Sieben verlorene Jahre?
Die sich haltenden Hände verkrampfen sich immer mehr ineinander, desto höher die Magie ansteigt, welche die Mitglieder der Gilde vereinen um sich alle zusammen zu verteidigen. Der schwarze Drache Acnologia, steigt immer höher gen Himmel und konzentriert sein Gebrüll auf die Insel unter ihm.
Die Hölle bricht los, als der Atem des schwarzen Drachen auf Tenrou Jima schlägt. Das gleißende Licht erreicht die Kameraden zuerst, gefolgt von einem enormen Druck der jeden einzelnen mehr zu Boden drückt. Noch immer halten sie sich an den Händen fest, konzentrieren ihre Magie auf den jeweils anderen. Die Magier von Fairy Tail versuchen diese Sache einfach nur mit ihrer Verteidigung durchzustehen, eine andere Möglichkeit bleibt ihnen nicht.
Der Druck steigt noch um einiges an, es ist als würde er ihnen die Luft zum Atmen nehmen. Das Licht verblendet ihre Augen und nimmt ihnen die Sicht. Grasbüschel und Erdreich fliegen durch die Luft, treffen den ein oder anderen am Körper. Der Druck der auf jedem von ihnen lastet, wird unerträglich.
Ein lauter Aufschrei rechts von ihr, lässt Levy die Augen öffnen, doch sie sieht nur Licht und es schmerzt dermaßen das sie die Augen sofort wieder zusammenkneift. Als sie Gajeel neben sich Fluchen hört, weiß sie das er Wendys Hand verloren hat und mit ihr auch Charle, Happy und Lily. Die Verteidigung bricht!
Levy wird von einem Erdbrocken am Oberschenkel getroffen und schwankt, geht beinahe in die Knie. Zeitgleich verliert sie Gildarts Hand der seinerseits irgendetwas ruft. „Runter!“, hört sie Gajeel rufen, ehe er sie mit sich zu Boden reißt und er sich schützend über sie wirft. „Lass meine Hand nicht los! Egal was passiert!“, ruft er ihr durch den Tumult dieser Hölle zu.
Levy bringt keinen Ton heraus, sie tut einfach was er sagt, verkreuzt ihre Finger mit seinen um seine Hand bloß nicht zu verlieren. Sein Gewicht auf ihr, gibt ihr die Sicherheit noch den Boden unter sich zu haben, zugleich bereitet es ihr große Sorgen weil er nun zu ihrem Schutzschild wird.
Der Angriff, die Hölle der Vernichtung erscheint ihnen unendlich. Ewiges gleißendes Licht, ewige Detonationen und ewiges Beben des Erdreiches unter ihnen. Die Geräusche von sich spaltender Erde und umknickender Bäume.
Allmählich verklingen die Schreie der anderen, sie scheinen immer weiter weg zu rücken. Levy ist nahe dran sich ihrer Panik hinzugeben, doch Gajeel verstärkt seinen Händedruck um sie zu beruhigen. Reflexartig klammert Levy sich fester an ihn.
Dann… herrscht auf einmal nur noch Stille.
Leise hört sie ihr Herz schlagen, ihren Atem. Ganz sacht spürt sie einen weiteren Atem nah an ihrem Hals. Ansonsten herrscht weiterhin nur Stille. Levy spürt wie sie langsam aus ihrem Schlaf erwacht, sie fühlt sich vollkommen ruhig und erholt. Sie fühlt sich wohl, und beschließt ihrem Schlaf noch ein wenig Untertan zu sein.
Nur langsam dringen Laute an ihr Gehör. Stimmen und Jubelrufe. Stimmen die sie kennt, auch wenn sie seltsam verzerrt klingen. Es kostet ihr einige Überwindung die Augenlider zu öffnen, es fühlt sich an als hätte sie Staub in den Augen und nicht nur da. Das Licht blendet sie abermals, als sie die Augen langsam aufschlägt und in den blauen Himmel schaut.
Wie in einem Traum, kehren ihre Erinnerungen an den Angriff zurück. Beim ersten Versuch sich aufzurichten, scheitert sie kläglich. Doch da ist diese Angst und die Sorge um die anderen die sie antreibt, es ein weiteres Mal zu versuchen.
Irgendwie tun ihr alle Knochen weh. All ihre Glieder schmerzen und sie muss übersäht sein mit blauen Flecken und Schlimmerem. Sie vermag sich kaum zu rühren, wäre da nicht Gajeel der neben ihr sitzt und sie einfach in eine sitzende Position zieht. Kraftlos sackt Levy im ersten Moment gegen ihn, sammelt sich aber bald und lässt ihren Blick umherwandern. „Alles klar?“, fragt Gajeel, der seltsam müde klingt, sie und hält sicherheitshalber seinen Arm an ihren Rücken um sie zu stützen. Levy vermag nur zu nicken, sie ist noch ein wenig neben sich.
Der Wald um sie herum ist zerstört, so wie wohl alles auf der Insel. Aufgebrochen Erde und Erdhaufen die nicht natürlich scheinen. Entwurzelte Bäume und zerfetzte Buschwerke soweit man sehen kann. Das Ausmaß der Zerstörung ist kein Wunder, immerhin wurden sie von einem Drachen angegriffen.
Dann machen die Stimmen wieder auf sich aufmerksam und nun sind sie viel lauter als zuvor.
„Da sind sie!“, hallt es über den zerstörten Platz, ehe ihr bekannte Personen über den Hügel, aus durcheinander geworfenem Erdreich, angelaufen kommen. Von der Ferne erkennt sie die zwei Personen an ihren Bewegungen, doch sie sehen nicht so aus wie sie sie vor ihrem Aufbruch nach Tenrou Jima verlassen hat.
„Jet…? Droy…?“, bei letzterem ist der Unterschied gleich noch größer als bei erstgenanntem. „Ihr… seid ihr das…?“, langsam findet Levy ihre Stimme wieder und auch Gajeel mustert die beiden mehr als kritisch, ehe er Levy an seiner Seite und dann schließlich sich selbst etwas genauer unter die Lupe nimmt. „Täusche ich mich oder sehen die älter aus?“, fragt sich Gajeel zu der Erscheinung von Levys Anhängseln nur.
„Mann bin ich fertig...“, murrt eine tiefe Stimme, die zu tief für diesen kleinen Körper erscheint. „Leben alle noch…? Kann mich jemand aufklären was passiert ist..?“, es ist Lily, der sich heranschleppt und sich über Levys Schoß fallen lässt. „Keine Ahnung warum die so ausrasten…“, grummelt Gajeel vor sich hin und verschränkt nun seine Arme vor der Brust. „Was machen die Zwei überhaupt hier…“, hängt Lily dem an und schaut die Zwei irritiert an.
Jet und Droy haben scheinbar noch länger nicht vor ihre freudigen Heulorgien und Umarmungen, weil sie Levy in einem Stück wieder haben, abzubrechen und ihnen eine Erklärung abzuliefern.
Als sie sich weiter umsehen, erkennen sie dass die anderen allesamt mehr oder weniger Wohlauf sind. Auch die anderen Gildenmitglieder die nicht zur Prüfung mit auf die Insel gekommen sind, sind auf einmal hier aufgetaucht. Und eine seltsame, junge Frau namens Mavis. Mavis Vermillion, die ihnen scheinbar endlich Aufklärung verspricht.
Auf dem Schiff, das sie zurück zur Hafenstadt Hargeon bringt, ist nach der Wiedersehensfreude Stille eingekehrt. Eine ähnliche Stille wie sie nach dem Angriff geherrscht hat. Jeder scheint in seinen Gedanken versunken, lässt das Geschehene Revue passieren oder konfrontiert sich mit der neuen Sachlage.
Levy steht an der Rehling und schaut zurück auf Tenrou Jima, welche bis vor kurzem noch unter dem Meeresspiegel gelegen hat. Sie kann es immer noch nicht fassen, doch wenn sie ihre Teamkollegen ansieht, hat sie den lebenden Beweiß.
Seitdem sie von Acnologia angegriffen wurden, sind Sieben Jahre vergangen. Sieben Jahre, in denen sie alle „eingefroren“ waren. Sieben verlorene Jahre…
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Levy befindet sich inmitten eines kleinen Raumes im Keller der neuen Gilde von Fairy Tail. Es handelt sich um die Bibliothek die zugleich auch als Archiv für sämtliche Unterlagen, Auftragsregister und Mitgliederdaten, genutzt wird. Im früheren Gildengebäude war sie um vieles Größer. Wie Levy feststellt, nachdem sie die Regale durchgeht, sind die hier vorhandenen Bücher nur ein Bruchteil von denen die damals in den Regalen gestanden haben. Es riecht zwar noch immer nach Büchern. Den Geruch vom Leder der Umschläge, der Druckerschwärze und des alternden Pergaments, den sie so sehr liebt und in dem sie sich wohl fühlt. Hier in diesem kleinen Keller riecht es zudem noch muffig und nach Feuchtigkeit. Die Unordnung ist erschreckend, das hätte es früher nie gegeben.
Überhaupt… „früher“… war vieles anders.
Sie nimmt den kleinen Stapel Bücher auf, die sie sich ausgesucht hat und steigt die schmale steinerne Treppe nach oben. Hier unten hat sie viel zu wenig Licht um zu lesen und sie fühlt sich bei weitem nicht so wohl wie damals in den alten Räumen der Gilde.
Im Schankraum sucht sie sich einen Tisch in einer Ecke, legt die Bücher darauf ab und setzt sich. Sie versucht noch immer etwas über diese Magie die sich „Fairy Sphere“ nennt herauszufinden. In den zwei Wochen, die seit ihrer Rückkehr vergangen sind, ist sie allerdings noch immer nicht fündig geworden. Sie ist mit ihrer Hoffnung am Ende, dabei war diese Suche eine gute Ablenkung für ihre zerrüttelten Gefühle.
Levy schreckt leicht zusammen als sie angesprochen wird. Als sie ihren Blick aus dem Buch nimmt, erkennt sie Jet neben ihrem Tisch stehen. „Wie wärs Levy? Droy und ich haben einen Super Auftrag gefunden der dir gefallen könnte! Willst du uns nicht begleiten?“, spricht er sie gutgelaunt an und hält den Auftrag hoch. „Als Belohnung gibt’s 1000 Jewel und alte Schriftrollen von einem mysteriösen untergegangenen Volk! Das wäre doch was für dich?“, Jet hofft sie damit überzeugen zu können, denn seitdem sie zurück ist, hat sie sich noch keiner Mission der Beiden angeschlossen.
Es tut ihr in der Seele weh, Jet mit diesem gutgelaunten, aufgesetzten Gesicht zu sehen. „T…tut mir leid. Ich… ich denke ich bin noch nicht soweit…“, schlägt sie ehrlich seinen Vorschlag ab. „Außerdem… fühle ich mich heute nicht so gut. Habe ein wenig Kopfschmerzen…“, bei diesen Worten erhebt sie sich und sammelt die Bücher zusammen. „Ich denke, ich gehe am besten nach Hause und ruh mich etwas aus“, mit einem versöhnlichen Lächeln schaut sie zu Jet auf und geht mit einem „Ich wünsche euch viel Erfolg“ an ihm vorbei.
Droy tritt nun an Jet heran und schaut Levy ebenfalls seufzend hinterher. „Sie hat schon wieder abgelehnt…“, kommentiert er und schaut nun Jet sorgenvoll an, der ziemlich niedergeschlagen wird. „Ja… es geht ihr ziemlich mies fürchte ich…“, meint Jet nur dazu. Das Schlimmste ist, er weiß nicht wie er ihr helfen kann, wenn sie sich nicht helfen lässt. Levy reißt sich zwar zusammen, aber Jet und Droy kennen sie so gut um hinter diese Maske von ihrem süßen Lächeln zu sehen.
„Verdammt! Wir sind doch ein Team! Warum sind wir nicht in der Lage ihr zu helfen?!“, Jets Fäuste treffen den Tisch auf den er sich stützt. „Na na... jetzt beruhige dich mal… sie braucht nur etwas Zeit um sich an alles zu gewöhnen…“, meint Droy und wendet sich wieder Richtung Theke zu. Jet hofft das Droy Recht hat und lässt sich, mit einem bleibenden unguten Gefühl, doch damit beruhigen.
Eiligen Schrittes geht Levy nach Hause. In Fairy Hill, wo sie damals gelebt hat, hat sich nicht viel verändert, mit Ausnahme von ein paar Sanierungsarbeiten an den Badezimmern. Laki, die die neue Hausverwalterin ist, hat es nicht übers Herz gebracht die Zimmer von ihr, Erza, Juvia und Wendy zu räumen, so hat sie sie weiterhin auf ihren Namen laufen lassen. Von der Miete erlässt sie ihnen einen Teil als Willkommensgeschenk zu ihrer Rückkehr und doch sind es noch Unsummen die sie zu bezahlen haben.
In ihren Räumen angekommen, fällt die Tür hinter ihr laut ins Schloss. Keuchend lehnt sie sich gegen die Tür und drückt die Bücher, die sie von der Gildenbibliothek ausgeliehen hat, fest an sich. Obwohl es ihre Zimmer sind, in denen sie quasi aufgewachsen ist, fühlt sie sich hier nicht mehr so wohl wie damals. Es ist alles irgendwie anders. Levy kämpft mit den Tränen. Ein leises Schluchzen entfährt ihr, ehe sie tapfer den Schmerz unterdrückt und die Tränen runterschluckt.
„Ich muss mich zusammenreißen!“, redet sie mit sich selbst. „Jet und Droy merken bereits was… sie sollen sich nicht noch mehr Sorgen um mich machen…“, hängt die dem gedanklich an und stößt sich von der Tür ab, bewegt sich schweren Schrittes auf ihren Schreibtisch zu und legt die Bücher dort ab. Sie wünschte, sie hätte jemanden mit dem sie ihre Sorgen teilen könnte. Aber Lu-chan ist nicht da, sie ist aufgebrochen um ihren Vater zu besuchen. Anders gesehen will sie Lucy nicht mit ihren Sorgen belasten, denn die blonde Stellarmagieren scheint sich mit der neuen Situation abgefunden zu haben. Und nicht nur sie, alle anderen auch. Sie scheinen alle einfach nur Glücklich zu sein dass sie zurück sind und am Leben sind. Das sie ihre alten Freunde wieder haben.
Levy geht es doch eigentlich genau so. Sie ist Glücklich wieder hier zu sein. Glücklich ihre Freunde wieder zu haben und auch ihr Team obwohl im Team nun ein Altersunterschied von Sieben Jahren klafft. Nicht das es sie stören würde, doch es fühlt sich seltsam anders an. So anders, wie alles eben. Es ist nichts mehr wie vorher. Levy ist verzweifelt und frustriert das sie die Einzige zu sein scheint, der das zu schaffen macht. Sie kann sich niemandem anvertrauen. Sie würden sich nur alle ihretwegen Sorgen machen. Jene, die damals vor Sieben Jahren zurückgeblieben waren, haben schon genug gelitten. Sie haben alle um ihre verschollenen Kameraden getrauert und nie gewusst was wirklich mit ihnen geschehen ist. Allein sich den Schmerz der anderen vorzustellen, treibt Levy erneut Tränen in die Augen. Nein… sie kann sich an niemanden wenden.
Eilig wischt sie sich die Tränen ab, dabei fällt ihr Blick auf einen kleinen Stapel Papier. Es ist eine Zusammenfassung der ganzen Ereignisse die sie auf Tenrou Jima erlebt haben. Lucy hat sie geschrieben um es besser verarbeiten zu können und Levy als erste zu lesen gegeben. Levy konnte die Seiten noch nicht mal ansehen und sie schafft es auch heute nicht. Aber es bringt sie auf eine Idee. Sie würde sich ihre Sorgen einfach von der Seele schreiben. Sie meint zwar dass sie eine miserable Schriftstellerin ist, doch für den Eigenbedarf, weil sie es ja niemandem zeigen würde, würde das schon ausreichen. Hauptsache ihr würde dadurch etwas leichter werden.
So lässt sie ihr Notizbuch und ihren Federkiel in ihrer Umhängetasche verschwinden und verlässt Fairy Hills, um sich irgendwo einen einsamen Platz zu suchen an dem sie ungestört schreiben kann. Hier, obwohl es ihr Zimmer ist, hält sie es im Moment nicht aus.
Es ist bereits später Nachmittag als sie einen geeigneten Platz gefunden hat. Sie war nach ihrem Aufbruch, zuerst doch ziemlich demotiviert und nicht im Stande ihren Plan in die Tat umzusetzen. So war sie eine Zeitlang Planlos durch die Stadt gelaufen.
Dabei war sie auch am verpfändeten Gildengebäude von Fairy Tail vorbeikommen. Lange hatte sie davor gestanden und den Eingang angestarrt. Am liebsten wäre sie rein gegangen, doch sie hat befürchtet Ärger zu bekommen, oder ihren Tränen zu erliegen wenn sie erst mal drinnen war und an ihrem Tisch stand den sie meistens besetzten. Wenn jener Tisch denn noch vorhanden war. Schlussendlich musste Levy sich mit Tränen in den Augen dazu zwingen weiter zu gehen. So ist sie mit festen Schritten und leise snifend die Straßen weiter gegangen und irgendwie hier gelandet. Am Park, zum Südtor der Stadt.
Auch dieser Park hat sich verändert. Die Bäume um den Park herum sind größer geworden. Kein Wunder… es sind Sieben Jahre vergangen. Auch der große Baum in der Mitte ist noch da und überragt die anderen immer noch. Die Narben in seiner Rinde, die ihre eisernen Fesseln verursacht haben, sind noch da, aber nur wenn man wusste wo sie sind. Bäume, vergessen nichts, sie stehen einfach Stumm da und beobachten das Leben um sich herum, über Jahre hinweg.
Nur kurz streichelt Levy fast schon zärtlich über die Rinde des Baumes. Der Baum steckt voller Erinnerungen. Schöne, so wie nicht so schöne. Wie oft hat sie hier auf ihre Teamkameraden gewartet, um zum nächsten Auftrag aufzubrechen? Wie oft haben sie hier Rast gemacht, oder sich einfach nur hier getroffen um etwas außerhalb der Gilde zu besprechen? Sogar mit Lu-chan war sie öfter hier und hat einfach nur da gesessen um über Bücher zu reden. Und… auch an Gajeel erinnert sie dieser Baum. Er war es der sie und ihr Team an den Baum geheftet hatte, und er war es der sich damals zwischen sie und Luxus Attacke gestellt hat.
Jetzt wo sie daran erinnert wird, fällt ihr auf dass sie Gajeel schon länger nicht mehr gesehen hat. Seitdem sie vor zwei Wochen zurückgekommen waren, hatte sie kaum noch ein Wort mit ihm wechseln können. Nach Miras Erzählungen hat er sich sofort in Arbeit gestürzt. Das Requestboard ist zwar immer halbleer, und doch hat er immer wieder etwas gefunden und wenn es noch so eine lächerliche Mission war. Mira hat den Verdacht, dass er ebenfalls einen ziemlichen Mietrückstand haben muss, wie alle anderen auch.
„Es scheint… niemandem etwas auszumachen… nur mir…“, flüstert sie und lässt sich im Schatten des Baumes im Gras nieder und holt Notizbuch und Federkiel heraus um ihren Sorgen Luft zu machen. Sie fragt sich noch wo sie überhaupt anfangen soll zu schreiben, während ihre Gefühle wieder überschwappen und sich neue Tränen sammeln.
Die ganze Zeit über hat sie sich beherrscht, sich zusammengerissen, ist stark gewesen. Beim Wiedersehen auf der Insel war sie noch zu erschöpft um alles wirklich zu realisieren. Das Wiedersehen in der so neuen Gilde war schwierig und dennoch hat sie versucht sich nichts anmerken zu lassen. Sie hat einfach gelacht so wie immer. Auch bei den Feiern, die einige Nächte angehalten hatten, war sie so gut gelaunt wie immer, wie früher. Sie hat gelacht und ihre Späße mit allen getrieben. Sie hat ihnen allen die immer gut gelaunte und fröhliche Levy McGarden vorgespielt. Niemand hat es bemerkt und das war gut so. Doch nun ist sie am Ende ihrer Kräfte.
Levy blinzelt tapfer die aufgekommenen Tränen weg und schlägt ihr Notizbuch auf. Sie würde einfach bei der Stelle anfangen zu schreiben, als sie auf Tenrou Jima ankamen. Zu der Zeit wo alles noch in Ordnung war.
Die Sonne steht bereits tief als Gajeel und Lily in Magnolia ankommen. Aus irgendeinem Grund, hat Gajeel darauf bestanden zu Fuß zurück nach Magnolia zu gehen, anstatt den Zug zu nehmen. Ganz zum missfallen des Exceeds, der ein Stück hinter seinem Partner hergeht. Aus seiner Sicht übertreibt sein Partner es ein wenig. Gajeel ist wohl der Meinung, dass die sieben Jahre die sie eingefroren waren, seiner Kondition und seiner Kraft geschadet haben. Jedenfalls fühlt er sich schwächer als vorher und sucht Bestätigung, indem er von einem Auftrag in den nächsten hetzt. Allerdings sind die Aufträge die für Fairy Tail abfallen nicht grade in dem Schwierigkeitsgrad mit dem der Magier sonst zufrieden ist. So waren sie diesmal auf einem kurzen Trainingstrip, um sich ihrer vorhandenen Kraft neu bewusst zu werden.
Als Gajeel plötzlich stehen bleibt, wäre Lily ihm fast rein gerannt. „Was ist denn?!“, fragt Lily ihn genervt. Er will nur noch nach Hause, denn der ganze Fußmarsch hierher, hat ihn ein wenig grummelig gemacht. „Sieh mal…“, kommt es von Gajeel nur knapp. Lily muss auf den Zaun springen, um in den Park sehen zu können um Gajeels Blick zu folgen. „Das ist Levy, na und?“, meint Lily wenig interessiert. Er hat für heute wirklich genug und keine Lust sich nun hier Gedanken zu machen, obwohl er ansonsten nicht so desinteressiert ist.
„Sie ist allein, ist das nicht seltsam?“, macht sich Gajeel Gedanken, ehe ihm dieser salzige Geruch in die Nase steigt. Nun wird ihm auch bewusst, dass er schon länger nicht mehr mit ihr zu tun hatte. Seitdem sie zurückgekommen sind, hat er eher einen Bogen um sie gemacht. Sie hat so Glücklich erschienen, wieder hier und bei ihren Freunden zu sein, dass er sie dabei nicht stören wollte. Jetzt allerdings sieht sie alles andere als Glücklich aus. Es ist ihm ein Rätsel, aus irgendeinem Grund hatte er schon seit ihrer gemeinsamen Rückkehr das Gefühl, das da doch noch irgendetwas im Busch ist. Ihr Lächeln und ihre gute Laune, die sie beim Wiedersehen und auf der Party versprühte, wirkten für ihn ziemlich aufgesetzt und falsch. Und nun sitzt Levy da unten allein im Park, wo sie doch sonst keinen Schritt ohne ihre beiden Schatten nach draußen tun kann.
„Geh schon mal vor!“, wendet er sich an Lily und wirft ihm seinen Beutel zu, das er ihn mit nach Hause nehmen soll. Lily hat sich grade noch im Richtigen Moment in seine volle Größe verwandelt, um nicht unter Gajeels Beutel begraben zu werden. „Na dann hau mal rein Partner!“, ruft er Gajeel, der bereits die Treppe runterschlendert, hinterher. Lily hat durchaus bemerkt das der Dragon Slayer ein Auge auf die zierliche Magierin geworfen hat. Jedenfalls tut er alles um sie zu beschützen, so wie auf der Insel. Dem Anschein nach, macht er sich auch jetzt Sorgen um sie.
„Halt die Klappe!!“, kommt es genervt von Gajeel, der Lilys Grinsen durchaus deuten kann. „So ist das nicht!“, hängt er dem noch an und kratzt sich verlegen am Hinterkopf, ehe er seinen Weg fortsetzt.
Levy hat in der letzten Stunde eifrig geschrieben und es fiel ihr leichter als sie erwartet hatte. Doch nun, wo sie an die Stelle kommt, wo sie wieder aufgewacht sind und ihre Freunde sie willkommen heißen, bricht sie in sich zusammen.
Immer mehr und mehr muss sie sich gegen die aufkommenden Tränen wehren. Sie atmet einmal tief durch und nimmt das Schreiben wieder auf. Ihre Hand zittert und ihre Schrift ist verwackelt. Eine Träne tropft herab und verschmiert die frische Tinte. „Ich… kann nicht!“, entfährt ihr ein Schluchzen, ehe sie ihren Federkiel fallen lässt und ihr Gesicht in ihren Händen verbirgt. „Du blöde Kuh… hör auf zu weinen!“, schimpft sie mit sich selbst und versucht sich die Tränen weg zu wischen, doch sie macht es irgendwie nur schlimmer. Die Tränen wollen nicht aufhören und das macht sie nur noch wütender auf sich selbst. „Es ist wie Gajeel gesagt hat… ich bin zu klein und zu schwach… zu empfindlich!“, schimpft sie sich in Gedanken und schluchzt laut auf.
Gajeel hat Levy ein paar Augenblicke von gewisser Entfernung beobachtet, ehe er näher kommt. Levy ist so aufgelöst das sie ihn nicht mal bemerkt als er sich neben sie hockt und einen Blick auf das offen liegende Notizbuch wirft. Er vermag zwar nur ein paar Sätze oder Wortfetzen zu überfliegen und doch ist die Sache für ihn klar. Levy leidet seitdem sie zurückgekommen sind.
„Hey… was ist los?“, spricht Gajeel sie mit seiner dunklen, aber ruhigen Stimme an, während er sich im Schneidersitz neben sie setzt. Levy fährt heftig zusammen und schreit erschrocken auf. „Ga... Gajeel?!!“, sie fährt sogar ein Stück von ihm weg, so erschrickt sie sich vor ihm. „Wo… wo kommst du her?! Wie lange sitzt du da schon?!“, mit der Hand an ihrem Herzen, das vor Schreck zu zerspringen droht, ringt Levy um ihre Fassung.
„Seit grade eben… bin grad erst zurückgekommen…“, erklärt Gajeel knapp und beobachtet sie. „T… tut mir leid. Ich hab dich nicht gemerkt…“, so langsam beruhigt sie sich und wischt eilig ihre Tränen weg. Sie weiß, sie kann sie zwar nicht mehr leugnen, doch sie weiß auch wie sehr Gajeel es nervt wenn jemand rumheult.
„Also?“, nimmt Gajeel den Faden wieder auf. „Wie… also?“, Levy versucht nicht darauf einzugehen. „Warum sitzt du hier heulend unterm Baum?“, kommt er auf den Punkt und schaut sie prüfend an. „Ist dir einer von deinen Jungs blöd gekommen?“, bei der Vermutung schlägt er seine Faust in die offene Hand. „Sag mir wer und ich schlag ihn zu Brei!“, seine Züge verhärten sich, während er Levy finster anlinst.
„D…das sind nicht meine Jungs…“, erwidert Levy und sie muss wieder daran denken welche Kluft nun zwischen ihr und ihren Teamkameraden liegt. Neue Tränen sammeln sich und ein leiser Schluchzer entfährt ihr. Krampfhaft versucht sie die Tränen runter zu schlucken, doch es gelingt ihr immer weniger ihre Fassung zu bewahren. Und das muss ihr auch noch vor ihm passieren. Vor ihm, der sie ohnehin für einen Schwächling hält.
„Sag was los ist…“, Gajeels Stimme ist zwar drängend, aber ungewöhnlich ruhig und sanft in Levys Ohren. Als sie mit diesen feuchten Augen, diesem rotem Gesicht zu ihm aufsieht versetzt es ihm einen Stich. Levy nimmt ihr Notizbuch entgegen, das er ihr hinhält. Ihr ist nun klar, dass er weiß worum es geht. Ihr Notizbuch war offen, also hatte er Einblick auf ihr Schreiben.
„Nein… schon gut… ich will dir damit nicht auf die Nerven gehen…“, eilig wischt sie ihre Tränen ab und versucht zu lächeln. „Vermutlich… bin ich nur kindisch…“, hängt sie dem an und zuckt unter Gajeels fast verärgertem Blick auf sie zusammen.
„Hör auf damit!“, fährt er auf. „Meinetwegen spiel allen anderen weiterhin was vor, aber nicht mir!“, kommt es von Gajeel wütend, doch bei Levys Anblick wird er gleich wieder ruhig. Sie ist aufgelöst, da ist es wenig nützlich ihr etwas vorzuwerfen. Hastig wendet er seinen Blick ab, am Ende würde sie diese leichte röte um seine Nase noch bemerken. Zum Glück steht die Sonne bereits tief, da fällt es nicht so sehr auf.
„Ihr sagt doch immer ihr seid wie eine große Familie?“ erhebt er nach ein paar Augenblicken wieder seine Stimme und linst Levy verstohlen an. Levy schaut ein wenig überrascht zu ihm auf. „Was…?“ bringt sie knapp und mit zittriger Stimme hervor. So etwas hatte sie nicht von ihm erwartet. Sie dachte immer er hält von alldem nichts?
„Wozu ist Familie da, wenn nicht auch um sich dort auszuheulen?“, hängt er seinen Worten an, legt seinen Arm um Levy und zieht sie einfach an seine Brust. Levy ist total überrumpelt und läuft Knallrot an. „A…a…also… ich…“, sie ist vollkommen verlegen und wagt nicht mal sich zu rühren. Hatte er auf Tenrou Jima nicht bemerkt, mit welchen Augen sie ihn sieht? Wie kann er ihr nun nur so gedankenlos nahe kommen? Hat er keine Befürchtungen sie könnte sich dadurch Hoffnungen machen?
„Also, schieß los! Was bringt dich zum weinen…“, verstärkt Gajeel ein wenig seinen Druck an ihrer Schulter, um sie wieder auf das eigentliche Thema zu bringen.
Dann kann Levy nicht mehr. Wenn sogar ihm auffällt wie es ihr geht, müssen sich die anderen gleich noch mal so viele Sorgen um sie machen. „Ach Gajeel…“, schluchzt sie nun laut und lässt ihren Tränen freien lauf. Sie weint bitterlich, drückt sich fest an ihn, während sich ihre Finger in seinem Hemd verkrampfen und sie einfach zu erzählen beginnt. Von Anfang an, alles was sie beschäftigt und alles was sie fühlt, seitdem sie nun sieben Jahre später hierher zurückgekommen sind. Die neue Gilde, die Tatsache dass ihr Team als einziges auseinander gerissen wurde, dass sie sich in ihren Räumen in Fairy Hills nicht mehr wohl fühlt und dass sie es Leid hat, das sich alle ihretwegen Sorgen machen. Aus ihrer Sicht haben sie alle schon genug gelitten, besonders Jet und Droy. Dabei lässt sie auch die Tatsache nicht aus, das die zwei immer in sie verliebt waren und sie sich nur ausmalen kann, wie sehr die Zwei in den sieben Jahren gelitten haben, und das wo sie ihre Gefühle nicht mal erwidert. Jedenfalls nicht diese.
Gajeel schwirrt mittlerweile der Kopf von Levys wasserfallartigem Erzählschwall und doch hört er ihr weiterhin geduldig und ruhig zu. Eine wirklich schwere Arbeit für ihn. Als Levy auf ihre zwei Verehrer zu sprechen kommt und erwähnt dass sie keine solchen Gefühle für sie hat, muss er dann doch innerlich grinsen. „Chance!“, schreit es in seinem Kopf, im selben Moment ruft er sich zur Ordnung weil das im Moment nicht wichtig ist, zumal die Zwei ohnehin keine Chance hätten. Da müssten sie erst an ihm vorbei, ehe sie in Levys Gunst treten dürften.
Im Moment kann er ihr nur beistehen. Ihr zuhören und ihr sacht, kaum merklich über den Rücken streichen. Er genießt ihre Nähe nahezu. In Wahrheit läuft ihm heiß und kalt den Rücken runter, allein wenn er ihre Stimme hört und heute ist sie mit ihrem von den Tränen, erröteten Antlitz noch liebreizender als sonst. Er war damals froh, dass sie unbeschadet neben ihm aufgewacht ist, als sie ihre Besinnung wieder erlangt hatten. Er hat seine persönliche Mission, sie zu beschützen, mit positivem Ergebnis zu Ende gebracht. Jedenfalls für jenen Tag.
Als Levy sich in seinen Armen rührt und sie sich von ihm wegschiebt, wird er je aus seinen Gedanken gerissen. Er findet es fast schade, dass sie schon am Ende angelangt ist, geht aber selbst auf Abstand damit sich Levy wieder sammeln kann. „Danke… dass du mir zugehört hast…“, snift sie noch leise, während sie sich die letzten Tränen wegwischt. „Mir ist jetzt wirklich etwas leichter… ich bin vermutlich wirklich nur kindisch…“, kramt Levy ein Taschentuch aus ihrer Tasche und schnäuzt sich erst mal. „Alle anderen scheinen die Situation einfach so hinzunehmen… mir fällt das irgendwie schwer…“, hängt sie dem an und lehnt sich an den Baum hinter ihr.
Auf Gajeels Gesicht entsteht ein seichtes Grinsen. „Was hast du erwartet?“, meint er nun und schaut über den Park hinaus. Levy schaut ihn fragend an. „Salamander ist ein Spinner… dem ist das egal, der lebt immer im Hier und Jetzt“, beginnt er seine Ansicht der anderen zu erklären, auf seine grummelige und desinteressierte Art und Weise. „Juvia ist Glücklich solange sie ihren Eismagier hat, egal wo sie grade ist und die Anderen haben sich einfach irgendwie damit abgefunden… ein verrückter Haufen eben… “, kommt er leise seufzend zum Ende und schaut kurz in den Himmel.
Levy hat ihn dabei die ganze Zeit von der Seite gemustert. „Und… was ist mit dir?“, spricht sie ihn nun an. Es würde sie brennend interessieren wie er das Ganze sieht? Wie er sich fühlt, doch davon wird sie wohl nichts aus ihm herausbekommen. „Mit mir…?“, wiederholt Gajeel, Levys Frage und schaut weiterhin in den Himmel. Er scheint zu überlegen, oder auch nicht. Levy kann seinen Gesichtsausdruck nicht wirklich deuten und nach der Länge der Pause die er macht, meint sie ohnehin keine Antwort mehr zu erhalten. Erst als Gajeel seinen Blick wieder senkt und vor sich auf den Boden starrt, horcht sie auf.
„Vor sieben Jahren… da gab es nicht viel zu dem ich unbedingt hierher zurück gewollte hätte…“, erhebt er nun seine Stimme. Sie kommt Levy so unbekannt ruhig und sanft vor, wie am Anfang ihres Gespräches schon einmal. Zum ersten Mal kommt Gajeel ihr ein wenig müde und ja… nachdenklich um nicht zu sagen betroffen vor. „Die Anderen in der Gilde sind mir auch weitgehend egal… im Grunde geht mir das Ganze am Arsch vorbei, was sind schon sieben Jahre?“, sein Blick wird auf einmal wieder etwas ernster.
Er wird sich nochmals seiner Stellung in der Gilde bewusst. Obwohl er damals schon länger Mitglied in dieser verrückten Gilde war, hat er doch noch nicht den Großteil der anderen Mitglieder von seiner Loyalität und Zugehörigkeit überzeugen können. Es gab damals noch zu viele die ihm nicht mal im Ansatz vertrauten. Levy meint, das es daher rührt warum es ihm auch egal ist. „Verstehe…“ meint sie leise dazu, doch Gajeel fällt ihr ins Wort.
„Die, die mich interessieren… waren in meiner Nähe…“, seine Worte sind leise und verlegen. Seine linke Hand legt sich fast automatisch auf die von Levy, die neben ihr im Gras ruht. Nur zaghaft schließt er seine große Hand um diese zierliche Hand unter seiner und schaut sie nun an. Levy zuckt überrascht zusammen und wird sofort rot um die Nase, während sie zu ihm aufsieht, ihm heute das erste Mal richtig ins Gesicht sieht.
Nun starren sie einander an, sind im Blick des jeweils anderen gefangen. Levys Augen glänzen noch Tränenfeucht und die Röte schleicht sich immer mehr auf ihr Gesicht. Auch in Gajeels Gesicht, das heute einen so zärtlichen Ausdruck aufweist, erscheint ein leichter Rotschimmer, während er ihr tief in die Augen schaut. Levy meint in das Rot seiner Augen gesogen zu werden, sie kann ihren Blick jedenfalls nicht abwenden.
Sie erinnert sich an damals, als er sich schützend über sie warf, erinnert sich neben wem sie aufgewacht sein muss. Ihre Kehle ist wie zugeschnürt und neue Tränen sammeln sich in ihren Augen. „Er… er hat Recht!“, schießt es ihr durch den Kopf, ehe sie den Mut aufbringt etwas zu erwidern: „W…wenn ich genau darüber nachdenke…dann war ich die letzten sieben Jahre sehr Glücklich…“, eine Träne rollt ihr über die Wange und doch bringt sie ein Lächeln zustande und diesmal ist es ehrlich und von Herzen.
Gajeel schaut sie erst ein wenig überrascht an, doch schon bald wird sein Ausdruck wieder so sanft wie zuvor ehe er ebenfalls Lächelt, was sehr selten bei ihm ist. Er fährt ihr mit den Fingern seiner freien Hand durch den wirren Pony und legt sie an ihre Wange. Sein Daumen streicht sanft ihre Träne weg, während er sie ein Stück zu sich zieht und sich zu ihr bückt.
Der Kuss schmeckt, wie Levy erwartet hat, metallisch und doch ist er warm und sanft, wie sie es sich nicht zu träumen gewagt hat. Ihr scheint, als wäre sie jetzt wieder am Sichersten Ort der Welt.
Bereits nach kurzem löst Gajeel sich von ihr. Er ist sich nicht sicher wie sie reagiert, ob sie es überhaupt gutheißt. Er befürchtet zu weit gegangen zu sein, denn mit dieser Absicht war er nicht zu ihr in den Park gegangen. Sie ruhen noch Stirn an Stirn, während Levy ihre Hand auf die seine legt, die noch an ihrer Wange ruht.
„Das… ist verrückt…“, lächelt sie, während eine weitere Träne ihre Wange hinabsucht und in seinem Handschuh versickert. „Das ist mein Spruch…“, meint Gajeel leise und teilt Levys Lächeln, das sie ihm nun schenkt.
Gajeels Lächeln wird allerdings bald zu einem Grinsen und ehe sich Levy versieht findet sie sich in seinem Schneidersitz, gemütlich wie in einer Couch liegend, wieder. „Hey! Was soll das werden?!“, versucht Levy zu protestieren und sich aus seinem Griff zu befreien. „Na immerhin haben wir sieben Jahre nachzuholen…“, grinst Gajeel sie neckend an, ehe er wieder in ihr Lächeln einstimmt.
Der nächste Kuss ist um einiges inniger als der Erste. Sie gehen beide in ihm auf und vergessen für ein paar Momente in welcher Situation sie sich befinden, an welchem Ort und in welcher Zeit…
Ende
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