Bonus-Story:
Der Lärm der Party dringt bis nach draußen, an das Ufer des Sees, der sich hinter der Gilde erstreckt. Es ist früher Abend und Gajeel hat sich hierhin zurückgezogen um nach all dem Chaos seine Gedanken zu ordnen und wieder runter zu kommen. Lily ist drinnen auf ihrer Willkommensparty und erzählt an seiner Stelle ihre Abenteuer und Probleme die sie im Laufe der Reise hatten.
Mit Levy hatte er sich noch vor der Party ausgesprochen und ausgiebig versöhnt. Wenn er ehrlich ist, schwirrt ihm jetzt noch der Kopf davon, aber das wundert ihn nicht. Sieben Jahre lang war er von ihr getrennt, konnte weder mit ihr reden, noch sie küssen oder berühren.
Eine zeitlang steht er einfach am Ufer und schaut der Sonne zu, die immer tiefer gen Horizont sinkt. Er hätte nicht gedacht welche Veränderungen hier auf ihn gewartet haben.
Seufzend lässt er sich in den Sand fallen und stützt sich mit den Armen nach hinten ab. Allein die Luft hier in Magnolia ist so anders und tut ihm gut. Er ist erschöpft und erleichtert. Am liebsten würde er schon zuhause im Bett liegen und schlafen. Aber da ist noch etwas, das er vorher hinter sich bringen muss.
Sein Blick wandert voller Sorge über den Strand und bleibt bei der Gruppe Kindern hängen, die weiter drüben im Sand spielen und noch im Wasser planschen. Wie sollte er das nur anstellen? Er hat von Kindern doch absolut keine Ahnung! Das ist totales Neuland für ihn und so verweilt er eine halbe Stunde, ohne sich weg zu bewegen und beobachtet nur.
Er beobachtet die Kinder genau. Levy hatte ihm gesagt, er würde ihn erkennen sobald er ihn sieht. Hinter der Tür in der Bibliothek, konnte er ihn nicht sehen, nur hören.
Plötzlich wird er auf einen Streit unter den Kindern aufmerksam. Es wird ziemlich laut und ein paar Schläge werden ausgetauscht. Im Endeffekt sondert sich ein Junge von der Gruppe ab und kommt in seine Richtung. Der salzige Geruch in der Luft, verrät ihm dass er weint. Als der Junge auf Augenhöhe, nahe am Wasser, an Gajeel vorbei geht, hält er inne und stutzt. Eilig wischt er sich die Tränen ab und kommt auf ihn zu.
„Du bist doch dieser Typ der heute mit Onkel Natsu gekämpft hat nicht wahr?!“, platz er heraus und Gajeel nickt nur darauf. „Das war so cool! Ich hab noch nie jemanden getroffen der die Selbe Magie hat wie ich!“, baut er sich begeistert vor ihm auf und strahlt über das ganze Gesicht.
Gajeel hätte es sofort wissen müssen als der Junge ihn erkannt hat. Das ist er. Sein Sohn. Sein eigen Fleisch und Blut. Der Sohn, von dem er nichts wusste und dem er nun das erste Mal gegenüber steht. Fahrig wischt sich Gajeel übers Gesicht, er weiß nicht wie er sich verhalten soll. Er bekommt Gänsehaut und fühlt sich innerlich unruhig.
„Du hast die Selbe Magie? Woher kannst du sie?“, beginnt Gajeel nach ein paar Augenblicken mit ruhiger Stimme ihn zu fragen. „Mama meint ich hätte sie von Papa vererbt bekommen…“, antwortet der Junge mit den blauschwarzen Haaren während er sich einfach neben Gajeel in den Sand setzt. „Dein Vater also? Wie… ist er denn so?“, hackt Gajeel interessiert nach, was Levy ihm etwa über sich erzählt hat.
„Keine Ahnung… ich hab ihn nie getroffen…“, antwortet der Junge leise seufzend. „Mama erzählt nicht so viel über ihn weil sie dann immer so traurig wird. Ich will nicht dass sie weint, daher frag ich sie gar nicht mehr…“, hängt er seinen Worten deutlich traurig an. „Verstehe…“, senkt Gajeel seinen Blick. So langsam beginnt er das Ausmaß seines Verschwindens zu verstehen. Was Levy in den letzten Jahren durchgemacht hat. Wie sie gelitten hat, wie sehr sie geweint hat. Er ist stolz, wie tapfer Levy das alles hingenommen und bewältigt hat. Er selbst wird wehmütig bei den Gedanken. Zu gerne wäre er hier, an ihrer Seite, gewesen.
„Aber er soll ein wirklich starker Magier gewesen sein! Ein Dragon Slayer noch dazu!“, plaudert der Junge auf einmal wieder los und holt ihn aus seinen Gedanken. „Wenn ich groß bin, will ich das auch werden damit ich Mama beschützen kann, so wie er es getan hat“, erklärt der Junge weiter, zieht die Beine an die Brust und schlingt die Arme darum.
„Hattet ihr streit?“, beginnt Gajeel nun zu fragen und deutet auf die Kinder die weiter drüben noch immer spielen. „Ach, das sind alles Idioten!“, fährt der Junge neben ihm auf. Gajeels Blick entgleist und schaut ihn von der Seite an. Bis jetzt hat er dem Jungen noch nicht anständig ins Gesicht sehen können weil der Junge selbst ein wenig schüchtern zu sein scheint.
„Sie ärgern mich immer wegen meiner Augen…“, verzieht er seinen Mund zu einer Schnute und verschränkt die Arme vor der Brust während er seinen Freunden giftige Blicke zuwirft. „Wenn ich groß und stark bin werde ich ihnen allen in den Hintern treten…“, murrt er vor sich hin und Gajeel grinst dabei amüsiert, sagt aber nichts dazu.
Levy hat sich ebenfalls ans Seeufer begeben und nach Gajeel gesucht, da dieser auf einmal von der Party verschwunden war. Das Bild das sich ihr bietet berührt ihr Herz und sie meint es würde dabei stehen bleiben. Sie unterdrückt ein schluchzen und wischt aufkommende Tränen weg. Die zwei Menschen, die sie am meisten liebt, sitzen nebeneinander am Seeufer und scheinen sich zu unterhalten. Als sie Gajeel lachen hört, fasst sie sich ans Herz. Jetzt würde alles gut werden. Alles was sie noch zu tun brauchte war es ihrem gemeinsamen Sohn, so schonend wie möglich beizubringen dass er nun einen Vater hat.
„Was ist denn mit deinen Augen weil sie dich damit aufziehen?“, hat Gajeel ihn gefragt und nur ein seufzen von seinem Sitznachbarn vernommen. „Sie sagen ich hätte Augen wie ein Dämon! Dabei gefallen sie mir ganz gut… Mama sagt, der Einzige den sie kennt und solche Augen hatte, war mein Papa. Allein daher mag ich sie schon…“, erklärt der Junge und wird zum Ende hin verlegen leise.
„Was meinst du? Sehen sie so schlimm aus?“, mit diesen Worten hat der Junge seinen Kopf zu ihm umgewandt und ist verstummt.
Rot trifft auf Rot.
Vor schreck springt er in die Knie und starrt in die Augen seines Gegenüber. Augen, die so sind wie seine, wie die eines Dämons. Gajeel fühlt sich wie gelähmt als der Junge ihm so direkt ins Gesicht sieht und dabei erstarrt. Auch ihre Ähnlichkeit ist nicht zu leugnen.
„D… du… bist mein…“, die Lippen des Jungen beben während Gajeel ihn ungewohnt sanft ansieht. Der Blick des Jungen huscht zu seiner Mutter, die hinter dem Fremden steht. Ihre Hand verkrampft sich vor ihrem Herzen und sie lächelt während Tränen ihre Wangen benetzen. Sie nickt ihrem Sohn zu und dieser wendet seinen Blick wieder Gajeel zu. Unkontrolliert beginnt er zu zittern, während sich weitere Tränen lösen und seine Wangen in dicken Perlen hinunter rollen.
„…Papa!“, ruft der Junge aus und wirft sich im nächsten Moment einfach in Gajeels Arme. Der Dragon Slayer ist überwältigt von dem Gefühl das ihn heimsucht. Seine Hand legt sich zitternd auf den Kopf des Jungen und vergräbt sich in seinem Haar, ehe er ihn ein wenig an sich drückt. „Ja… ich bin endlich wieder da…“, flüstert er dem Jungen zu der laut an seiner Schulter zu schluchzen angefangen hat.
Levy bricht dicht neben ihnen in die Knie und schlingt ihre Arme so gut sie kann um die Beiden. „Willkommen daheim…“, schluchzt sie Gajeel ins Ohr, doch der vermag nur zu nicken ehe er seinen freien Arm um sie legt und sie fest an sich drückt. Nie wieder wird er sie und seinen Sohn alleine lassen. Das schwört er bei den Tränen die still und heimlich seine Wangen hinab suchen.
Bonus-Story Ende!
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Ich hoffe es hat gefallen? ^-^
Die Bonus Story ist mir noch so spontan hinten dran eingefallen, aber irgendwie ist sie nicht gut geworden glaub ich. Und vor allem kommt mir Gajeel dann zu viel OoC vor… na ja. Wer weiß? Vielleicht könnte er ja wirklich so reagieren wenn er seinen Sohn nach sieben Jahren das erste Mal sieht?
Warum es gerade sieben Jahre sind die er verschwunden war, ist leicht erklärt: Im Original ist alles und vieles mit der Zahl 7, daher bin ich diesem Schema einfach mal treu geblieben um seinem Sohn das passende Alter zu geben damit so ein Dialog überhaupt geführt werden könnte.
Was den Sohn der Beiden nun angeht, ist bestimmt allen aufgefallen das ich niemals seinen Namen erwähnt habe oder? ^-^` Tja… mir ist keiner eingefallen… kein guter, passender… aber ich denke es stört nicht weiter. Vielleicht hat ja von euch jemand eine Idee wie Gajeels und Levys Sohn heißen könnte?
Man liest sich in der nächsten FF! ^-^
Oh Gott am Ende hab ich nur noch geheult weil es so schön war. *schnief* Dein Schreibstil ist wirklich beindruckend :)
AntwortenLöschenDanke "Anonym" Freut mich wenn es gefallen hat und wenn du echt zum weinen gekommen bist, dann habe ich das Ziel der FF erreicht. ^-^ Danke fürs Lesen!
AntwortenLöschenAlso wenn es ein Mädchen wäre dann ja rona. Weil ich eingebildeter kleiner sack den namen selbst mal für eine ff erfunden habe. Was den sohn angeht, wie wärs mal ganz kreativ mit Gale XD
AntwortenLöschenHallo Anonym! ^-^
LöschenAls erstes: Gehe ich recht in der Annahme das du der selbe Leser bist der mir heute schon den ganzen Tag hier so tolle Kommentar hinterlässt? Wenn ja, wäre ein Name schön... ich weiß immer gerne mit wem ich es zu tun habe. Bei so vielen Anos weiß ich bald nicht mehr wer wer ist. Haha.
Zu deinen Namen, ich find sie toll. Allerdings: Sollte ich einmal Namen für Kinder von GaLe suchen, würde ich die wohl bewusst nicht auswählen. Aus irgendeinem Grund (so toll es sich auch anhört und so gut er mir auch gefällt) ist gerade "Gale" für einen Sohn im ganzen Internet großes Thema. Und "Rona" habe ich denke ich auch schon mehrfach gehört...
Lg, Rave