Dienstag, 26. November 2013

Wohin du auch gehst...

Wohin du auch gehst….
Er hat gewusst, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Allerdings hat er nicht damit gerechnet dass es doch schon so bald und vor allem „unangekündigt“ passieren wird. Jedenfalls hat man scheinbar davon abgesehen, ihm bescheid zu geben. Vielleicht um seine Reaktion darauf zu beobachten, oder den Schein zu wahren.
Eigentlich hätte es ihm sofort auffallen müssen, was hier im Gange ist. Es saßen ungewöhnlich viele Krähen in den Baumkronen, ringst um die Gilde. Er ist gerade mit Lily von einer Mission zurückgekehrt und hat sich auf dem Weg zur Gilde, mit ihm noch mal darüber unterhalten. Ihr Gespräch wird von dem Lärm, der in der kleinen Gilde tobt, beendet und auch seine selten gute Laune hat sich sofort verflüchtigt.
Lily transformiert sich sofort in seine Kampfform und stürmt auf die weit offen stehenden Türen der kleinen Gilde zu. Der Exceed stürzt sich sofort in den Kampf der im Inneren tobt, während Gajeel seinen Weg zum Gildengebäude langsam fortsetzt. Ein schwer zu deutendes, lähmendes und taubes Gefühl kriecht in ihm hoch. Mit eisigen Klauen, scheint etwas nach ihm zu greifen, während ihn die Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht trifft.
Raven Tail.
„Es ist also so weit… sie sind hier…“, denkt er sich im Geheimen, während sein Blick sich beinahe wehmütig verengt ehe er durch die offen stehende Doppeltür tritt und kurz das Geschehen überschaut. „Gajeel! Beweg deinen Arsch hier rein! Wir brauchen Unterstützung!“, es ist die Stimme von Natsu, die ihm auffordernd zuruft. Doch Gajeel hört seine Worte nur am Rande, nimmt sie nicht wahr. Wie versteinert bleibt er stehen, während seine emotionslosen Augen nach den Mitgliedern von Raven Tail Ausschau halten. Sie sind nicht schwer zu erkennen.
Man hat eine Handvoll Magier geschickt um die Gilde zu zerstören, ein Zeichen zu setzen und scheinbar zu provozieren. Alle Sieben sind sich ähnlich. Ihr Aussehen, ihre Körperhaltung und ihr Grinsen welches nur so von Wahnsinn zeugt. Für einen kurzen Moment, entdeckt er sich selbst unter diesen Sieben. Damals, als er bei Phantom Lord war, musste er auch so gewirkt haben.
Erza, die Gajeel nun um Unterstützung anrufen wollte, stockt mitten im Wort als sie den kleinen Shikigami durch die Tür schweben sieht. Mit flatternden Papierarmen und Beinen, verweilt er in der Luft schwebend, über Gajeels Schulter.
„Gajeel…“, eine verzerrte und düster klingende Stimme, zischt seinen Namen durch das Shikigami hervor. „Es ist soweit… Plan A tritt in Kraft…“, zischt die raue Stimme weiter und aus Gajeels Zügen weicht jegliche Emotion, wenn er sie nicht schon vorher aus seinem Gesicht gebannt hat. Gerade so, als hätte sich ein Schalter umgelegt. Er versucht die verwirrten Blicke der Umstehenden zu ignorieren, sie nicht an sich heran zu lassen. „Du hast das Kommando… Gajeel…“, damit beendet die Stimme seine Rede.
Die Luft ist zum Schneiden dick, während die Kämpfe und der Zerstörungswahn inne halten und Stille in den kleinen Gildenraum tritt. Ein gefährliches Knistern liegt in der Luft und man könnte eine Stecknadel fallen hören. Verunsicherte, kritische und entsetzte Blicke richten sich auf ihn, während sich in seinem Gesicht ein seichtes Grinsen bildet. „Verstanden… Master Ivan“, bestätigt Gajeel den Befehl und das Shikigami zerfetzt sich aus eigener Kraft in der Luft.
Mit Schockgeweiteten Augen, starren seine Kameraden von Fairy Tail ihn an, scheinen keine Worte zu finden. Gajeel versucht es zu ignorieren, nicht hin zu sehen, es sich nichts anmerken zu lassen. Doch ein Blick, ist wie ein Dolch der sich in seine Brust rammt und sein Herz durchbohrt.
Levy scheint wie in der Bewegung erstarrt. Sie hat ihre Hand noch zum Gegenangriff erhoben, doch ihre Magie erstirbt noch während sie aufkeimt. Ihre Lippen zittern, formen seinen Namen, doch es kommt kein Ton heraus. Keine Silbe, nur ein entsetztes aufkeuchen entweicht ihrer Kehle, während sie ihn geschockt ansieht.
„Was hat das zu Bedeuten?! Gajeel!“, es ist Erzas Stimme, die den Bann dieser Stille bricht und Gajeel anfunkelt. Der Dragon Slayer allerdings ignoriert ihre Frage und antwortet nur mit einem „Schöne Grüße von Raven Tail…“, welches er mit diabolischer Stimme hervor bringt ehe ein fieses Grinsen seine Lippen ziert. Noch einen Moment sind seine Kameraden von Fairy Tail sprachlos. So haben sie Gajeel schon lange nicht mehr gesehen. Das letzte Mal war, als er ihnen damals als Mitglied von Phantom Lord gegenüber stand. Damals hatte er auch diesen Wahnsinnigen Ausdruck und dieses Boshafte Grinsen.
„Ihr habt es gehört!“, ruft Gajeel seine Kameraden aus Raven Tail an und die wenden ihm ihre Blicke zu. „Wir sind hier fertig! Abflug!“, befielt Gajeel als Kommandeur dieser Mission und deutet mit seinem Daumen hinter sich zur Tür. „Moment mal Gajeel! Wir sind noch lange nicht fertig! Wie sollten hier die Gilde auseinander nehmen“, begehrt, der ihm am nächsten stehende auf. „Schnauze! Ich hab das Kommando und ich sag wir sind hier fertig!“, funkelt Gajeel ihn an, ehe er seinen linken Arm in einen Rammbock transformiert und ihn einfach niederschlägt. „A…aber wieso…?“, stammelt der Kollege ehe er seinen bewusstlosen Kameraden den Puls fühlt. „Wir können den armen Schluckern doch nicht das Dach über den Kopf wegnehmen…“, kommt es abfällig und grinsend von Gajeel, ehe sein provokanter Blick die Runde macht. „Seit wann bist du nur so gnädig?“, zischelt die Stimme des kleinen Raven Tail Magiers mit den kurzen Haaren, als er an Gajeel vorbei tritt und zum Ausgang geht. „Muss von dem Pack hier auf mich abgefärbt haben…“, antwortet der Gefragte darauf angewidert. „Wird Zeit dass ich hier rauskomme!“, lacht er laut auf und deutet auch den anderen Sechs an, das Gebäude zu verlassen.
Mit einem undefinierbaren Grinsen, geht er mit schweren und lauten Schritten auf die Theke zu, an der Makarov Stellung bezogen hat. Die teils noch entsetzen und ratlosen Blicke ignoriert er genauso wie die, die ihn wutentbrannt anstarren. Es ist unmissverständlich was hier vor sich geht. Gajeel hat Fairy Tail verraten.
Levy hat ihre Arme gesenkt und starrt auf den Boden. Sie ist unfähig sich zu rühren, geschweige denn einen klaren Gedanken zu fassen. Lily senkt sein Schwert, als sein Gegner zur Tür abmarschiert, und heftet seinen Blick ungläubig auf den Rücken seines Partners der mit festen und entschlossenen Schritten auf Makarov zuhält. „Gajeel-kun…“, Juvias Stimme, die einen Schritt auf ihn zumacht als er sie passiert, ist nur ein Flüstern in der plötzlichen Stille der Gilde.
„Du mieses Arschloch!“, fährt Natsu auf und macht einen Satz auf Gajeel zu. „Du bist dir wohl zu nichts zu schade?! Wo ist dein verfluchter Stolz?!“, hängt er seinen Worten an, wird aber von Erza zurück gedrängt, die sich Gajeel nun in den Weg stellt.
„Halt Gajeel!“, die Stimme der Rothaarigen dröhnt nur so vor Wut, als sie ihm drohend ihr Schwert mit der flachen Seite an die Brust drückt. „Wie konntest du nur?!“, zischt sie ihn fassungslos an. „Der Master hat dir eine Chance gegeben und du bedankst dich mit einem Verrat an ihm?!“, fährt sie ihn an, drückt ihr Schwert etwas fester gegen seinen Brustkorb. „Huhu… was hast du vor Titania?“, grinst er sie gespielt überrascht von oben herab an. „Ich dachte es ist gegen die Moral dieser Gilde den Feind zu töten?“, fügt er immer noch grinsend hinzu und hält den Blickkontakt aufrecht. Nach diesen Worten kommt leichte Bewegung in die anderen Mitglieder der Gilde. Sie gehen in Position, um sich gegebenenfalls zu Wehren oder zu Verteidigen. Sie rechnen mit einem Kampf und ihre Gesichter verfinstern sich zusehends, desto mehr sie begreifen was hier im Gange ist. Nur Lily und Levy, scheinen wie erstarrt. Sie sind nicht in der Lage sich zu rühren. Lilys Blick klebt an ihm, dass spürt Gajeel nur zu genau. Und auch Levys Blick, richtet sich nach einer Weile wieder auf und linst ihn unsicher und zugleich verzweifelt an.
„Glaub mir… bei dir mache ich liebend gerne eine Ausnahme…“, knirscht Erza durch ihre Zähne, wird dann aber von Makarov zur Ordnung gerufen. „Erza… zieh dich zurück!“, befielt er ihr und sie schaut ihn irritiert über ihre Schulter hinweg an. „Tja kleine Titania… war wohl nichts? Na, vielleicht beim nächsten Mal?“, grinst der Schwarzhaarige sie provokant an, legt einen Finger an das Schwert und schiebt es von sich weg, ehe er seinen Weg zu Makarov fortsetzt.
„Reicht es so oder wollen sie meinen Austritt Schriftlich… Master Makarov?“, baut sich Gajeel mit in die Hüften gestützten Armen und einem schiefen Grinsen im Gesicht, vor dem kleinen Mann auf, der auf seinem Platz auf der Theke steht um auf selber Augenhöhe zu sein. Makarovs Blick verengt sich nachdenklich, es hat den Anschein als wollte er durch seine Augen hindurch auf seine Gedanken sehen.
„Bist du dir wirklich Sicher?“, fragt Makarov sein Gegenüber ruhig. „Willst du es wirklich riskieren… dass die Finsternis dich wieder einholt?“, hängt er seinen Worten an und würde er es nicht besser wissen, meint er ein kaum merkliches zucken durch Gajeels Züge bemerkt zu haben. „Finsternis? Ihr scherzt… ICH bin die Finsternis!“, wird Gajeel laut, während er wie zu einer Beschwörung seine Arme hebt und ein teuflisches Grinsen über seine Lippen kommt. „Ich kann gar nicht sagen wie sehr mich das hier alles ankotzt! Ihr seid nichts weiter als ein Haufen Dreck mit eurem Friede-Freude-Eierkuchen Gelaber!“, seine Worte klingen hart und überzeugt. Sein Blick schweift dabei um die Runde und blickt in verschiedene Gesichter. Manche sind immer noch verwirrt, manche wütend und ja… manche sogar Traurig. Lily starrt ihn geschockt an und in Levys schönen Augen glitzern aufkommende Tränen. Eilig wendet er seinen Blick von ihrer gebrochenen Erscheinung ab und wendet sich wieder Makarov zu.
„Du weißt… wenn du jetzt gehst, gibt es kein zurück mehr für dich… nie wieder!“, weist der Gildenmeister streng und mit ernstem Gesicht darauf hin. „Als ob ich je wieder hierher zurück wollte in diesen Scheißhaufen?“, kommt es von Gajeel abfällig, ehe sein Blick auf Mirajane landet. „Los mach schon! Nimm mir dieses bescheuerte Zeichen ab!“, deutet er ihr an und nickt in Richtung seiner linken Schulter.
Mirajane zögert, wechselt einen Blick mit Makarov der nach einigen Atemzügen nickt und seinen Blick senkt. Mit Unverständnis in ihren Zügen, tut Mirajane wie ihr geheißen und tritt auf Gajeel zu. Sie erhebt einen Stift und bewegt ihn langsam, waagerecht über sein Gilden-Symbol. Das schwarze Symbol erstrahlt mit einem mal grell und löst sich langsam in kleinen Lichtpunkten auf, verschwindet ins Nichts.
Ein leiser und unterdrückter Schluchzer, verhallt in einem bestimmen Winkel der Gilde und ein seltsames Gefühl keimt in Gajeel auf. Es ist zu seiner eigenen Verwunderung „Erleichterung“ die er fühlt, nachdem das Symbol sich aufgelöst hat. Kurz ballt er seine Hände und besieht sich seine Fäuste. Tief atmet er durch und streckt sich kurz in seiner neu gewonnenen Freiheit.
„Gajeel Redfox…“, bricht Makarovs Stimme die Stille in der Gilde. „Hiermit bist du verbannt! Es ist dir untersagt das Gildengebäude je wieder zu betreten oder ihm auch nur zu nahe zu kommen!“, die Stimme des Meisters ist dunkel und ernst, aber genauso klar und gefasst. Es scheint fast so, als hätte er ohnehin mit so einer Entwicklung gerechnet. „Spart euch den Atem… Master…“, antwortet Gajeel nur darauf und wendet sich von ihm ab. „Ihr werdet ihn noch brauchen wenn Raiven Tail seine Pläne beginnt in die Tat umzusetzen…“, hängt er dem leise an und schreitet den Weg zurück, den er gekommen ist. Sein Blick ist eisern auf die Ausgangstür gerichtet in der seine „neuen“ Kameraden in der Zwischenzeit verweilt sind und auf ihn warten.
„Unsere Partnerschaft ist somit hinfällig, war nett mit dir“, spricht er Lily an, als er an ihm vorbei kommt, wendet sich ihm aber nicht zu. Dieser sucht nach Worten, vermag ihn aber nur anzustarren. „Wenn es dir hier mal zu fad wird, weißt du ja wo du mich finden kannst…“, hängt er seinen Worten an und geht einfach weiter.
Plötzlich ist da eine Bewegung neben ihm und er fährt in die Richtung herum. Er hat mit einem Angriff gerechnet, doch es ist Levy, die ihre dünnen und zerbrechlich wirkenden Arme um seinen Arm schlingt und ihn fest hält. „Warte! D… das kannst du nicht ernst meinen! Bitte bleib hier!“, bringt sie gepresst hervor und schaut mit tränennassen Augen zu ihm auf.
Seine roten Augen liegen ungerührt auf ihr. Im Bruchteil einer Sekunde hat er ihren Arm gepackt und sie grob von sich gestoßen. Levy prallt bei der Wucht dieses Stoßes gegen einen Stuhl der hinter ihr steht und kommt fast zu Fall, doch es gelingt ihr, ihr Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. „Du mieser Hund!“, fährt Jet ihn an, der sofort an Levys Seite ist und sie fragt ob alles in Ordnung ist. Doch Levy antwortet nicht auf seine Frage. Ihr Blick liegt verletzt und verwirrt auf dem Dragon Slayer der sie emotionslos ansieht.
„G…Gajeel…“, formen Levys Lippen seinen Namen, doch es ist nur ein Flüstern, dass sie hervor bringt. „Hast du im ernst geglaubt mir würde etwas an einem Wurm wie dir liegen?“, gluckst er mit einem abfälligen Grinsen im Gesicht und schaut ihr tief in die Augen. Bannt sie mit seinem wirren und doch so leeren Blick. „Du liest zu viele schnulzige Bücher, Zwerg… ich fürchte ich bin nicht so nett wie du gedacht hast“, seine Stimme ist klar und schneidend, während er sie bitter angrinst.
Levy hat das Gefühl als würde er mit seinen Worten, nicht nur ihr Herz, sondern auch ihre Seele zerreißen. „Hör auf zu Träumen und halt dich besser von so Typen wie mir fern…“, rät er ihr noch und wendet sich schlussendlich ab. Ohne ein weiteres Wort, ohne auf die Beschimpfungen die ihm entgegen gefeuert werden einzugehen, schreitet er durch die Tür und verschwindet mitsamt seiner Untergebenen.
Es dauert noch eine ganze Weile, ehe sich die anderen Mitglieder aus ihrer Starre lösen können und auf das gerade Geschehene reagieren. „So ein mieser Hund! Ich hab’s doch immer gesagt!“, flucht Droy auf und begibt sich auch an Levys Seite, die immer noch gebannt auf die Tür starrt. „Irgendwie habe ich so etwas von Anfang an befürchtet…“, macht Erza ihre Gedanken laut und lässt ihr Schwert verschwinden.
Juvia hält sich mit ihrer Meinung zurück. Sie versteht nicht was in ihren alten Kampfgefährten, den sie schon seit der Zeit bei Phantom Lord kennt, gefahren ist. Er hat eigentlich den Eindruck auf sie gemacht, dass er sich hier endlich wohl fühlen würde und auch er nun, nach all der Zeit, ein Zuhause gefunden hatte. Scheinbar hat sie sich getäuscht. Gray linst zu Natsu der mit geballten Fäusten auf den Boden starrt. Auch er hat geglaubt, Gajeel richtig eingeschätzt zu haben. Seit Edolas hätte er nie gedacht dass er sie wirklich eines Tages verraten würde.
Das Murren und Raunen zwischen den Kameraden, über Gajeel und seinen Verrat wird immer lauter und ausfallender. Wüste Beschimpfungen, folgen Eine um die Andere. Lily hat sich nicht von der Stelle bewegt. „Ist es wirklich… wie du sagst?“, tobt es hinter seiner Stirn. Er kann nicht glauben was Gajeel getan und was er über die Gilde gesagt hat. Er wird das Gefühl nicht los, das hier irgendetwas nicht stimmt.
„Levy-chan… bist du in Ordnung?“, flüstert Lucy ihrer besten Freundin zu, als sie neben sie tritt und ihre Schultern sacht berührt. Die Scriptmagierin zittert und doch versucht sie zu lächeln. „Ja…“, bringt sie hervor, während ihr dicke Tränen von den Wangen tropfen. „Es ist nur… ich verstehe es nicht?“, spricht sie weiter und starrt weiterhin auf die Tür der Gilde. Ihre Hand ruht dabei auf der Stelle ihres Oberarms, wo Gajeel sie so grob angepackt hat, dass es immer noch schmerzt. Aber etwas ist ihr aufgefallen. Er hat die Kraft deutlich weggenommen, nachdem sie seinen Arm los gelassen hat. Levy weiß, wenn er wirklich gewollt hätte, hätte er sie auch zu Boden schleudern können. Aber er hat es nicht getan. Ihr Blick sucht Lily, der nicht mehr getroffen, sondern eher nachdenklich wirkt. Als hätte der Exceed ihren Blick gespürt, linst er zu ihr hinüber und hält ihrem Blick stand. Es ist, als würden sie denselben Gedanken haben.
„Schweigt! Alle!“, der laute Ruf des Meisters hallt durch den kleinen Gildenraum und langsam beginnen die Gespräche zu verstummen. „Es ist wie es ist! Wir haben heute ein wertvolles Mitglied unserer Gilde verloren und wir müssen es akzeptieren. Verschwendet eure Energie nicht damit Groll zu züchten. Ich bin Sicher, jeder von euch hat wichtigeres zu tun!“, seine Worte sind laut und streng, dulden keine Widerworte oder gar Fragen. „Seid froh dass sie die Gilde nicht dem Erdboden gleich gemacht haben… und dass niemand ernsthaft verletzt wurde“, hängt er seinen Worten an und senkt seinen Blick, ehe er von der Theke springt.
Die Worte des Meisters haben gewirkt. Das Murren und Schimpfen hat ein ende, stattdessen werden irritierte aber auch erkenntnisvolle Blicke ausgetauscht. Was der Meister sagt stimmt. Es hätte viel, viel schlimmer kommen können. So schlimm wie damals, als Gajeel ihre Gilde in Auftrag von Phantom Lord zerstört hat.
Levy und Lily schauen sich immer noch fest in die Augen und es scheint, als würden sie verstehen was der Meister ihnen damit sagen will. „Erza, Lily… ich will euch in meinem Arbeitszimmer sehen!“, durchschneidet die plötzlich forsche Stimme des Meisters die Stille und unterbricht den Blickkontakt. Mit einer zustimmenden Antwort, lösen sich Erza und Lily, der Levy noch einen vielsagenden Blick zuwirft, von ihrem Standort und folgen ihm nach hinten.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Es ist bereits später Nachmittag als er seinen Seesack schultert und die Wohnung verlässt. Nie wieder würde er sie betreten, denn er ist im Begriff die Stadt zu verlassen. Nach seiner Verbannung ist er sofort nach Hause und hat ein paar Sachen zusammen gepackt. Nur das Notwendigste, viel hat er ohnehin nicht in seinem Besitz.
Mit schweren Schritten geht er die Straßen entlang und starrt nur auf den Weg vor sich. Würde er zurück blicken, würde er am Ende umkehren doch das durfte er nicht. Das Schlimmste, hat er doch schon hinter sich gebracht.
Er hat alle enttäuscht, verwirrt und verletzt. Er hat sie alle Verraten. Lily, hat kein Wort zustande gebracht, so getroffen war er. Gajeel ist es sehr schwer gefallen ihn zurück zu lassen. Doch wo er hingeht, kann er ihn nicht mitnehmen. Er will nicht riskieren dass ihm etwas zustößt. Davon abgesehen ist Lily doch nur in der Gilde, weil er der Gilde beitreten wollte die seinem Prinzen damals geholfen hatte. Sie waren zwar Partner gewesen, doch wenn Lily wirklich eigene Wege hätte gehen wollen, hätte Gajeel es akzeptiert. Nun ist es allerdings an ihm, eigene Wege zu gehen und dass obwohl er lieber in die Entgegengesetzte Richtung davon laufen würde.
Ein Blick, hat ihn jedoch besonders getroffen. Diese Tränen in diesen schönen Augen, diese Verzweiflung und dieser Verwirrte Blick. Er hat sie verletzt und viele schreckliche Dinge zu ihr gesagt. Er hat ihr den Schmerz, den er in ihr verursacht hat, deutlich angesehen und er verflucht sich dafür. Doch es ging nicht anders.
Er musste sicherstellen, dass sie ihn hassen würde. Damit sie bloß nicht auf die Idee kommt ihn aufhalten zu wollen, oder ihm am Ende noch zu folgen. Wären die Typen von Raven Tail nicht anwesend gewesen, hätte er nicht so grob mit ihr verfahren müssen. So war er gezwungen aufs Ganze zu gehen. Er hat sie von sich gestoßen und sie Seelisch verletzt, dabei hat ihm begonnen das Herz zu bluten. Im Grunde, fühlt er sich immer noch, als hätte jemand einen Dolch in sein Herz getrieben, der sich immer tiefer in sein Fleisch bohrt.
Einerseits verflucht er sich selbst für seinen „Verrat“. Doch er weiß genauso gut, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hätte. Er musste die Chance beim Schopf packen. Noch hat von Raven Tail keiner bemerkt das er ein Doppelagent ist. Was könnte man in dieser Situation besseres tun, als den Feind zu unterwandern und ihre Pläne zu sabotieren? Er hat diese Entscheidung allerdings alleine getroffen und nicht mal Makarov davon in Kenntnis gesetzt. Desto weniger davon wissen, desto besser. Niemand könnte sich verplappern oder seinetwegen in Gefahr geraten.
Gajeel hat sich geschworen, sein Bestes zu geben. Er würde die Gilde, die ihn aufgenommen und ihm ein „Zuhause“ gegeben hat, von den Linien des Feindes heraus beschützen und wenn es das Letzte ist was er tun würde. So würde er vielleicht seine Schuld von damals begleichen können.
Doch es liegt ein harter und steiniger Weg vor ihm. In Wahrheit, verspürt er so etwas wie „Angst“ dieser Finsternis wieder gegenüber zu stehen. Er wurde schon mal fast von ihr verschlungen und er weiß nur zu gut, was man in einer dunklen Gilde ertragen und durchmachen muss. Irgendwann ist man so weit dass man nur noch gehorcht, nur noch Befehle ausführt, weil man jegliche Gefühle in sich abgetötet hat um es zu ertragen.
Davor hat er Angst. Er würde nach dieser Sache vermutlich nie wieder zu Fairy Tail zurückkehren können. Aber wenn er Erfolg hat, ist es ihm diese Verbannung und den Verlust Seinerselbst allemal wert.
Sein Blick ist starr nach vorne gerichtet und obwohl er ein Ziel vor Augen hat, erscheinen seine Augen leer und Willenlos. Er hätte nie gedacht, dass es ihm so schwer fallen würde, sich von alldem hier zu lösen. Von der Gilde, den Kameraden ja… er hat inzwischen so etwas wie „Kameraden“ und sogar welche die er Freunde nennen würde, wenn er nicht zu stolz dazu wäre.
Es fällt ihm schwer sich an den Gedanken zu gewöhnen nun wieder ganz allein zu sein. Er ist verbannt… er hat keine Gilde, keine Kameraden und kein zuhause mehr. Wenn sie sich das nächste Mal gegenüber stehen, würden sie Feinde sein und Gajeel graut es bereits jetzt vor diesem Moment.
Langsam geht er durch die Straßen, bereitet sich innerlich auf seine Veränderung vor. Beginnt Gefühle wie Freundschaft und Mitgefühl, ja sogar Liebe aus seinem Gefühlssortiment auszumerzen um in der dunklen Gilde gute Dienste zu leisten und nicht aufzufallen. Ihm blutet das Herz und doch quält er sich weiter bis zum Stadttor, das ihn aus der Stadt und endgültig in die Finsternis führen wird.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
„Ob er sauer sein wird?“, macht Levy ihre Gedanken laut, während sie mit ihrem Fuß einen kleinen Stein auf dem Boden herum rollt. „So wie ich ihn kenne wird er ausrasten vor Wut…“, antwortet Lily ihr, der mit verschränken Armen auf der Lehne der Bank sitzt und Levy anfängt genau zu mustern. Sie trägt eine schwarze Caprihose und ein blaues Trägertop, sogar ihr Haarband und ihre Schuhe sind in diesen Farben gehalten. Er hat sie bis jetzt immer nur in fröhlichen und hellen Farben gesehen, aber er muss zugeben, dass ihr auch das hier steht. Nur was ihm nicht gefällt ist ihr Blick.
Levy starrt mit nachdenklichem und traurigem Blick auf ihre Füße hinab, die sich den Stein hin und her spielen. Sie wirkt leicht nervös, und dieses Spiel scheint dazu zu dienen, sie etwas abzulenken. Ihr Vorhaben ist mehr als Halsbrecherisch.
„Bist du dir wirklich Sicher? Ich meine… ich weiß nicht ob du das alles ertragen kannst“, spricht Lily sie nun an und Levy schaut kurz zu ihm auf. Sie sieht ihn undeutbar an, seufzt dann leise und wendet ihren Blick wieder ab. „Noch ist es nicht zu spät… du kannst noch zurückgehen“, weist der Exceed sie darauf hin und Levy nickt nur darauf. „Nein… es gibt kein zurück mehr! Ich habe mich entschieden!“, antwortet sie ihm und schaut wieder zu ihm auf. Diesmal ist ihr Blick fest und überzeugt. Lily begreift, dass er sie nicht umstimmen kann, auch wenn es besser für sie wäre. Ein leises Seufzen entkommt seinen Lippen ehe er die Straße nach unten blickt. Levy senkt ihren Blick wieder zu ihren Füßen, wo sie immer noch den Stein hin und her rollt. Sie erinnert sich an das Gespräch das sie heute mit dem Meister geführt haben.
~~~~~~~~~~~~~~
Nachdem Erza und Lily zum Meister ins Arbeitszimmer gerufen wurden, ist sie ihnen einfach gefolgt und ist eine Weile unschlüssig vor der Tür gestanden. Erst nach einer Weile, hatte sie sich dazu aufgerafft zu klopfen und einzutreten.
„Was willst du, dass hier ist eine geschlossene Besprechung!“, wollte Makarov sie wieder vor die Tür schicken. „Nein, ich bleibe! Ich mache mir Sorgen um Gajeel! Denn… ich glaube nicht… dass er uns wirklich verraten hat“, hatte sie erklärt und ist dabei ziemlich verlegen geworden. Im Grunde konnte sie es nicht erklären. Sie hatte es einfach im Gefühl und ihr war es so vorgekommen, als hätten seine Augen etwas anderes gesagt als seine fies grinsenden Lippen. „Wie kommst du darauf?“, fragte Makarov nach und Erza sah sie seltsam mitfühlend an. „Na ja… er… hätte wie ihr selbst vorhin gesagt hab, die Gilde in Schutt und Asche legen können… uns mehr verletzen können… aber er hat es nicht getan“, begann sie zu erklären und wurde deutlich rot um die Nase.
„Ich denke genau so!“, erklang Lilys feste Stimme neben ihr. „Aber wieso? Ich verstehe es nicht! Was hat Gajeel mit Raven Tail zu schaffen?!“, fragte Levy verzweifelt und verkrampfte ihre Hand vor ihrem Herzen. Auf diese Frage hin und auf der Tatsache, wie verzweifelt Levy erschien, hatte Makarov ihnen alles erzählt. Es hätte ohnehin keinen Sinn, es weiterhin vor ihnen Geheim zu halten. Er würde damit nur riskieren dass Lily und Levy auf eigene Faust losziehen würden.
So hat er ihnen erzählt, wie er Gajeel damals den Auftrag gab, die dunkle Gilde seines Sohnes zu unterwandern und auszuspionieren. Er hat gewusst, dass er Gajeel damit in Gefahr brachte und auch die Tatsache dass er überlaufen könnte, hatte er bedacht und berücksichtigt.
„Ich werde ihm folgen!“, hatte Lily entschlossen bekannt gegeben, nachdem der Meister mit seinen Erzählungen geendet hat. „Wie bitte?!“, war Erza zu ihm herumgefahren, während es hinter Levys Stirn begann zu toben.
„Ich denke er macht Nägel mit Köpfen…“, machte der Exceed seine Vermutung laut und Makarov nickte darauf. „Ja… ich könnte mir so etwas durchaus vorstellen…“, hatte er in Lilys Vermutungen eingestimmt und seinen Blick auf ihn verengt. „Du bist sein Partner, du kennst ihn besser als sonst jemand von uns…“, hatte er seinen Worten angehängt und dann kam eines zum anderen...
~~~~~~~~~~~~~
Die Sonne neigt sich immer mehr zum Horizont und das Abendrot taucht alles in warmes Licht, in dem man sich geborgen fühlt. Es ist Windstill und immer noch schwül. Die Zikaden fangen langsam an, ihr Abendlied zu zirpen und die Stille mit ihrem Gesang zu erfüllen. Levy und Lily schauen auf, als die dunkel gekleidete Gestalt wortlos an ihnen vorüber geht ohne auch nur seinen Blick zu ihnen um zu wenden. Ein paar Meter nach ihrer Bank, bleibt er allerdings stehen und seufzt genervt. Wind kommt auf und spielt mit seinem schwarzen Haar, während sich seine Miene verfinstert. Gajeel blickt weiterhin stur gerade aus, scheint die Felsen die ihn hinter dem Stadttor erwarten, zu studieren.
Levy erhebt sich wortlos und hebt ihre Tasche vom Boden auf. Lily tut es ihr gleich und schnallt sich seinen kleinen Rucksack um, ehe er sich in die Luft erhebt und auf Gajeel zu schwebt.
„Was zum Teufel wollt ihr hier?!“, kommt es von Gajeel dunkel und fast schon drohend. „Und was soll dass hier werden? Glaubt ihr ernsthaft ich nehme euch mit?!“, schlussfolgert er und wendet seinen Blick wütend zu ihnen um. „Wir sind Feinde! Kapiert?!“, setzt er nach und zuckt leicht zusammen als Levy vor ihn tritt und einfach ihre Arme um seine Taille schlingt. „Makarov hat uns… vieles erzählt… und wir haben da so eine Vermutung…“, erklärt sie flüsternd, sodass nur er es hören kann. „Du bist ziemlich gemein… uns so ein Theater vorzuspielen, weißt du das?!“, bringt sie hervor und ihre Stimme bebt, ehe sie sich auf die Unterlippe beißt um ihre Gefühle im Zaum zu halten. „Wohin du auch gehst… ich folge dir…“, hängt sie dem an und drückt sich etwas mehr an ihn, vergräbt ihr Gesicht an seiner Brust.
Gajeel stockt bei ihren Worten der Atem, er spürt wie sie zittert und versucht ihre Tränen zurück zu halten. Er weiß, um ihre Gefühle und doch weiß er auch dass es nicht gut für sie ist.
„Du weißt… dass du in dein Verderben rennst?“, hackt er nach und doch ist seine Stimme nicht mehr wütend, eher besorgt. „Da wo ich hingehe ist nicht der Richtige Ort für dich… du… könntest verletzt werden“, versucht er auf sie einzureden. „Du bist doch bei mir… was soll da passieren?“, schaut sie mit tränenfeuchten Augen zu ihm auf und ein zucken geht durch Gajeels Körper. „Du Närrin…“, flüstert er, streicht ihr aber durchs Haar und seufzt abermals.
Vielleicht wäre es doch keine so schlechte Idee? Er weiß, sie wäre in Fairy Tail besser aufgehoben, doch anders betrachtet kann er sie aus der Ferne nicht beschützen. Vielleicht wäre es Sicherer für sie, wenn er sie mitnimmt? Wenn er weiß, wo sie sich aufhält und dass sie in Sicherheit ist? Vielleicht würde das auch ihm einiges leichter machen, da diese Sorge weg fallen würde?
„Bist du dir im Klaren wie verrückt das ist? Du weißt nicht mal im Ansatz was da auf dich zukommt…“, sucht er ihren Blick und sie schaut ihm direkt in die Augen. „Mir egal, so lange ich bei dir bin kann ich alles ertragen!“, ihre Stimme ist fest und entschlossen. Ihre wunderschönen Augen brennen sich in seinen Blick. Gajeel meint, sie noch nie so entschlossen gesehen zu haben und doch zögert er. „Was ist mit der Gilde?“, hackt er nun nach und Levy löst sich von ihm. „Welche Gilde? Ich gehöre keiner an…“, wendet sie sich kurz um und gewährt ihm einen Blick auf ihren freien Rücken, wo einst ihr Gilden-Symbol gesessen hat.
Gajeels Augen weiten sich und wieder keimt Wut in ihm auf. „Du bist so was von bescheuert!“, schreit er sie nun an und linst auf Lilys Rücken, der auch von seinem Symbol befreit wurde. „Was ist nur in euch gefahren?! Wie könnt ihr eure Gilde verraten und…?!“, wettert er los, wird aber von Lily unterbrochen.
„Ist es nicht üblich, dass ein Exceed seinem Dragon Slayer folgt?“, Lilys Stimme ist tief und fest, während er ihn mit seinem Blick fixiert. „Lily…“, kommt es von Gajeel überrascht und es ist ihm deutlich anzusehen, dass es ihn wirklich rührt. „Und du? Von dir hätte ich so etwas nicht erwartet…“, wendet er sich an Levy und hat das Gefühl, als hätte man ihm plötzlich sämtliche Kraft entzogen.
„Da sieht man mal wieder wie du mich unterschätzt…“, gibt Levy sich eingeschnappt, sieht aber bald darauf sanft zu ihm auf. „Um Fairy Tail mach ich mir keine Sorgen, die wissen sich zu helfen“, erklärt sie und schaut ihm tief in die Augen und Gajeel meint, dass sie ihn noch nie so angesehen hat. „Aber um dich… ich lasse nicht zu, dass diese Finsternis dich holt…“, ein seichtes und doch verzweifeltes Lächeln spielt um ihre Lippen, während sie ihre Hand ausstreckt und ihm kurz über die Wange streichelt. Gajeel zuckt dabei leicht zusammen und wird deutlich, lässt sie aber gewähren.
„B…bist du dir wirklich Sicher?“, hackt er nach und schluckt. Es ist einfach verrückt was er im Begriff ist zu tun. Unverantwortlich und fahrlässig obendrein! Doch er weiß nur zu genau, dass er sie schon in dem Moment vermisst hat, als er dem Gildengebäude den Rücken gekehrt hat.
„Ja… ich vertraue dir!“, antwortet sie ihm mit klarer und fester Stimme, während sie seine Hand ergreift. Er lässt es sogar zu dass sie ihre Finger mit seinen verkreuzt. „Na schön… aber ich habe ein paar Bedingungen…“, schaut er sie ernst an und Levy schaut gespannt und abwartend zu ihm auf.
„Um dich mach ich mir keine Gedanken, du weißt was Sache ist…“, wendet Gajeel sich kurz an Lily und senkt seinen Blick wieder zu Levy hinab. „Ich hab das sagen, klar?!“, wedelt er mit einem Finger vor ihrem Gesicht. „Keine Einmischungen, keine Alleingänge und du wirst keine Aufträge annehmen, hast du verstanden?!“, schaut er sie eindringlich an. Levy nickt bei der Aufzählung seiner Bedingungen nur und schaut ihm ernst in die Augen.
„Du kommst in eine dunkle Gilde. Du musst deine Nettigkeit und deine Hilfsbereitschaft ablegen“, erklärt er weiter und Levy nickt wieder darauf. „Du wirst zu niemandem nett sein! Hast du verstanden?! Zu niemandem!“, schaut er sie eindringlich an und Levy antwortet ihm mit einem klaren „Ja!“. „Du… wirst nur zu mir nett sein…“, hängt Gajeel seinen Worten sanft und abschließend an.
Levy wird deutlich rot im Gesicht und schaut mit einem verliebten Lächeln zu ihm auf. „Ja… Gajeel“, antwortet sie und spürt wie seine Hand sich etwas fester um die ihre schließt. „Na dann komm…“, hat er sich in Bewegung gesetzt, ihre Hand nicht losgelassen und sie einfach mit sich gezogen.
So durchschreiten sie zu dritt das Stadttor und folgen dem Weg ins Gebirge, entfernen sich immer weiter von der Stadt, die sie bis vor einigen Minuten noch ihr „Zuhause“ nannten. Sie wissen nicht, was sie erwartet oder ob sie mit Erfolg aus dieser Sache hervor gehen würden. Aber eines und dass ist für sie das Wichtigste, wissen sie genau: Sie würden es gemeinsam durchstehen und dann irgendwann hierher zurück kehren.
Gajeels Blick ruht immer wieder auf Levy, die ruhig neben ihm hergeht. Als sie es bemerkt, schaut sie zu ihm auf und schenkt ihm ein zuversichtliches Lächeln. Nur zögerlich schafft er es, es zu erwidern und umschließt ihre Hand ein wenig fester. Er würde alles tun, um dieses Lächeln zu bewahren.
Ende

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen