Wohin du auch gehst….
Er hat gewusst, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Allerdings hat 
er nicht damit gerechnet dass es doch schon so bald und vor allem 
„unangekündigt“ passieren wird. Jedenfalls hat man scheinbar davon 
abgesehen, ihm bescheid zu geben. Vielleicht um seine Reaktion darauf zu
 beobachten, oder den Schein zu wahren.
Eigentlich hätte es ihm sofort auffallen müssen, was hier im Gange ist. 
Es saßen ungewöhnlich viele Krähen in den Baumkronen, ringst um die 
Gilde. Er ist gerade mit Lily von einer Mission zurückgekehrt und hat 
sich auf dem Weg zur Gilde, mit ihm noch mal darüber unterhalten. Ihr 
Gespräch wird von dem Lärm, der in der kleinen Gilde tobt, beendet und 
auch seine selten gute Laune hat sich sofort verflüchtigt.
Lily transformiert sich sofort in seine Kampfform und stürmt auf die 
weit offen stehenden Türen der kleinen Gilde zu. Der Exceed stürzt sich 
sofort in den Kampf der im Inneren tobt, während Gajeel seinen Weg zum 
Gildengebäude langsam fortsetzt. Ein schwer zu deutendes, lähmendes und 
taubes Gefühl kriecht in ihm hoch. Mit eisigen Klauen, scheint etwas 
nach ihm zu greifen, während ihn die Erkenntnis wie ein Schlag ins 
Gesicht trifft. 
Raven Tail.
„Es ist also so weit… sie sind hier…“, denkt er sich im Geheimen, 
während sein Blick sich beinahe wehmütig verengt ehe er durch die offen 
stehende Doppeltür tritt und kurz das Geschehen überschaut. „Gajeel! 
Beweg deinen Arsch hier rein! Wir brauchen Unterstützung!“, es ist die 
Stimme von Natsu, die ihm auffordernd zuruft. Doch Gajeel hört seine 
Worte nur am Rande, nimmt sie nicht wahr. Wie versteinert bleibt er 
stehen, während seine emotionslosen Augen nach den Mitgliedern von Raven
 Tail Ausschau halten. Sie sind nicht schwer zu erkennen. 
Man hat eine Handvoll Magier geschickt um die Gilde zu zerstören, ein 
Zeichen zu setzen und scheinbar zu provozieren. Alle Sieben sind sich 
ähnlich. Ihr Aussehen, ihre Körperhaltung und ihr Grinsen welches nur so
 von Wahnsinn zeugt. Für einen kurzen Moment, entdeckt er sich selbst 
unter diesen Sieben. Damals, als er bei Phantom Lord war, musste er auch
 so gewirkt haben.
Erza, die Gajeel nun um Unterstützung anrufen wollte, stockt mitten im 
Wort als sie den kleinen Shikigami durch die Tür schweben sieht. Mit 
flatternden Papierarmen und Beinen, verweilt er in der Luft schwebend, 
über Gajeels Schulter. 
„Gajeel…“, eine verzerrte und düster klingende Stimme, zischt seinen 
Namen durch das Shikigami hervor. „Es ist soweit… Plan A tritt in 
Kraft…“, zischt die raue Stimme weiter und aus Gajeels Zügen weicht 
jegliche Emotion, wenn er sie nicht schon vorher aus seinem Gesicht 
gebannt hat. Gerade so, als hätte sich ein Schalter umgelegt. Er 
versucht die verwirrten Blicke der Umstehenden zu ignorieren, sie nicht 
an sich heran zu lassen. „Du hast das Kommando… Gajeel…“, damit beendet 
die Stimme seine Rede. 
Die Luft ist zum Schneiden dick, während die Kämpfe und der 
Zerstörungswahn inne halten und Stille in den kleinen Gildenraum tritt. 
Ein gefährliches Knistern liegt in der Luft und man könnte eine 
Stecknadel fallen hören. Verunsicherte, kritische und entsetzte Blicke 
richten sich auf ihn, während sich in seinem Gesicht ein seichtes 
Grinsen bildet. „Verstanden… Master Ivan“, bestätigt Gajeel den Befehl 
und das Shikigami zerfetzt sich aus eigener Kraft in der Luft.
Mit Schockgeweiteten Augen, starren seine Kameraden von Fairy Tail ihn 
an, scheinen keine Worte zu finden. Gajeel versucht es zu ignorieren, 
nicht hin zu sehen, es sich nichts anmerken zu lassen. Doch ein Blick, 
ist wie ein Dolch der sich in seine Brust rammt und sein Herz 
durchbohrt.
Levy scheint wie in der Bewegung erstarrt. Sie hat ihre Hand noch zum 
Gegenangriff erhoben, doch ihre Magie erstirbt noch während sie 
aufkeimt. Ihre Lippen zittern, formen seinen Namen, doch es kommt kein 
Ton heraus. Keine Silbe, nur ein entsetztes aufkeuchen entweicht ihrer 
Kehle, während sie ihn geschockt ansieht.
„Was hat das zu Bedeuten?! Gajeel!“, es ist Erzas Stimme, die den Bann 
dieser Stille bricht und Gajeel anfunkelt. Der Dragon Slayer allerdings 
ignoriert ihre Frage und antwortet nur mit einem „Schöne Grüße von Raven
 Tail…“, welches er mit diabolischer Stimme hervor bringt ehe ein fieses
 Grinsen seine Lippen ziert. Noch einen Moment sind seine Kameraden von 
Fairy Tail sprachlos. So haben sie Gajeel schon lange nicht mehr 
gesehen. Das letzte Mal war, als er ihnen damals als Mitglied von 
Phantom Lord gegenüber stand. Damals hatte er auch diesen Wahnsinnigen 
Ausdruck und dieses Boshafte Grinsen.
„Ihr habt es gehört!“, ruft Gajeel seine Kameraden aus Raven Tail an und
 die wenden ihm ihre Blicke zu. „Wir sind hier fertig! Abflug!“, befielt
 Gajeel als Kommandeur dieser Mission und deutet mit seinem Daumen 
hinter sich zur Tür. „Moment mal Gajeel! Wir sind noch lange nicht 
fertig! Wie sollten hier die Gilde auseinander nehmen“, begehrt, der ihm
 am nächsten stehende auf. „Schnauze! Ich hab das Kommando und ich sag 
wir sind hier fertig!“, funkelt Gajeel ihn an, ehe er seinen linken Arm 
in einen Rammbock transformiert und ihn einfach niederschlägt. „A…aber 
wieso…?“, stammelt der Kollege ehe er seinen bewusstlosen Kameraden den 
Puls fühlt. „Wir können den armen Schluckern doch nicht das Dach über 
den Kopf wegnehmen…“, kommt es abfällig und grinsend von Gajeel, ehe 
sein provokanter Blick die Runde macht. „Seit wann bist du nur so 
gnädig?“, zischelt die Stimme des kleinen Raven Tail Magiers mit den 
kurzen Haaren, als er an Gajeel vorbei tritt und zum Ausgang geht. „Muss
 von dem Pack hier auf mich abgefärbt haben…“, antwortet der Gefragte 
darauf angewidert. „Wird Zeit dass ich hier rauskomme!“, lacht er laut 
auf und deutet auch den anderen Sechs an, das Gebäude zu verlassen.
Mit einem undefinierbaren Grinsen, geht er mit schweren und lauten 
Schritten auf die Theke zu, an der Makarov Stellung bezogen hat. Die 
teils noch entsetzen und ratlosen Blicke ignoriert er genauso wie die, 
die ihn wutentbrannt anstarren. Es ist unmissverständlich was hier vor 
sich geht. Gajeel hat Fairy Tail verraten.
Levy hat ihre Arme gesenkt und starrt auf den Boden. Sie ist unfähig 
sich zu rühren, geschweige denn einen klaren Gedanken zu fassen. Lily 
senkt sein Schwert, als sein Gegner zur Tür abmarschiert, und heftet 
seinen Blick ungläubig auf den Rücken seines Partners der mit festen und
 entschlossenen Schritten auf Makarov zuhält. „Gajeel-kun…“, Juvias 
Stimme, die einen Schritt auf ihn zumacht als er sie passiert, ist nur 
ein Flüstern in der plötzlichen Stille der Gilde.
„Du mieses Arschloch!“, fährt Natsu auf und macht einen Satz auf Gajeel 
zu. „Du bist dir wohl zu nichts zu schade?! Wo ist dein verfluchter 
Stolz?!“, hängt er seinen Worten an, wird aber von Erza zurück gedrängt,
 die sich Gajeel nun in den Weg stellt.
„Halt Gajeel!“, die Stimme der Rothaarigen dröhnt nur so vor Wut, als 
sie ihm drohend ihr Schwert mit der flachen Seite an die Brust drückt. 
„Wie konntest du nur?!“, zischt sie ihn fassungslos an. „Der Master hat 
dir eine Chance gegeben und du bedankst dich mit einem Verrat an ihm?!“,
 fährt sie ihn an, drückt ihr Schwert etwas fester gegen seinen 
Brustkorb. „Huhu… was hast du vor Titania?“, grinst er sie gespielt 
überrascht von oben herab an. „Ich dachte es ist gegen die Moral dieser 
Gilde den Feind zu töten?“, fügt er immer noch grinsend hinzu und hält 
den Blickkontakt aufrecht. Nach diesen Worten kommt leichte Bewegung in 
die anderen Mitglieder der Gilde. Sie gehen in Position, um sich 
gegebenenfalls zu Wehren oder zu Verteidigen. Sie rechnen mit einem 
Kampf und ihre Gesichter verfinstern sich zusehends, desto mehr sie 
begreifen was hier im Gange ist. Nur Lily und Levy, scheinen wie 
erstarrt. Sie sind nicht in der Lage sich zu rühren. Lilys Blick klebt 
an ihm, dass spürt Gajeel nur zu genau. Und auch Levys Blick, richtet 
sich nach einer Weile wieder auf und linst ihn unsicher und zugleich 
verzweifelt an. 
„Glaub mir… bei dir mache ich liebend gerne eine Ausnahme…“, knirscht 
Erza durch ihre Zähne, wird dann aber von Makarov zur Ordnung gerufen. 
„Erza… zieh dich zurück!“, befielt er ihr und sie schaut ihn irritiert 
über ihre Schulter hinweg an. „Tja kleine Titania… war wohl nichts? Na, 
vielleicht beim nächsten Mal?“, grinst der Schwarzhaarige sie provokant 
an, legt einen Finger an das Schwert und schiebt es von sich weg, ehe er
 seinen Weg zu Makarov fortsetzt.
„Reicht es so oder wollen sie meinen Austritt Schriftlich… Master 
Makarov?“, baut sich Gajeel mit in die Hüften gestützten Armen und einem
 schiefen Grinsen im Gesicht, vor dem kleinen Mann auf, der auf seinem 
Platz auf der Theke steht um auf selber Augenhöhe zu sein. Makarovs 
Blick verengt sich nachdenklich, es hat den Anschein als wollte er durch
 seine Augen hindurch auf seine Gedanken sehen. 
„Bist du dir wirklich Sicher?“, fragt Makarov sein Gegenüber ruhig. 
„Willst du es wirklich riskieren… dass die Finsternis dich wieder 
einholt?“, hängt er seinen Worten an und würde er es nicht besser 
wissen, meint er ein kaum merkliches zucken durch Gajeels Züge bemerkt 
zu haben. „Finsternis? Ihr scherzt… ICH bin die Finsternis!“, wird 
Gajeel laut, während er wie zu einer Beschwörung seine Arme hebt und ein
 teuflisches Grinsen über seine Lippen kommt. „Ich kann gar nicht sagen 
wie sehr mich das hier alles ankotzt! Ihr seid nichts weiter als ein 
Haufen Dreck mit eurem Friede-Freude-Eierkuchen Gelaber!“, seine Worte 
klingen hart und überzeugt. Sein Blick schweift dabei um die Runde und 
blickt in verschiedene Gesichter. Manche sind immer noch verwirrt, 
manche wütend und ja… manche sogar Traurig. Lily starrt ihn geschockt an
 und in Levys schönen Augen glitzern aufkommende Tränen. Eilig wendet er
 seinen Blick von ihrer gebrochenen Erscheinung ab und wendet sich 
wieder Makarov zu.
„Du weißt… wenn du jetzt gehst, gibt es kein zurück mehr für dich… nie 
wieder!“, weist der Gildenmeister streng und mit ernstem Gesicht darauf 
hin. „Als ob ich je wieder hierher zurück wollte in diesen 
Scheißhaufen?“, kommt es von Gajeel abfällig, ehe sein Blick auf 
Mirajane landet. „Los mach schon! Nimm mir dieses bescheuerte Zeichen 
ab!“, deutet er ihr an und nickt in Richtung seiner linken Schulter.
Mirajane zögert, wechselt einen Blick mit Makarov der nach einigen 
Atemzügen nickt und seinen Blick senkt. Mit Unverständnis in ihren 
Zügen, tut Mirajane wie ihr geheißen und tritt auf Gajeel zu. Sie erhebt
 einen Stift und bewegt ihn langsam, waagerecht über sein Gilden-Symbol.
 Das schwarze Symbol erstrahlt mit einem mal grell und löst sich langsam
 in kleinen Lichtpunkten auf, verschwindet ins Nichts.
Ein leiser und unterdrückter Schluchzer, verhallt in einem bestimmen 
Winkel der Gilde und ein seltsames Gefühl keimt in Gajeel auf. Es ist zu
 seiner eigenen Verwunderung „Erleichterung“ die er fühlt, nachdem das 
Symbol sich aufgelöst hat. Kurz ballt er seine Hände und besieht sich 
seine Fäuste. Tief atmet er durch und streckt sich kurz in seiner neu 
gewonnenen Freiheit.
„Gajeel Redfox…“, bricht Makarovs Stimme die Stille in der Gilde. 
„Hiermit bist du verbannt! Es ist dir untersagt das Gildengebäude je 
wieder zu betreten oder ihm auch nur zu nahe zu kommen!“, die Stimme des
 Meisters ist dunkel und ernst, aber genauso klar und gefasst. Es 
scheint fast so, als hätte er ohnehin mit so einer Entwicklung 
gerechnet. „Spart euch den Atem… Master…“, antwortet Gajeel nur darauf 
und wendet sich von ihm ab. „Ihr werdet ihn noch brauchen wenn Raiven 
Tail seine Pläne beginnt in die Tat umzusetzen…“, hängt er dem leise an 
und schreitet den Weg zurück, den er gekommen ist. Sein Blick ist eisern
 auf die Ausgangstür gerichtet in der seine „neuen“ Kameraden in der 
Zwischenzeit verweilt sind und auf ihn warten.
„Unsere Partnerschaft ist somit hinfällig, war nett mit dir“, spricht er
 Lily an, als er an ihm vorbei kommt, wendet sich ihm aber nicht zu. 
Dieser sucht nach Worten, vermag ihn aber nur anzustarren. „Wenn es dir 
hier mal zu fad wird, weißt du ja wo du mich finden kannst…“, hängt er 
seinen Worten an und geht einfach weiter. 
Plötzlich ist da eine Bewegung neben ihm und er fährt in die Richtung 
herum. Er hat mit einem Angriff gerechnet, doch es ist Levy, die ihre 
dünnen und zerbrechlich wirkenden Arme um seinen Arm schlingt und ihn 
fest hält. „Warte! D… das kannst du nicht ernst meinen! Bitte bleib 
hier!“, bringt sie gepresst hervor und schaut mit tränennassen Augen zu 
ihm auf. 
Seine roten Augen liegen ungerührt auf ihr. Im Bruchteil einer Sekunde 
hat er ihren Arm gepackt und sie grob von sich gestoßen. Levy prallt bei
 der Wucht dieses Stoßes gegen einen Stuhl der hinter ihr steht und 
kommt fast zu Fall, doch es gelingt ihr, ihr Gleichgewicht aufrecht zu 
erhalten. „Du mieser Hund!“, fährt Jet ihn an, der sofort an Levys Seite
 ist und sie fragt ob alles in Ordnung ist. Doch Levy antwortet nicht 
auf seine Frage. Ihr Blick liegt verletzt und verwirrt auf dem Dragon 
Slayer der sie emotionslos ansieht. 
„G…Gajeel…“, formen Levys Lippen seinen Namen, doch es ist nur ein 
Flüstern, dass sie hervor bringt. „Hast du im ernst geglaubt mir würde 
etwas an einem Wurm wie dir liegen?“, gluckst er mit einem abfälligen 
Grinsen im Gesicht und schaut ihr tief in die Augen. Bannt sie mit 
seinem wirren und doch so leeren Blick. „Du liest zu viele schnulzige 
Bücher, Zwerg… ich fürchte ich bin nicht so nett wie du gedacht hast“, 
seine Stimme ist klar und schneidend, während er sie bitter angrinst. 
Levy hat das Gefühl als würde er mit seinen Worten, nicht nur ihr Herz, 
sondern auch ihre Seele zerreißen. „Hör auf zu Träumen und halt dich 
besser von so Typen wie mir fern…“, rät er ihr noch und wendet sich 
schlussendlich ab. Ohne ein weiteres Wort, ohne auf die Beschimpfungen 
die ihm entgegen gefeuert werden einzugehen, schreitet er durch die Tür 
und verschwindet mitsamt seiner Untergebenen.
Es dauert noch eine ganze Weile, ehe sich die anderen Mitglieder aus 
ihrer Starre lösen können und auf das gerade Geschehene reagieren. „So 
ein mieser Hund! Ich hab’s doch immer gesagt!“, flucht Droy auf und 
begibt sich auch an Levys Seite, die immer noch gebannt auf die Tür 
starrt. „Irgendwie habe ich so etwas von Anfang an befürchtet…“, macht 
Erza ihre Gedanken laut und lässt ihr Schwert verschwinden. 
Juvia hält sich mit ihrer Meinung zurück. Sie versteht nicht was in 
ihren alten Kampfgefährten, den sie schon seit der Zeit bei Phantom Lord
 kennt, gefahren ist. Er hat eigentlich den Eindruck auf sie gemacht, 
dass er sich hier endlich wohl fühlen würde und auch er nun, nach all 
der Zeit, ein Zuhause gefunden hatte. Scheinbar hat sie sich getäuscht. 
Gray linst zu Natsu der mit geballten Fäusten auf den Boden starrt. Auch
 er hat geglaubt, Gajeel richtig eingeschätzt zu haben. Seit Edolas 
hätte er nie gedacht dass er sie wirklich eines Tages verraten würde.
Das Murren und Raunen zwischen den Kameraden, über Gajeel und seinen 
Verrat wird immer lauter und ausfallender. Wüste Beschimpfungen, folgen 
Eine um die Andere. Lily hat sich nicht von der Stelle bewegt. „Ist es 
wirklich… wie du sagst?“, tobt es hinter seiner Stirn. Er kann nicht 
glauben was Gajeel getan und was er über die Gilde gesagt hat. Er wird 
das Gefühl nicht los, das hier irgendetwas nicht stimmt.
„Levy-chan… bist du in Ordnung?“, flüstert Lucy ihrer besten Freundin 
zu, als sie neben sie tritt und ihre Schultern sacht berührt. Die 
Scriptmagierin zittert und doch versucht sie zu lächeln. „Ja…“, bringt 
sie hervor, während ihr dicke Tränen von den Wangen tropfen. „Es ist 
nur… ich verstehe es nicht?“, spricht sie weiter und starrt weiterhin 
auf die Tür der Gilde. Ihre Hand ruht dabei auf der Stelle ihres 
Oberarms, wo Gajeel sie so grob angepackt hat, dass es immer noch 
schmerzt. Aber etwas ist ihr aufgefallen. Er hat die Kraft deutlich 
weggenommen, nachdem sie seinen Arm los gelassen hat. Levy weiß, wenn er
 wirklich gewollt hätte, hätte er sie auch zu Boden schleudern können. 
Aber er hat es nicht getan. Ihr Blick sucht Lily, der nicht mehr 
getroffen, sondern eher nachdenklich wirkt. Als hätte der Exceed ihren 
Blick gespürt, linst er zu ihr hinüber und hält ihrem Blick stand. Es 
ist, als würden sie denselben Gedanken haben.
„Schweigt! Alle!“, der laute Ruf des Meisters hallt durch den kleinen 
Gildenraum und langsam beginnen die Gespräche zu verstummen. „Es ist wie
 es ist! Wir haben heute ein wertvolles Mitglied unserer Gilde verloren 
und wir müssen es akzeptieren. Verschwendet eure Energie nicht damit 
Groll zu züchten. Ich bin Sicher, jeder von euch hat wichtigeres zu 
tun!“, seine Worte sind laut und streng, dulden keine Widerworte oder 
gar Fragen. „Seid froh dass sie die Gilde nicht dem Erdboden gleich 
gemacht haben… und dass niemand ernsthaft verletzt wurde“, hängt er 
seinen Worten an und senkt seinen Blick, ehe er von der Theke springt. 
Die Worte des Meisters haben gewirkt. Das Murren und Schimpfen hat ein 
ende, stattdessen werden irritierte aber auch erkenntnisvolle Blicke 
ausgetauscht. Was der Meister sagt stimmt. Es hätte viel, viel schlimmer
 kommen können. So schlimm wie damals, als Gajeel ihre Gilde in Auftrag 
von Phantom Lord zerstört hat.
Levy und Lily schauen sich immer noch fest in die Augen und es scheint, 
als würden sie verstehen was der Meister ihnen damit sagen will. „Erza, 
Lily… ich will euch in meinem Arbeitszimmer sehen!“, durchschneidet die 
plötzlich forsche Stimme des Meisters die Stille und unterbricht den 
Blickkontakt. Mit einer zustimmenden Antwort, lösen sich Erza und Lily, 
der Levy noch einen vielsagenden Blick zuwirft, von ihrem Standort und 
folgen ihm nach hinten. 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Es ist bereits später Nachmittag als er seinen Seesack schultert und die
 Wohnung verlässt. Nie wieder würde er sie betreten, denn er ist im 
Begriff die Stadt zu verlassen. Nach seiner Verbannung ist er sofort 
nach Hause und hat ein paar Sachen zusammen gepackt. Nur das 
Notwendigste, viel hat er ohnehin nicht in seinem Besitz. 
Mit schweren Schritten geht er die Straßen entlang und starrt nur auf 
den Weg vor sich. Würde er zurück blicken, würde er am Ende umkehren 
doch das durfte er nicht. Das Schlimmste, hat er doch schon hinter sich 
gebracht.
Er hat alle enttäuscht, verwirrt und verletzt. Er hat sie alle Verraten.
 Lily, hat kein Wort zustande gebracht, so getroffen war er. Gajeel ist 
es sehr schwer gefallen ihn zurück zu lassen. Doch wo er hingeht, kann 
er ihn nicht mitnehmen. Er will nicht riskieren dass ihm etwas zustößt. 
Davon abgesehen ist Lily doch nur in der Gilde, weil er der Gilde 
beitreten wollte die seinem Prinzen damals geholfen hatte. Sie waren 
zwar Partner gewesen, doch wenn Lily wirklich eigene Wege hätte gehen 
wollen, hätte Gajeel es akzeptiert. Nun ist es allerdings an ihm, eigene
 Wege zu gehen und dass obwohl er lieber in die Entgegengesetzte 
Richtung davon laufen würde.
Ein Blick, hat ihn jedoch besonders getroffen. Diese Tränen in diesen 
schönen Augen, diese Verzweiflung und dieser Verwirrte Blick. Er hat sie
 verletzt und viele schreckliche Dinge zu ihr gesagt. Er hat ihr den 
Schmerz, den er in ihr verursacht hat, deutlich angesehen und er 
verflucht sich dafür. Doch es ging nicht anders.
Er musste sicherstellen, dass sie ihn hassen würde. Damit sie bloß nicht
 auf die Idee kommt ihn aufhalten zu wollen, oder ihm am Ende noch zu 
folgen. Wären die Typen von Raven Tail nicht anwesend gewesen, hätte er 
nicht so grob mit ihr verfahren müssen. So war er gezwungen aufs Ganze 
zu gehen. Er hat sie von sich gestoßen und sie Seelisch verletzt, dabei 
hat ihm begonnen das Herz zu bluten. Im Grunde, fühlt er sich immer 
noch, als hätte jemand einen Dolch in sein Herz getrieben, der sich 
immer tiefer in sein Fleisch bohrt.
Einerseits verflucht er sich selbst für seinen „Verrat“. Doch er weiß 
genauso gut, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hätte. Er musste 
die Chance beim Schopf packen. Noch hat von Raven Tail keiner bemerkt 
das er ein Doppelagent ist. Was könnte man in dieser Situation besseres 
tun, als den Feind zu unterwandern und ihre Pläne zu sabotieren? Er hat 
diese Entscheidung allerdings alleine getroffen und nicht mal Makarov 
davon in Kenntnis gesetzt. Desto weniger davon wissen, desto besser. 
Niemand könnte sich verplappern oder seinetwegen in Gefahr geraten. 
Gajeel hat sich geschworen, sein Bestes zu geben. Er würde die Gilde, 
die ihn aufgenommen und ihm ein „Zuhause“ gegeben hat, von den Linien 
des Feindes heraus beschützen und wenn es das Letzte ist was er tun 
würde. So würde er vielleicht seine Schuld von damals begleichen können.
Doch es liegt ein harter und steiniger Weg vor ihm. In Wahrheit, 
verspürt er so etwas wie „Angst“ dieser Finsternis wieder gegenüber zu 
stehen. Er wurde schon mal fast von ihr verschlungen und er weiß nur zu 
gut, was man in einer dunklen Gilde ertragen und durchmachen muss. 
Irgendwann ist man so weit dass man nur noch gehorcht, nur noch Befehle 
ausführt, weil man jegliche Gefühle in sich abgetötet hat um es zu 
ertragen. 
Davor hat er Angst. Er würde nach dieser Sache vermutlich nie wieder zu 
Fairy Tail zurückkehren können. Aber wenn er Erfolg hat, ist es ihm 
diese Verbannung und den Verlust Seinerselbst allemal wert. 
Sein Blick ist starr nach vorne gerichtet und obwohl er ein Ziel vor 
Augen hat, erscheinen seine Augen leer und Willenlos. Er hätte nie 
gedacht, dass es ihm so schwer fallen würde, sich von alldem hier zu 
lösen. Von der Gilde, den Kameraden ja… er hat inzwischen so etwas wie 
„Kameraden“ und sogar welche die er Freunde nennen würde, wenn er nicht 
zu stolz dazu wäre.
Es fällt ihm schwer sich an den Gedanken zu gewöhnen nun wieder ganz 
allein zu sein. Er ist verbannt… er hat keine Gilde, keine Kameraden und
 kein zuhause mehr. Wenn sie sich das nächste Mal gegenüber stehen, 
würden sie Feinde sein und Gajeel graut es bereits jetzt vor diesem 
Moment.
Langsam geht er durch die Straßen, bereitet sich innerlich auf seine 
Veränderung vor. Beginnt Gefühle wie Freundschaft und Mitgefühl, ja 
sogar Liebe aus seinem Gefühlssortiment auszumerzen um in der dunklen 
Gilde gute Dienste zu leisten und nicht aufzufallen. Ihm blutet das Herz
 und doch quält er sich weiter bis zum Stadttor, das ihn aus der Stadt 
und endgültig in die Finsternis führen wird.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
„Ob er sauer sein wird?“, macht Levy ihre Gedanken laut, während sie mit
 ihrem Fuß einen kleinen Stein auf dem Boden herum rollt. „So wie ich 
ihn kenne wird er ausrasten vor Wut…“, antwortet Lily ihr, der mit 
verschränken Armen auf der Lehne der Bank sitzt und Levy anfängt genau 
zu mustern. Sie trägt eine schwarze Caprihose und ein blaues Trägertop, 
sogar ihr Haarband und ihre Schuhe sind in diesen Farben gehalten. Er 
hat sie bis jetzt immer nur in fröhlichen und hellen Farben gesehen, 
aber er muss zugeben, dass ihr auch das hier steht. Nur was ihm nicht 
gefällt ist ihr Blick. 
Levy starrt mit nachdenklichem und traurigem Blick auf ihre Füße hinab, 
die sich den Stein hin und her spielen. Sie wirkt leicht nervös, und 
dieses Spiel scheint dazu zu dienen, sie etwas abzulenken. Ihr Vorhaben 
ist mehr als Halsbrecherisch.
„Bist du dir wirklich Sicher? Ich meine… ich weiß nicht ob du das alles 
ertragen kannst“, spricht Lily sie nun an und Levy schaut kurz zu ihm 
auf. Sie sieht ihn undeutbar an, seufzt dann leise und wendet ihren 
Blick wieder ab. „Noch ist es nicht zu spät… du kannst noch 
zurückgehen“, weist der Exceed sie darauf hin und Levy nickt nur darauf.
 „Nein… es gibt kein zurück mehr! Ich habe mich entschieden!“, antwortet
 sie ihm und schaut wieder zu ihm auf. Diesmal ist ihr Blick fest und 
überzeugt. Lily begreift, dass er sie nicht umstimmen kann, auch wenn es
 besser für sie wäre. Ein leises Seufzen entkommt seinen Lippen ehe er 
die Straße nach unten blickt. Levy senkt ihren Blick wieder zu ihren 
Füßen, wo sie immer noch den Stein hin und her rollt. Sie erinnert sich 
an das Gespräch das sie heute mit dem Meister geführt haben.
~~~~~~~~~~~~~~
Nachdem Erza und Lily zum Meister ins Arbeitszimmer gerufen wurden, ist 
sie ihnen einfach gefolgt und ist eine Weile unschlüssig vor der Tür 
gestanden. Erst nach einer Weile, hatte sie sich dazu aufgerafft zu 
klopfen und einzutreten.
„Was willst du, dass hier ist eine geschlossene Besprechung!“, wollte 
Makarov sie wieder vor die Tür schicken. „Nein, ich bleibe! Ich mache 
mir Sorgen um Gajeel! Denn… ich glaube nicht… dass er uns wirklich 
verraten hat“, hatte sie erklärt und ist dabei ziemlich verlegen 
geworden. Im Grunde konnte sie es nicht erklären. Sie hatte es einfach 
im Gefühl und ihr war es so vorgekommen, als hätten seine Augen etwas 
anderes gesagt als seine fies grinsenden Lippen. „Wie kommst du 
darauf?“, fragte Makarov nach und Erza sah sie seltsam mitfühlend an. 
„Na ja… er… hätte wie ihr selbst vorhin gesagt hab, die Gilde in Schutt 
und Asche legen können… uns mehr verletzen können… aber er hat es nicht 
getan“, begann sie zu erklären und wurde deutlich rot um die Nase. 
„Ich denke genau so!“, erklang Lilys feste Stimme neben ihr. „Aber 
wieso? Ich verstehe es nicht! Was hat Gajeel mit Raven Tail zu 
schaffen?!“, fragte Levy verzweifelt und verkrampfte ihre Hand vor ihrem
 Herzen. Auf diese Frage hin und auf der Tatsache, wie verzweifelt Levy 
erschien, hatte Makarov ihnen alles erzählt. Es hätte ohnehin keinen 
Sinn, es weiterhin vor ihnen Geheim zu halten. Er würde damit nur 
riskieren dass Lily und Levy auf eigene Faust losziehen würden. 
So hat er ihnen erzählt, wie er Gajeel damals den Auftrag gab, die 
dunkle Gilde seines Sohnes zu unterwandern und auszuspionieren. Er hat 
gewusst, dass er Gajeel damit in Gefahr brachte und auch die Tatsache 
dass er überlaufen könnte, hatte er bedacht und berücksichtigt.
„Ich werde ihm folgen!“, hatte Lily entschlossen bekannt gegeben, 
nachdem der Meister mit seinen Erzählungen geendet hat. „Wie bitte?!“, 
war Erza zu ihm herumgefahren, während es hinter Levys Stirn begann zu 
toben.
„Ich denke er macht Nägel mit Köpfen…“, machte der Exceed seine 
Vermutung laut und Makarov nickte darauf. „Ja… ich könnte mir so etwas 
durchaus vorstellen…“, hatte er in Lilys Vermutungen eingestimmt und 
seinen Blick auf ihn verengt. „Du bist sein Partner, du kennst ihn 
besser als sonst jemand von uns…“, hatte er seinen Worten angehängt und 
dann kam eines zum anderen...
~~~~~~~~~~~~~
Die Sonne neigt sich immer mehr zum Horizont und das Abendrot taucht 
alles in warmes Licht, in dem man sich geborgen fühlt. Es ist Windstill 
und immer noch schwül. Die Zikaden fangen langsam an, ihr Abendlied zu 
zirpen und die Stille mit ihrem Gesang zu erfüllen. Levy und Lily 
schauen auf, als die dunkel gekleidete Gestalt wortlos an ihnen vorüber 
geht ohne auch nur seinen Blick zu ihnen um zu wenden. Ein paar Meter 
nach ihrer Bank, bleibt er allerdings stehen und seufzt genervt. Wind 
kommt auf und spielt mit seinem schwarzen Haar, während sich seine Miene
 verfinstert. Gajeel blickt weiterhin stur gerade aus, scheint die 
Felsen die ihn hinter dem Stadttor erwarten, zu studieren.
Levy erhebt sich wortlos und hebt ihre Tasche vom Boden auf. Lily tut es
 ihr gleich und schnallt sich seinen kleinen Rucksack um, ehe er sich in
 die Luft erhebt und auf Gajeel zu schwebt.
„Was zum Teufel wollt ihr hier?!“, kommt es von Gajeel dunkel und fast 
schon drohend. „Und was soll dass hier werden? Glaubt ihr ernsthaft ich 
nehme euch mit?!“, schlussfolgert er und wendet seinen Blick wütend zu 
ihnen um. „Wir sind Feinde! Kapiert?!“, setzt er nach und zuckt leicht 
zusammen als Levy vor ihn tritt und einfach ihre Arme um seine Taille 
schlingt. „Makarov hat uns… vieles erzählt… und wir haben da so eine 
Vermutung…“, erklärt sie flüsternd, sodass nur er es hören kann. „Du 
bist ziemlich gemein… uns so ein Theater vorzuspielen, weißt du das?!“, 
bringt sie hervor und ihre Stimme bebt, ehe sie sich auf die Unterlippe 
beißt um ihre Gefühle im Zaum zu halten. „Wohin du auch gehst… ich folge
 dir…“, hängt sie dem an und drückt sich etwas mehr an ihn, vergräbt ihr
 Gesicht an seiner Brust. 
Gajeel stockt bei ihren Worten der Atem, er spürt wie sie zittert und 
versucht ihre Tränen zurück zu halten. Er weiß, um ihre Gefühle und doch
 weiß er auch dass es nicht gut für sie ist.
„Du weißt… dass du in dein Verderben rennst?“, hackt er nach und doch 
ist seine Stimme nicht mehr wütend, eher besorgt. „Da wo ich hingehe ist
 nicht der Richtige Ort für dich… du… könntest verletzt werden“, 
versucht er auf sie einzureden. „Du bist doch bei mir… was soll da 
passieren?“, schaut sie mit tränenfeuchten Augen zu ihm auf und ein 
zucken geht durch Gajeels Körper. „Du Närrin…“, flüstert er, streicht 
ihr aber durchs Haar und seufzt abermals. 
Vielleicht wäre es doch keine so schlechte Idee? Er weiß, sie wäre in 
Fairy Tail besser aufgehoben, doch anders betrachtet kann er sie aus der
 Ferne nicht beschützen. Vielleicht wäre es Sicherer für sie, wenn er 
sie mitnimmt? Wenn er weiß, wo sie sich aufhält und dass sie in 
Sicherheit ist? Vielleicht würde das auch ihm einiges leichter machen, 
da diese Sorge weg fallen würde?
„Bist du dir im Klaren wie verrückt das ist? Du weißt nicht mal im 
Ansatz was da auf dich zukommt…“, sucht er ihren Blick und sie schaut 
ihm direkt in die Augen. „Mir egal, so lange ich bei dir bin kann ich 
alles ertragen!“, ihre Stimme ist fest und entschlossen. Ihre 
wunderschönen Augen brennen sich in seinen Blick. Gajeel meint, sie noch
 nie so entschlossen gesehen zu haben und doch zögert er. „Was ist mit 
der Gilde?“, hackt er nun nach und Levy löst sich von ihm. „Welche 
Gilde? Ich gehöre keiner an…“, wendet sie sich kurz um und gewährt ihm 
einen Blick auf ihren freien Rücken, wo einst ihr Gilden-Symbol gesessen
 hat.
Gajeels Augen weiten sich und wieder keimt Wut in ihm auf. „Du bist so 
was von bescheuert!“, schreit er sie nun an und linst auf Lilys Rücken, 
der auch von seinem Symbol befreit wurde. „Was ist nur in euch 
gefahren?! Wie könnt ihr eure Gilde verraten und…?!“, wettert er los, 
wird aber von Lily unterbrochen. 
„Ist es nicht üblich, dass ein Exceed seinem Dragon Slayer folgt?“, 
Lilys Stimme ist tief und fest, während er ihn mit seinem Blick fixiert.
 „Lily…“, kommt es von Gajeel überrascht und es ist ihm deutlich 
anzusehen, dass es ihn wirklich rührt. „Und du? Von dir hätte ich so 
etwas nicht erwartet…“, wendet er sich an Levy und hat das Gefühl, als 
hätte man ihm plötzlich sämtliche Kraft entzogen.
„Da sieht man mal wieder wie du mich unterschätzt…“, gibt Levy sich 
eingeschnappt, sieht aber bald darauf sanft zu ihm auf. „Um Fairy Tail 
mach ich mir keine Sorgen, die wissen sich zu helfen“, erklärt sie und 
schaut ihm tief in die Augen und Gajeel meint, dass sie ihn noch nie so 
angesehen hat. „Aber um dich… ich lasse nicht zu, dass diese Finsternis 
dich holt…“, ein seichtes und doch verzweifeltes Lächeln spielt um ihre 
Lippen, während sie ihre Hand ausstreckt und ihm kurz über die Wange 
streichelt. Gajeel zuckt dabei leicht zusammen und wird deutlich, lässt 
sie aber gewähren.
„B…bist du dir wirklich Sicher?“, hackt er nach und schluckt. Es ist 
einfach verrückt was er im Begriff ist zu tun. Unverantwortlich und 
fahrlässig obendrein! Doch er weiß nur zu genau, dass er sie schon in 
dem Moment vermisst hat, als er dem Gildengebäude den Rücken gekehrt 
hat.
„Ja… ich vertraue dir!“, antwortet sie ihm mit klarer und fester Stimme,
 während sie seine Hand ergreift. Er lässt es sogar zu dass sie ihre 
Finger mit seinen verkreuzt. „Na schön… aber ich habe ein paar 
Bedingungen…“, schaut er sie ernst an und Levy schaut gespannt und 
abwartend zu ihm auf. 
„Um dich mach ich mir keine Gedanken, du weißt was Sache ist…“, wendet 
Gajeel sich kurz an Lily und senkt seinen Blick wieder zu Levy hinab. 
„Ich hab das sagen, klar?!“, wedelt er mit einem Finger vor ihrem 
Gesicht. „Keine Einmischungen, keine Alleingänge und du wirst keine 
Aufträge annehmen, hast du verstanden?!“, schaut er sie eindringlich an.
 Levy nickt bei der Aufzählung seiner Bedingungen nur und schaut ihm 
ernst in die Augen.
„Du kommst in eine dunkle Gilde. Du musst deine Nettigkeit und deine 
Hilfsbereitschaft ablegen“, erklärt er weiter und Levy nickt wieder 
darauf. „Du wirst zu niemandem nett sein! Hast du verstanden?! Zu 
niemandem!“, schaut er sie eindringlich an und Levy antwortet ihm mit 
einem klaren „Ja!“. „Du… wirst nur zu mir nett sein…“, hängt Gajeel 
seinen Worten sanft und abschließend an. 
Levy wird deutlich rot im Gesicht und schaut mit einem verliebten 
Lächeln zu ihm auf. „Ja… Gajeel“, antwortet sie und spürt wie seine Hand
 sich etwas fester um die ihre schließt. „Na dann komm…“, hat er sich in
 Bewegung gesetzt, ihre Hand nicht losgelassen und sie einfach mit sich 
gezogen.
So durchschreiten sie zu dritt das Stadttor und folgen dem Weg ins 
Gebirge, entfernen sich immer weiter von der Stadt, die sie bis vor 
einigen Minuten noch ihr „Zuhause“ nannten. Sie wissen nicht, was sie 
erwartet oder ob sie mit Erfolg aus dieser Sache hervor gehen würden. 
Aber eines und dass ist für sie das Wichtigste, wissen sie genau: Sie 
würden es gemeinsam durchstehen und dann irgendwann hierher zurück 
kehren.
Gajeels Blick ruht immer wieder auf Levy, die ruhig neben ihm hergeht. 
Als sie es bemerkt, schaut sie zu ihm auf und schenkt ihm ein 
zuversichtliches Lächeln. Nur zögerlich schafft er es, es zu erwidern 
und umschließt ihre Hand ein wenig fester. Er würde alles tun, um dieses
 Lächeln zu bewahren.
 
 
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen