Natsu darauf nur und rührt sich ebenfalls eine neue Schokolade zu. „Wäre es nicht besser, wenn du deinem Schoko-Gray Klamotten anziehst? So sieht er doch etwas… pervers… aus?“, meint Natsu, als er Grays Skulptur sieht.
„Denk mal scharf nach Salamander!“, taucht Gajeel in dem Moment wieder auf und knallt sich die neue Schüssel einfach so auf die Arbeitsplatte. Natsu schaut ihn fragend und abwartend an. „Juvia erkennt ihn so nicht!“, kommt Gajeel darauf mit trockener Stimme auf den Punkt und Natsu bricht in schallendes Gelächter aus. „Der war gut! Hahaha! Das Beste das du heute von dir gegeben hast!!“, lacht Natsu auf und krümmt sich vor lachen. „Wie bitte?!“, knirscht Gajeel allerdings und wirft seinen Schneebesen nach ihm. „Sieh besser zu, dass du deine Schokolade für Lucy fertig kriegst!“, ermahnt er ihn, ist selbst mit der Schokolade für Levy aber auch nicht viel weiter gekommen.
„Euer Verhalten ist so unmännlich, dass ich mich bis auf die Knochen schäme…“, kommentiert Elfman das Geschehen hinter sich und zieht mit einem feinen Pinsel, den er mit zwei seiner mächtigen Finger hält, eine feine dunkle Linie auf sein weißes Schokoladen Herz. „Wem sagst du das…“, kommentiert Luxus das nur zweideutig, ehe er seinen zerknirschten Blick von Elfmans rosa Rüschenschürze nimmt und noch ein paar Erdbeeren in einer Schüssel zermatscht.
Während Luxus, mit einem Dreiecktuch auf dem Kopf in der Erdbeerfüllung rührt, arbeitet Fried nicht weit von ihm in aller Seelenruhe an seiner Schokolade und summt ein leises Liedchen. „So wie der dreinschaut macht ihm das auch noch Spaß…“, denkt sich Luxus grummelnd und verflucht sich für die Tat, einfach ohne zu denken Erzas Schokolade auch nur angesehen zu haben. Sein Stolz verbietet es ihm allerdings, sich vor ihrer Forderung zu drücken. So ist er nun gezwungen hier mit den anderen Pantoffelhelden Schokolade für den White Day zu machen.
„Mh… lecker!“, reißt Bixlow den Blitz-Magier aus seinen Gedanken und dieser fährt mit einem: „Pfoten raus aus den Erdbeeren!“, auf und zu ihm herum. Bixlow allerdings, streckt ihm nur die Zunge raus, versenkt seinen Finger noch mal in der Erdbeerfüllung und ist anschließend mit einem Satz wieder davon.
Auf seinem Weg, zu seinem eigenen Arbeitsplatz, kommt er dann auch an Gray und seiner Selbstdarstellung vorbei. „Also ich würde ja wenigstens ein Efeublatt davor hängen…“, kommentiert der Maskenträger, worauf Natsu und Gajeel, die sich Grays Werk gerade ebenfalls besehen haben, nur nicken. „Die Idee an sich, ist eigentlich nicht so schlecht…“, merkt Gajeel an. „Stimmt… nur dilettantisch umgesetzt!“, führt Lyon, der mit einem mal zwischen ihnen steht, den Satz zu Ende.
Gray seufzt grottentief, ehe er sich mit verärgerter Miene zu Lyon umdreht. „Ich verstehe nicht, wie du es immer schaffst hier einfach aufzutauchen…“, zischt er zwischen seine Zähne und liefert sich im nächsten Moment wieder ein lautes Wortgefecht mit seinem Kontrahenten, der wohl nicht kapiert hat, wer Juvias Freund ist. Die anderen Anwesenden wenden sich desinteressiert, denn dieses Thema hatten sie schon zu häufig in letzter Zeit, wieder ihrer Arbeit zu.
„Ich verstehe hier auch etwas nicht…“, erhebt Gajeel nach einer Weile wieder seine Stimme. „Warum zum Henker seid ihr zwei Idioten da?!“, funkelt er über seine Kochnische zu Jet und Droy hinüber, die sich eine teilen. „Na, um Schokolade für unsere Levy zu machen…“, erklärt Jet und wirft Gajeel einen ziemlich provokanten Blick zu.
„Nichts werdet ihr! Was fällt euch ein, meinem Mädchen Schokolade schenken zu wollen?! Verpisst euch!!“, grollt er zu ihnen hinüber und schleudert einfach ohne Vorwarnung einen Kochlöffel nach ihnen. „Du solltest besser zusehen dass du für sie eine Schokolade zusammen bekommst, anstatt hier mit Besteck zu werfen…“, weist Jet ihn zurrecht und auf Gajeels Stirn beginnt eine Ader gefährlich zu pochen. „Aber ich sehe schon… sie wird enttäuscht sein, sei lieber Dankbar dass sie dann wenigstens unsere Schokolade genießen kann…“, setzt Jet noch eines drauf und bekommt im nächsten Moment eine Schüssel voll weißer Schokolade an den Kopf geknallt. „Vielleicht sollten wir versuchen deine Visage in Schokolade zu gießen, nur dass wir die Luftlöcher weglassen?!“, knirscht Gajeel, während er die Schüssel fest auf Jets Kopf drückt und ihn somit niederhält. Als sich dann auch noch Droy einmischt ist das Chaos perfekt und schlussendlich werden auch noch Gray und Lyon in diese kleine Küchen-Schlägerei mit einbezogen.
„Mann, seid ihr alle Wild…“, lallt eine fremde Stimme und alle sind wie erstarrt. „Wo kommt der Typ denn her?!“, entfährt es Natsu, als er Bacchus ausweicht, der an ihm vorbeigeschlendert kommt und schon einen ziemlichen Schwips beisammen hat. „Na Prima… das artet ja in ein Volksfest aus hier…“, seufzt Luxus und schöpft die Erdbeerfüllung in die Schokoladenform. Schlimm genug dass sie hier Schokolade aus den unterschiedlichsten Gründen herstellen müssen und in Kochwäsche herumlaufen! Nun weiß auch noch die halbe Magierwelt davon.
„Ihr solltet alle mal einen trinken! Dann werdet ihr viel ruhiger… hicks!“, erklärt Bacchus und hält eine Flasche mit Hochprozentigem hoch. In dem Moment, stolpert Lyon gegen ihn und die Flasche wird ihm aus der Hand geschlagen. „Oh Mist…“, entfährt es ihm, als er seinen Heißgeliebten Rum in hohem Bogen durch die Luft fliegen sieht. Und als ob das nicht noch schlimm genug wäre, geht auch noch der Korken raus und der Inhalt ergießt sich in die Luft. „Ich hab’s gleich!!“, ruft Natsu aus und hechtet nach vorne um sie zu fangen.
Im Eifer des Gefechts, lässt er aus einem Reflex heraus allerdings Flammen an seinen Fäusten entstehen. Kaum dass er die Flasche und die paar Tropfen Rum berührt, fährt eine gewaltige Stichflamme durch die Küche. Hektisches, panisches Geschrei, laute Rufe und wüste Beschimpfungen sind bis weit vor die Tore der Gilde zu hören und stören die nächtliche Ruhe der Stadt.

So wurde auch in dieser Nacht, Licht in die Dunkelheit gebracht.


Ende


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